View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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12 KAPITEL 1. Hintergrund und Zielsetzung<br />
arbeitsintensiver Feldkampagnen nur anhand von Luft- und Satellitenbildern<br />
möglich, da diese flächendeckend, synchron und synoptisch sind (D YCK &<br />
P ESCHKE 1995 [57]) . Die Bandbreite der erfolgreichen Anwendung von ferner-<br />
kundungsbasierten Analysen von Flusseinzugsgebieten ist groß und wird durch<br />
die Fertigstellung weiterer Instrumente stetig erh öht. Die gesuchten Eigenschaf-<br />
ten werden mit Sensoren erfasst, die im optischen bzw. im mikrowellen (Radar)<br />
Spektralbereich aufzeichnen, sei es nun multi- oder hyperspektral . Dies geschieht<br />
mit satelliten- oder flugzeuggetragenen Sensoren . Im Zuge dieser schnellen Ent-<br />
wicklung wurde ebenfalls die Bandbreite an Bildprozessierungstechniken erhöht<br />
(M ERTES 2002 [125]) . Der Stellenwert der Verwendung von Fernerkundungsda-<br />
ten in der Hydrologie und der hydrologischen Modellierung steigt damit stetig an.<br />
Multispektrale, optische Satellitendaten wurden bereits erfolgreich in der hydro-<br />
logischen Modellierung zur Ermittlung der unterschiedlichsten Modellparameter<br />
eingesetzt (z .B. S CHULTZ 1996 [174], M ÜSCHEN et al. 2000 [133], S U 2000<br />
[198]). Obwohl Fernerkundungsdaten ein großes Potenzial in der Ökosystem-<br />
modellierung besitzen, ist laut S CHNEIDER 2003 [170] die Nutzung dieser Infor-<br />
mationen weiterhin stark eingeschränkt. WARING & R UNNING 1999 [214] nennen<br />
als Gründe dafür u .a. fehlende Instrumente in brauchbarer spektraler, r äumlicher<br />
und zeitlicher Auflösung. Darüber hinaus sei in den optischen Daten die Wolken-<br />
bedeckung oft ein Hindernis . Eine allgemein anerkannte Erklärung ist, dass die<br />
meisten Modelle nicht für die Verwendung von Fernerkundungsdaten zugeschnit-<br />
ten sind (z .B. S TEWART et al. 1998 [196]) . Die Entwicklung ad äquater Schnittstel-<br />
len und Verbindungen zwischen Fernerkundungsdaten und Modellen ist jedoch<br />
zwingend erforderlich, um Umweltmonitoring und -management zu verbessern<br />
und auszuweiten (S CHNEIDER 2003 [170]) . Weitere Einschränkungen ergeben<br />
sich durch nicht direkt aus den Messungen ablesbaren Parametern, die teils un-<br />
ter Annahmen und Standardberechnungsvorschriften abgeleitet werden m üssen<br />
(z.B. C HEN et al . 2005 [43]).<br />
Übersichten über die vielseitigen Anwendungsm öglichkeiten von Fernerkun-<br />
dungsdaten in der Hydrologie bzw. der hydrologischen Modellierung sind z .B. in<br />
S CHULTZ 1996 [174], K ITE & P IETRONIRO 1996 [99], G RIFFITH 2002 [81], P IE-<br />
TRONIRO & L ECONTE 2005 [144] zu finden . Weitere Studien entstanden zum<br />
einen in der Ableitung von notwendigen Parametern aus der Fernerkundung,<br />
wie z.B. die detaillierte Landnutzung (D E W IT & C LEVERS 2004 [222]), die Eva-<br />
potranspiration (CASALLES et al. 1998 [42]) oder den Versiegelungsgrad (W U