Demografischer Wandel und Frauen - Denkanstöße - frauennrw.de
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Demnach waren im Jahr 2004 von 100 Männern 5 ledig, 80 verheiratet, 10 verwitwet<br />
<strong>und</strong> 5 geschie<strong>de</strong>n. Für die <strong>Frauen</strong> ergaben sich 5 Ledige, 52 Verheiratete,<br />
37 Verwitwete <strong>und</strong> 6 Geschie<strong>de</strong>ne. Hier wer<strong>de</strong>n bereits die Unterschie<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich:<br />
Männer sind im Alter eher verheiratet, <strong>Frauen</strong> dagegen eher verwitwet. Mit<br />
zunehmen<strong>de</strong>m Alter steigt zwar bei bei<strong>de</strong>n Geschlechtern <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r<br />
Verwitweten <strong>und</strong> sinkt somit <strong>de</strong>r Verheiratetenanteil. Doch betrifft dies in einem<br />
wesentlich höheren Maße die <strong>Frauen</strong>.<br />
Wie Abbildung 3 am Beispiel <strong>de</strong>r Jungen Alten <strong>und</strong> Hochbetagten zeigt, befan<strong>de</strong>n<br />
sich von <strong>de</strong>n 60- bis 79-jährigen <strong>Frauen</strong> bereits 29 % im Witwenstand, von <strong>de</strong>n<br />
gleichaltrigen Männern waren es nur 8 %. Dagegen war die große Mehrheit von<br />
ihnen, 82 %, verheiratet. Dieser Verheiratetenanteil betrug bei <strong>de</strong>n hochbetagten<br />
Männern auch noch 66 %, bei <strong>de</strong>n <strong>Frauen</strong> nur 17 %. Zu<strong>de</strong>m ist zu sehen, dass, bei<br />
allerdings insgesamt niedrigen Prozentsätzen, <strong>de</strong>r Ledigenanteil bei <strong>de</strong>n hochbetagten<br />
<strong>Frauen</strong> höher liegt: Hatten 7 % dieser <strong>Frauen</strong> niemals geheiratet, waren<br />
es bei <strong>de</strong>n Männern gleichen Alters knapp 3 % (Abbildung 3). Die infolge <strong>de</strong>s<br />
2. Weltkrieges fehlen<strong>de</strong>n Männer auf <strong>de</strong>m damaligen Heiratsmarkt sind einer <strong>de</strong>r<br />
Grün<strong>de</strong> hierfür.<br />
Beson<strong>de</strong>rs auffällig ist die Geschlechterdifferenz bei <strong>de</strong>n über 80-jährigen<br />
Verwitweten: 72 % <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> hatten bereits ihren Ehepartner verloren, dagegen<br />
befan<strong>de</strong>n sich nur knapp 30 % <strong>de</strong>r Männer im Witwerstand (Abbildung 3). An<br />
dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass Ehen alter <strong>und</strong> sehr alter Menschen<br />
überwiegend durch <strong>de</strong>n Tod eines Partners <strong>und</strong> weniger durch rechtskräftige<br />
Scheidungen en<strong>de</strong>n.<br />
Es ist ein<strong>de</strong>utig: Der Witwenstand ist die dominante Lebensform <strong>de</strong>r älteren<br />
<strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> wird es auch in Zukunft bleiben. Die Grün<strong>de</strong> hierfür sind ganz klar:<br />
Neben <strong>de</strong>r gegenüber <strong>de</strong>n Männern höheren Überlebenschance <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> haben<br />
verwitwete Männer im Alter eher als <strong>Frauen</strong> die Chance, eine neue, zumeist<br />
jüngere, Partnerin zu fin<strong>de</strong>n. Von allen Verwitweten im Alter von 60 <strong>und</strong> mehr<br />
Jahren, die im Jahr 2004 wie<strong>de</strong>r eine Ehe eingingen, waren 79 %, Männer. Bei<br />
<strong>de</strong>n ledigen <strong>und</strong> geschie<strong>de</strong>nen 60-jährigen <strong>und</strong> älteren Eheschließen<strong>de</strong>n waren es<br />
mit 68 bzw. 65 % ebenfalls mehrheitlich Männer.<br />
Es ist natürlich, dass mit zunehmen<strong>de</strong>m Alter bei bei<strong>de</strong>n Geschlechtern, egal ob<br />
ledig, geschie<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r verwitwet, die Heiratsfreudigkeit sinkt. Doch liegt diese<br />
bis ins hohe Alter bei <strong>de</strong>n Männern im Vergleich zu <strong>de</strong>n <strong>Frauen</strong> bei weitem höher.<br />
An dieser Stelle soll ein Beispiel genügen: Hatten im Jahr 2004 von 1 000 <strong>de</strong>r<br />
über 80-jährigen geschie<strong>de</strong>nen Männer 5,5 wie<strong>de</strong>r geheiratet, machte diese<br />
„Wie<strong>de</strong>rheiratsquote“ bei <strong>de</strong>n <strong>Frauen</strong> nur 0,34 aus.<br />
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