Demografischer Wandel und Frauen - Denkanstöße - frauennrw.de

Barbara Zibell
Geschlechterverhältnisse im
demografischen Wandel.
Chancen und Risiken für die soziale
Integration in Stadt und Region
1 Geschlechterverhältnisse
Geschlechterverhältnisse werden in den (Sozial-) Wissenschaften analysiert, um
„die Einspannung der Geschlechter in die gesellschaftlichen Gesamtverhältnisse
kritisch zu untersuchen“ (Haug 2003: 442). Dabei spielt die Arbeitsteilung zwischen
Männern und Frauen die zentrale Rolle. Diese Arbeitsteilung ist historisch
und kulturell geprägt und zeichnet sich dadurch aus, dass die Männer in erster
Linie der Produktion, der öffentlichen Sphäre von Wirtschaft und Politik zugeordnet
werden, die Frauen der Reproduktion, der privaten Sphäre des Haushalts.
Dieser Form der Arbeitsteilung liegen zwei Organisationsprinzipien zu Grunde:
das Prinzip der Trennung (es gibt Frauen- und Männerarbeiten) und
das hierarchische Prinzip (Männerarbeit ist mehr wert als Frauenarbeit).
1 Im folgenden Beitrag geht es um die Verknüpfung von drei großen Themen – Geschlechterverhältnisse, demografischer
Wandel und soziale Integration im räumlichen Kontext von Stadt und Region, die im fachlichen wie im wissenschaftlichen
Diskurs bisher so kaum hergestellt worden ist. In einem Vortrag an der Universität Hannover hat die
Autorin diesen Zusammenhang erstmals aufgegriffen (Zibell 2005). Der für diese Publikation ausgearbeitete Text
baut hierauf auf sowie auf weiteren Arbeiten der Autorin im Bereich Frauenforschung und Gender Mainstreaming
sowie demografischer Wandel und Raumentwicklung der vergangenen Jahre.
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