Demografischer Wandel und Frauen - Denkanstöße - frauennrw.de
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Viele Hochrechnungen <strong>de</strong>uten darauf hin, dass sich <strong>de</strong>r bereits seit langem in<br />
Deutschland angelegte <strong>de</strong>mografische Alterungsprozess in <strong>de</strong>n nächsten Jahrzehnten<br />
verstärken wird. So z.B. die „10. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung<br />
<strong>de</strong>s Statistischen B<strong>und</strong>esamtes zur Bevölkerungsentwicklung bis<br />
2050 (Variante 5)“: Bei weiter anhalten<strong>de</strong>n niedrigem Geburtenniveau von<br />
1,4 Kin<strong>de</strong>rn je Frau, einem jährlichen Zuwan<strong>de</strong>rungsplus von 200 Tausend<br />
Personen <strong>und</strong> einer steigen<strong>de</strong>n Lebenserwartung auf 86,6 Jahre (<strong>Frauen</strong>) bzw.<br />
81,1 Jahre (Männer) wird bis zum Jahr 2050 die Bevölkerung in Deutschland auf<br />
75 Millionen geschrumpft sein 1 . Aber auch dann wer<strong>de</strong>n 51 % <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
weiblich sein, <strong>und</strong> <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>überschuss wird sich gleichfalls auf die älteren<br />
Jahrgänge konzentrieren, die im Gegensatz zu <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> Jugendlichen <strong>und</strong><br />
<strong>de</strong>r Bevölkerung im mittleren Alter zahlenmäßig anwachsen wer<strong>de</strong>n. 2 Von <strong>de</strong>n<br />
dann voraussichtlich in Deutschland leben<strong>de</strong>n knapp 19 Millionen Menschen im<br />
Alter zwischen 60 <strong>und</strong> 80 Jahren wer<strong>de</strong>n 54 % <strong>Frauen</strong> sein bzw. wird <strong>de</strong>ren<br />
<strong>Frauen</strong>überschuss 115 ausmachen. Die über 80-Jährigen, <strong>de</strong>ren Zahl sich auf<br />
9 Millionen verdreifachen wird, wer<strong>de</strong>n einen <strong>Frauen</strong>anteil von 60 % aufweisen,<br />
bzw. es wer<strong>de</strong>n dann auf 100 hochbetagte Männer 154 hochbetagte <strong>Frauen</strong> entfallen.<br />
Die Geschlechterrelation <strong>de</strong>r Älteren wird somit künftig im Vergleich zu<br />
heute ausgeglichener sein, doch wird das <strong>de</strong>mografische Altern in Deutschland<br />
weiterhin eher <strong>de</strong>n weiblichen Bevölkerungsteil betreffen. Hauptursache hierfür<br />
wird die auch in <strong>de</strong>n nächsten Jahrzehnten gegenüber <strong>de</strong>n Männern höhere Überlebenschance<br />
<strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> sein. Zwar wird die Lebenserwartung von Frau <strong>und</strong><br />
Mann weiterhin ansteigen, doch wird die Geschlechterdifferenz bleiben. Heute<br />
kann ein 60-jähriger Mann mit im Schnitt 20 weiteren Lebensjahren rechnen,<br />
<strong>de</strong>mgegenüber macht bei <strong>de</strong>r gleichaltrigen Frau diese fernere Lebenserwartung<br />
24 Jahre aus. Folgt man <strong>de</strong>r o.a. Bevölkerungsvorausberechnung <strong>de</strong>s Statistischen<br />
B<strong>und</strong>esamtes, wer<strong>de</strong>n in ca. einem halben Jahrh<strong>und</strong>ert die dann 60 Jahre alten<br />
Männer noch eine Lebenszeit von fast 24 Jahren <strong>und</strong> die 60-jährigen <strong>Frauen</strong> von<br />
28 Jahren erwarten können. Diese weiter steigen<strong>de</strong> Lebenserwartung <strong>de</strong>r älteren<br />
Menschen wird die Rentenbezugsdauer verlängern – <strong>und</strong> dies mehr bei <strong>de</strong>n<br />
<strong>Frauen</strong>. Ein Beispiel: 2004 betrug die durchschnittliche Rentenbezugsdauer bei<br />
<strong>de</strong>n Männern 14 Jahre <strong>und</strong> bei <strong>de</strong>n <strong>Frauen</strong> knapp 20 Jahre 3 .<br />
Aber nicht nur hier bestehen zwischen Frau <strong>und</strong> Mann Unterschie<strong>de</strong>. Diese gibt<br />
es auch in <strong>de</strong>n Partnerschaftsformen <strong>und</strong> Haushaltsstrukturen <strong>und</strong> sie wer<strong>de</strong>n<br />
auch künftig ihren Bestand haben. Betrachten wir hierzu <strong>de</strong>n Status quo bei <strong>de</strong>n<br />
Älteren.<br />
1 Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2003<br />
2 Roloff 2005 (A)<br />
3 Deutscher Rentenversicherung B<strong>und</strong> 2005<br />
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