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Demografischer Wandel und Frauen - Denkanstöße - frauennrw.de

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Sie gelten in allen bekannten Gesellschaften, sind jedoch kein starres, unverän<strong>de</strong>rliches<br />

Phänomen: Die Prinzipien bleiben zwar dieselben, doch ihre<br />

Modalitäten variieren. So kann eine Tätigkeit, die in einer Gesellschaft als ein<strong>de</strong>utig<br />

weiblich betrachtet wird, in einem an<strong>de</strong>ren Umfeld als typisch männlich<br />

gelten (Milkman 1987, zit. nach Kergoat 2000), <strong>und</strong> umgekehrt. Das heißt: die<br />

Geschlechterverhältnisse sind weniger biologisch <strong>de</strong>terminiert als vielmehr<br />

gesellschaftlich konstruiert.<br />

1.1 Geschlechterverhältnisse in Deutschland 2<br />

Um das Prinzip <strong>de</strong>r Trennung <strong>und</strong> das hierarchische Prinzip zwischen <strong>de</strong>n<br />

Geschlechtern statistisch zu belegen, können Zahlen – Daten – Fakten zu verschie<strong>de</strong>nen<br />

Indikatoren herangezogen wer<strong>de</strong>n:<br />

für das Prinzip <strong>de</strong>r Trennung: die Erwerbsstatistik mit Aussagen über die<br />

Beteiligung von Männern <strong>und</strong> <strong>Frauen</strong> im Erwerbsleben sowie <strong>de</strong>ren unterschiedliche<br />

Zeitverwendung im gesellschaftlichen Produktions- resp.<br />

Reproduktionsbereich;<br />

für das hierarchische Prinzip: die ungleiche Entlohnung von <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong><br />

Männern für gleiche Arbeit bzw. <strong>de</strong>ren unterschiedliche Anteile an<br />

Entscheidungsfunktionen <strong>und</strong> Führungspositionen in Wirtschaft, Politik<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft.<br />

Folgen<strong>de</strong> Resultate lassen sich festhalten 3 :<br />

<strong>Frauen</strong> sind in geringerem Maße erwerbstätig als Männer – im Jahr 2003<br />

lag dieses Verhältnis bei ca. 40% : 60%. Der Anteil <strong>Frauen</strong> an <strong>de</strong>n Erwerbspersonen<br />

nimmt jedoch zu, während die Erwerbsquoten <strong>de</strong>r Männer eher<br />

stagnieren. Bei <strong>de</strong>r Betrachtung <strong>de</strong>r Erwerbslosenzahlen ist es umgekehrt:<br />

Ten<strong>de</strong>nz bei <strong>de</strong>n Männern steigend, bei <strong>de</strong>n <strong>Frauen</strong> fallend; die Kurven<br />

gleichen sich zunehmend an.<br />

Den größten Anteil <strong>de</strong>r Arbeit leisten <strong>Frauen</strong> immer noch im Bereich <strong>de</strong>r<br />

unbezahlten Hausarbeit, egal, ob sie (auch) erwerbstätig sind o<strong>de</strong>r nicht.<br />

Dabei zeigt sich im Ost-West-Vergleich, dass die Männer im Osten –<br />

zumin<strong>de</strong>st bisher – „emanzipierter“ sind als diejenigen im Westen. Der<br />

Zeitanteil, <strong>de</strong>n die Ost-Männer für Hausarbeit aufbringen, ist jedoch<br />

rückläufig (Reichart 2001).<br />

2 Sofern nichts an<strong>de</strong>res angegeben, sind die Zahlen <strong>und</strong> Daten in diesem Kapitel <strong>de</strong>r Destatis-Seite <strong>de</strong>s Statistischen<br />

B<strong>und</strong>esamtes - StaBA - entnommen: http://www.<strong>de</strong>statis.<strong>de</strong>/basis/<strong>de</strong><br />

3 In <strong>de</strong>m erwähnten Aufsatz <strong>de</strong>r Autorin (Zibell 2005) wer<strong>de</strong>n die Geschlechterverhältnisse in Wirtschaft, Politik <strong>und</strong><br />

Gesellschaft statistisch belegt.<br />

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