Demografischer Wandel und Frauen - Denkanstöße - frauennrw.de
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<strong>de</strong>r jungen Generation zum Arbeitsmarkt, selbst <strong>de</strong>r gut ausgebil<strong>de</strong>ten jungen<br />
<strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männer, wissen die meisten nicht, wie lange sie bei einem<br />
Unternehmen beschäftigt sind <strong>und</strong> ob sie einen neuen Arbeitsplatz erhalten.<br />
Berufliche Planung <strong>und</strong> Existenzsicherung sind um ein Vielfaches schwerer als in<br />
<strong>de</strong>r Vergangenheit. Da kann es nicht überraschen, dass vor allem viele Männer<br />
Kin<strong>de</strong>rwünsche zurückstellen o<strong>de</strong>r gar ausschließen. Die berufliche Kompetenz<br />
von <strong>Frauen</strong> ist immens gestiegen, nicht aber die Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong><br />
Beruf.<br />
Nicht zu unterschätzen ist die Instabilität <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>rolle. Der Umbruch ist unverkennbar.<br />
Doch ebenso beachtenswert sind die wi<strong>de</strong>rsprüchlichen Eigen- <strong>und</strong><br />
Frem<strong>de</strong>rwartungen (vgl. BiB, S. 44f.). Dabei zeigen sich die Differenzierungen,<br />
an<strong>de</strong>rs ausgedrückt: die unterschiedlichen Optionen, von <strong>Frauen</strong> in Abhängigkeit<br />
von Alter, Bildungsabschluss <strong>und</strong> Kin<strong>de</strong>rzahl.<br />
Die Bef<strong>und</strong>e zeigen, dass das Hausfrauenmo<strong>de</strong>ll kaum noch Anklang fin<strong>de</strong>t:<br />
Wäre die Form frei wählbar, wür<strong>de</strong> sich <strong>de</strong>r größte Teil für Kin<strong>de</strong>r <strong>und</strong><br />
Teilzeitarbeit entschei<strong>de</strong>n, in Ost<strong>de</strong>utschland dominiert die Vollzeitorientierung.<br />
Jüngere <strong>Frauen</strong> sind stärker am Beruf orientiert, ältere streben häufiger eine<br />
parallele Form <strong>de</strong>r Vereinbarkeit an. <strong>Frauen</strong> mit Hochschulzugang haben seltener<br />
die Absicht <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Wunsch, <strong>de</strong>n Beruf zugunsten <strong>de</strong>r Familie zu unterbrechen<br />
o<strong>de</strong>r zugunsten <strong>de</strong>r Familie vollständig aufzugeben. <strong>Frauen</strong> mit Hauptschulabschluss<br />
o<strong>de</strong>r mittlerer Reife äußern in höherem Maße die Bereitschaft, die<br />
Berufstätigkeit zu unterbrechen o<strong>de</strong>r vollständig aufzugeben.<br />
Je höher <strong>de</strong>r Bildungsgrad <strong>de</strong>sto ausgeprägter die Orientierung an <strong>de</strong>r beruflichen<br />
Tätigkeit. Doch auch <strong>Frauen</strong> mit höherer Bildung sagen nur zu 12 %, keine<br />
Kin<strong>de</strong>r haben zu wollen. Der Wunsch nach paralleler Vereinbarkeit von Familie<br />
<strong>und</strong> Beruf nimmt in allen weiblichen Gruppierungen zu. Aber <strong>de</strong>r Bruch zwischen<br />
Wünschen <strong>und</strong> Realität bestimmt <strong>de</strong>n Alltag <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> mit <strong>de</strong>n oft kaum<br />
zu bewältigen<strong>de</strong>n beruflichen <strong>und</strong> familiären Aufgaben. Psychische Erkrankungen<br />
nehmen zu, die Zwänge weiten sich aus, die Selbstbestimmung nimmt ab.<br />
Qualitative Interviews mit <strong>Frauen</strong> unterschiedlicher Berufe <strong>und</strong> Lebenslagen 3<br />
zeigen einerseits erstarktes Selbstbewusstsein, Unabhängigkeit <strong>und</strong> Kompetenz,<br />
an<strong>de</strong>rerseits die Beanspruchungen <strong>und</strong> Zerreißproben. Auch <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografische<br />
<strong>Wan<strong>de</strong>l</strong> führt nicht von selbst zu einer Parallelität von individuellem <strong>und</strong> gesellschaftlichem<br />
strukturellen <strong>Wan<strong>de</strong>l</strong>.<br />
<strong>Frauen</strong> sind gezwungener Maßen <strong>und</strong> verstärkt gewollt für sich selbst verantwortlich.<br />
Sie nehmen ihr Leben in ihre eigenen Hän<strong>de</strong>. Natürlich gibt es auch noch<br />
3 Dorn, Thea: Die neue F-Klasse. Wie die Zukunft von <strong>Frauen</strong> gemacht wird. München 2006<br />
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