Demografischer Wandel und Frauen - Denkanstöße - frauennrw.de
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il<strong>de</strong>t, wie heute. Ihnen steht <strong>de</strong>r Zugang zu allen Bereichen <strong>de</strong>s Lebens offen.<br />
Dennoch kommen nur wenige <strong>Frauen</strong> „ganz oben“ an. Immer wie<strong>de</strong>r sehen sie<br />
sich in <strong>de</strong>n Konflikt gedrängt, zwischen Partnerbindung, Familiengründung <strong>und</strong><br />
beruflicher Karriere wählen zu müssen <strong>und</strong> im Gr<strong>und</strong>e mit keiner dieser<br />
Entscheidungen eine „richtige“ Entscheidung treffen zu können:<br />
Die unverheiratete, allein leben<strong>de</strong> Frau begegnet <strong>de</strong>m Vorwurf, für die<br />
Karriere alles zu opfern, nicht weiblich genug zu sein.<br />
Die verheiratete kin<strong>de</strong>rlose Frau, wird mit <strong>de</strong>m Vorwurf konfrontiert, aus<br />
purem Egoismus keine Kin<strong>de</strong>r zu bekommen.<br />
Die verheiratete Frau, die um ihrer Kin<strong>de</strong>r willen nicht erwerbstätig ist, wird<br />
allzu oft als „Muttchen“ missachtet.<br />
Die berufstätige Mutter mit Kin<strong>de</strong>rn wird in Deutschland noch immer als<br />
„Rabenmutter“ geächtet.<br />
Wichtig ist, dass alle, Männer <strong>und</strong> auch <strong>Frauen</strong> untereinan<strong>de</strong>r, die unterschiedlichen<br />
Lebensmo<strong>de</strong>lle respektieren. Dies könnte <strong>de</strong>r erste Schritt dahin sein, dass<br />
die gesellschaftliche Anerkennung <strong>de</strong>r gewählten Lebensform Realität wird <strong>und</strong><br />
Freiheit entsteht.<br />
Die Schwierigkeit, sich für ein Kind zu entschei<strong>de</strong>n<br />
<strong>Frauen</strong> geraten bei <strong>de</strong>r Entscheidung für o<strong>de</strong>r gegen Kin<strong>de</strong>r unter Druck: Will ich<br />
ein Kind? Und wenn ja, wann? Und mit wem? Die Wahlmöglichkeit kann durchaus<br />
zur Qual wer<strong>de</strong>n: <strong>Frauen</strong> suchen <strong>de</strong>n am besten geeigneten Zeitpunkt, ein<br />
Kind zu bekommen. Viele schieben diesen Zeitpunkt immer weiter hinaus, so<br />
dass sie sich eines Tages zu alt fühlen, ein Kind zu bekommen <strong>und</strong> großzuziehen.<br />
Die großartige, gut geklei<strong>de</strong>te Karrierefrau, die mit 40 beschließt, ein Kind zu<br />
bekommen, ist wohl mehr das I<strong>de</strong>albild <strong>de</strong>r Medien als das Realitätsbild im<br />
Alltag.<br />
Manche <strong>Frauen</strong> nehmen schwierige <strong>und</strong> schmerzhafte Therapien im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
In-vitro-Fertilisation auf sich, um ein Kind zu bekommen. Monat für Monat wird<br />
gewartet <strong>und</strong> gehofft; die Sexualität wird von einem strikten Zeitplan bestimmt.<br />
Das ist eine große psychische Belastung für ein Paar. Zu<strong>de</strong>m gibt es <strong>de</strong>n Wunsch,<br />
ja manches Mal gera<strong>de</strong>zu <strong>de</strong>n Anspruch: „Hätt‘ ich ein ges<strong>und</strong>es Kind“. Große<br />
Hoffnungen wer<strong>de</strong>n in die Präimplantationsdiagnostik gesetzt. Und bei Spätabtreibungen,<br />
bei <strong>de</strong>r Amniozentese <strong>und</strong> ihrer Analyse wer<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>r selektiert,<br />
die <strong>de</strong>n Normanfor<strong>de</strong>rungen eines ges<strong>und</strong>es Kin<strong>de</strong>s nicht entsprechen. Wenn eine<br />
Frau diese diagnostischen Maßnahmen verweigert, erntet sie Stirnrunzeln.<br />
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