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Demografischer Wandel und Frauen - Denkanstöße - frauennrw.de

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Lebensraum. Dabei können Stadt <strong>und</strong> Region diesen Auftrag nur bewältigen,<br />

wenn sie sich als Vermittlungsagenturen zwischen Sozialräumen <strong>und</strong> Netzwerken<br />

verstehen <strong>und</strong> in alle Planungs- <strong>und</strong> Entscheidungsprozesse <strong>Frauen</strong> auch als<br />

Akteurinnen einbeziehen, nicht nur als Betroffene. Die neue europäische<br />

Strategie <strong>de</strong>s Gen<strong>de</strong>r Mainstreaming könnte diesem Anliegen entgegen kommen.<br />

Die Entstehung neuer informeller Strukturen wie die <strong>de</strong>r Metropolregionen<br />

produziert dagegen neue Ausgrenzungsmechanismen, wenn <strong>de</strong>mokratische<br />

Verfahren umgangen wer<strong>de</strong>n.<br />

Der <strong>de</strong>mografische <strong>Wan<strong>de</strong>l</strong> ist in je<strong>de</strong>m Fall zu bewältigen, welche Werthaltungen<br />

sich auch immer auf Dauer durchsetzen wer<strong>de</strong>n. Anhand von drei aktuellen<br />

Ten<strong>de</strong>nzen sollen abschließend einige Überlegungen angestellt wer<strong>de</strong>n, inwiefern<br />

die Integration <strong>de</strong>r Lebenswelten dazu beitragen kann, die Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>mographischen <strong>Wan<strong>de</strong>l</strong>s zu bewältigen.<br />

Ten<strong>de</strong>nz 1: weniger Erwerbspersonen – mehr erwerbstätige <strong>Frauen</strong>?<br />

Einer schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Zahl von Kin<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> Jugendlichen wird nicht nur ein wachsen<strong>de</strong>s<br />

Heer an Alten <strong>und</strong> Hochbetagten gegenüberstehen; auch die Menschen im<br />

erwerbsfähigen Alter wer<strong>de</strong>n weniger. Dies scheint eine Chance für <strong>Frauen</strong>;<br />

zumin<strong>de</strong>st nimmt die Anfor<strong>de</strong>rung an <strong>Frauen</strong>, sich am Erwerbsleben stärker zu<br />

beteiligen, insgesamt zu. Inwieweit sie dadurch auch einen stärkeren Anteil an<br />

Führungsverantwortung übernehmen wer<strong>de</strong>n, ist offen.<br />

Weitere offene Fragen stellen sich im Bezug auf an<strong>de</strong>re Folgen, z.B. die<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Geburtenrate - wer<strong>de</strong>n wir eine weitere Reduktion zu verzeichnen<br />

haben, vor allem bei <strong>de</strong>n gut ausgebil<strong>de</strong>ten <strong>Frauen</strong>? Und wer<strong>de</strong>n die, die noch<br />

Kin<strong>de</strong>r in die Welt setzen, gr<strong>und</strong>sätzlich von Armut bedroht sein? Wer<strong>de</strong>n wir<br />

eine verstärkte Beteiligung <strong>de</strong>r Männer an <strong>de</strong>r Haus- <strong>und</strong> Sozialarbeit erleben?<br />

Fragen, die allein durch ein quantitativ verän<strong>de</strong>rtes Geschlechterverhältnis nicht<br />

beantwortet wer<strong>de</strong>n können, son<strong>de</strong>rn ein Um<strong>de</strong>nken in <strong>de</strong>n Köpfen <strong>und</strong> verän<strong>de</strong>rte<br />

Werthaltungen erfor<strong>de</strong>rn, die jedoch politisch induziert wer<strong>de</strong>n müssten.<br />

Ten<strong>de</strong>nz 2: schrumpfen<strong>de</strong> Regionen – gut <strong>und</strong> besser ausgebil<strong>de</strong>te <strong>Frauen</strong><br />

Eine verstärkte Abwan<strong>de</strong>rung aus ökonomisch rückständigen Regionen, insbeson<strong>de</strong>re<br />

in Ost- <strong>und</strong> Mitteleuropa, aber auch aus an<strong>de</strong>ren peripher gelegenen o<strong>de</strong>r<br />

altindustrialisierten Gebieten ist heute bereits Realität. Konsequenz ist <strong>de</strong>r sog.<br />

„brain drain“, <strong>de</strong>r nicht nur einen Abfluss von Humankapital <strong>und</strong> Wissen be<strong>de</strong>utet,<br />

son<strong>de</strong>rn auch Arbeitslose <strong>und</strong> damit Hoffnungslosigkeit in <strong>de</strong>n betroffenen<br />

Regionen hinterlässt. Gleichzeitig vollzieht sich eine <strong>de</strong>utliche Verän<strong>de</strong>rung im<br />

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