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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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36 KAPITEL 2. Grundlagen der Modellierung landw. Stoffströme<br />

Die Summe aus Qo und Q, wird als Direktabfluss ( ) bezeichnet (Gleichung<br />

2.9) und definiert die schnellen Abflusskomponenten . Zwischen den Nieder-<br />

schlagsereignissen übt in diesem Bereich die Feldkapazität (FK), die maximale<br />

ohne den Einfluss der Evaporation gegen die Schwerkraft gehaltene Wassermen-<br />

ge (DYCK & PESCHKE 1995 [57]), besonderen Einfluss auf die Auswaschungs-<br />

gefährdung aus . Da Nitrat kaum sorptiv im Boden zu binden ist, kann es bei<br />

ausreichender Sickerwassermenge und niedriger FK sehr leicht ausgewaschen<br />

werden . Dabei hat die Kulturart, der Bodenbedeckungsgrad und auch die Nut-<br />

zungsintensität großen Einfluss auf den Stickstoffaustrag, der haupts ächlich in<br />

Form von Nitrat erfolgt (K UNTZE et al. 1994 [112]) . Hinzu kommt in Anlehnung<br />

an Gleichung 2 .7 die klimatische Wasserbilanz, die direkt auf die Sickerwasser-<br />

menge einwirkt. Aus der Summe der beeinflussenden Faktoren ergibt sich ein<br />

Maximum der N ährstoffausträge im Herbst/Winter.<br />

Das letzte Kompartiment in Gleichung 2 .8 stellt der Basisabfluss Q B dar, der<br />

mit h öheren Verweilzeiten im Aquifer stattfindet. Außerdem ist hier eine größere<br />

Abhängigkeit vom geologischen Untergrund erkennbar . Die Literatur (S CHWARZE<br />

et al. 1991 [177], DYCK & P ESCHKE 1995 [57], P ESCHKE 1997 [141]) unterschei-<br />

det häufig einen kurzfristigen und einen langfristigen Basisabfluss, diese Diffe-<br />

renzierung wird in dieser Arbeit jedoch nicht n äher berücksichtigt. Der langfristige<br />

Basisabfluss entspricht ann ähernd der Grundwasserneubildung GW1e„ bzw. dem<br />

grundwasserbürtigen Abfluss QGw.<br />

In vielen Regionen ist nach K UNKEL et al. 1999 [111] insbesondere der Austrag<br />

von Stickstoff als Nitrat an den Grundwasserstrom, d .h. an die aus einer Region<br />

unterirdisch abfließende Wassermenge gebunden . Damit steht die j ährliche Aus-<br />

waschung im engen Zusammenhang mit der j ährlichen Grundwasserneubildung.<br />

Die Grundwasserneubildung setzt sich aus dem Sickerwasser aus dem Boden<br />

und dem Uferfiltrat bzw. Seihwasser an Flussläufen zusammen. Je nach Intention<br />

und Fachrichtung (Bodenkunde - Hydrogeologie) werden beiden Pfaden eine un-<br />

terschiedliche Dominanz zugesprochen . Aufgrund der fl ächenhaften Betrachtung<br />

und der Verarbeitung im GIS wird in dieser Arbeit der Akzent auf die Sickerwas-<br />

serrate gesetzt. Die Grundwasserneubildung ” ist unter sonst vergleichbaren Be-<br />

dingungen um so h öher, je geringer der Wasserverbrauch durch Evapotranspirati-<br />

on des jeweiligen Pflanzenbestandes und je geringer die Wasserspeicherfähigkeit<br />

(Feldkapazität) des Bodens ist . Bei Ackernutzung von Sandböden ist demnach<br />

unter humiden Klimaverh ältnissen immer mit einer erhöhten Grundwasserneu-

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