07.08.2013 Aufrufe

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

26 KAPITEL 2 . Grundlagen der Modellierung landw. Stoffströme<br />

in symbiontische und nichtsymbiontische N 2-Fixierung unterteilt werden . In gut<br />

durchlüfteten Böden gehen Rhizobien eine Symbiose mit Leguminosen ein . Es<br />

handelt sich dabei um Knöllchenbakterien, die sich auf H ülsenfrüchtler speziali-<br />

siert haben und dort 300 bis 600 kg/ha Luftstickstoff binden und in l ösliche, für<br />

Pflanzen verwertbare Verbindungen (haupts ächlich Ammonium NH 4) überführen<br />

können . Die biologische Fixierung von leguminosen Kulturpflanzen ist dabei dop-<br />

pelt so groß wie diejenige von nat ürlicher Vegetation (SAPEK 2005 [165]) . Rhi-<br />

zobien infizieren das Wurzelhaar der Pflanze über einen Faden bzw. dringen<br />

über ihn in die Wurzel ein . Sie übernehmen die Produktion des stickstoffreduzie-<br />

renden Enzyms Nitrogenase sowie der Nitrogen-Fixation-Gene und der für die<br />

Knöllchenbildung verantwortlichen Nodulations-Gene . Leghämoglobine (Pflan-<br />

zeneiweiße) sind zum Sauerstofftransport und für die bakterielle Stickstofffixie-<br />

rung essenziell (OTT et al. 2005 [138]) . Die Pflanze trägt als Energielieferant<br />

mit Adenosintriphosphat (ATP), Kohlenhydraten und weiteren Enzymen zu die-<br />

ser Verbindung bei.<br />

Ein um etwa ein Zehntel geringeres Stickstofffixierungspotenzial besitzen freile-<br />

bende, nichtsymbiontische Bakterien wie Azotobacter oder Beijerinckia, die al-<br />

lerdings im subtropischen Klimaraum an Bedeutung für die Stickstoffbilanz zu-<br />

nehmen können (G ISI et al. 1997 [74]) . Sie m üssen sich ohne einen Partner die<br />

Energiereserven selbst erschließen. Für weitere 40 Cyanobakterienarten wur-<br />

de die Fähigkeit zur Luftstickstofffixierung, wenn auch in geringerem Umfang,<br />

nachgewiesen (K UNTZE et al. 1994 [112]) . Laut B ÜRGER-ARNDT liegt die ” Ge-<br />

samthöhe der atmogenen Stickstoff-Fracht [ ] heute in Mitteleuropa über dem,<br />

was die assimilatorischen Organe der Pflanzen direkt aufzunehmen verm ögen,<br />

so daß stets ein Teil den Boden erreicht“ (BÜRGER-ARNDT 1994 [34]).<br />

Zusätzlich zu diesen natürlichen Stickstoffeinträgen existiert ein anthropoge-<br />

ner Anteil, der in Agrarökosystemen von immenser Bedeutung ist . Dieser Be-<br />

reich wird intensiv überwacht und nur hier kann eine Emissionsregulierung<br />

greifen. Durch Fruchtwechselwirtschaft und regelmäßige Brachezeiten allein<br />

können Nährstoffverluste durch den Abtransport von Ernteprodukten von in-<br />

tensiv bewirtschafteten Agrarfl ächen nicht ausgeglichen werden . Deshalb wer-<br />

den zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit Wirtschafts- und Minerald ünger auf-<br />

getragen . Agrarchemische Untersuchungsdienste wie z .B. der Verband Deut-<br />

scher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten (VDLUFA)<br />

ermitteln in standardisierten Spezialverfahren den D üngebedarf und sprechen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!