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Demografischer Wandel und Frauen - Denkanstöße - frauennrw.de

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Maße für die <strong>Frauen</strong> zu: lebten (2004) z.B. 71 %, <strong>de</strong>r hochbetagten <strong>Frauen</strong> allein<br />

in einem Haushalt, waren es von <strong>de</strong>n gleichaltrigen Männern mit 29 % einige<br />

weniger. Das be<strong>de</strong>utet, dass die Alleinleben<strong>de</strong>nquote für die hochbetagten <strong>Frauen</strong><br />

das 2,4-fache Niveau <strong>de</strong>s entsprechen<strong>de</strong>n Vergleichswertes für Männer dieses<br />

Alters ausmacht.<br />

Es ist somit eine Tatsache, dass <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>, die im Alter Alleinstehen<strong>de</strong><br />

<strong>und</strong> zugleich Alleinleben<strong>de</strong> sind, bei weitem höher ist als <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Männer. Daran wird sich auch künftig nichts än<strong>de</strong>rn. Unter <strong>de</strong>r Annahme, dass<br />

weiterhin eher Männer als <strong>Frauen</strong> im Alter (wie<strong>de</strong>r) heiraten bzw. nichteheliche<br />

Lebensgemeinschaften eingehen, ergeben eigene Hochrechnungen <strong>de</strong>r<br />

Familienstands- <strong>und</strong> Haushaltsstrukturen älterer Menschen in Deutschland<br />

ein<strong>de</strong>utig: Die Unterschie<strong>de</strong> zwischen Mann <strong>und</strong> Frau in <strong>de</strong>n Partnerschafts-/Lebensformen<br />

wer<strong>de</strong>n auch in Zukunft ihren Bestand haben. Und dies<br />

heißt, dass ein Leben ohne feste Partnerschaft im Alter vorwiegend für <strong>Frauen</strong><br />

relevant sein wird. 4<br />

Daraus ergeben sich u.a. Konsequenzen für <strong>de</strong>n Pflegebereich. In einem<br />

Bericht über die Lebenslagen <strong>de</strong>r Pflegebedürftigen wird festgestellt, „dass<br />

<strong>Frauen</strong> ab <strong>de</strong>m achtzigsten Lebensjahr eine <strong>de</strong>utlich höhere Pflegequote aufweisen<br />

– also eher pflegebedürftig sind als Männer dieser Altersgruppe. So<br />

betrug z.B. bei <strong>de</strong>n ab 90-jährigen <strong>Frauen</strong> die Pflegequote 62 %, bei <strong>de</strong>n<br />

Männern gleichen Alters hingegen ‚nur’ 38 %“ 5 . Hinzu kommt, dass eher<br />

<strong>Frauen</strong> als Männer in Pflegeheimen anzutreffen sind: Von <strong>de</strong>n 852.000 im<br />

Jahr 2003 pflegebedürftigen hochbetagten <strong>Frauen</strong> wur<strong>de</strong>n 41 % in einem<br />

Heim stationär betreut; <strong>de</strong>mgegenüber waren es von 201.000 pflegebedürftigen<br />

Männer 27 %. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen. Folgt man <strong>de</strong>n<br />

Mo<strong>de</strong>llrechnungen zum künftigen Pflegebedarf <strong>de</strong>s Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

Berlin, dürfte im Jahr 2050 die Zahl <strong>de</strong>r über 80-jährigen<br />

Pflegebedürftigen voraussichtlich von <strong>de</strong>rzeitig 1 auf knapp 4 Millionen ansteigen<br />

6 . Hier wird allerdings vom medizinischen Fortschritt abstrahiert. Ein<br />

weiterer technischer Fortschritt in <strong>de</strong>r Diagnostik <strong>und</strong> Therapie, aber auch eine<br />

gesün<strong>de</strong>re Lebensweise, eine gezielte Prävention <strong>und</strong> Rehabilitation kann die<br />

Pflegewahrscheinlichkeit <strong>und</strong> somit die künftige Zahl <strong>de</strong>r Pflegebedürftigen<br />

<strong>de</strong>utlich reduzieren. Ohne an dieser Stelle näher darauf einzugehen, soll erwähnt<br />

wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>m wahrscheinlich künftig wachsen<strong>de</strong>n Pflegebedarf ein sinken<strong>de</strong>s<br />

häusliches Pflegepotential gegenüberstehen <strong>und</strong> folglich die Nachfrage nach<br />

außerfamiliären Pflegeleistungen steigen wird.<br />

4 Mai/Roloff 2006<br />

5 Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2004: 4<br />

6 Schulz et .al. 2001<br />

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