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Demografischer Wandel und Frauen - Denkanstöße - frauennrw.de

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von <strong>de</strong>n Führungskräften, d.h. insbeson<strong>de</strong>re auch von Männern, geleistet wer<strong>de</strong>n<br />

– das setzt jedoch eine entsprechen<strong>de</strong> Bereitschaft bzw. Problemwahrnehmung<br />

voraus.<br />

4.2 Mögliche Strategien sozialer Integration: Sozialräume <strong>und</strong> Netzwerke<br />

Eine Strategie <strong>de</strong>r Integration, auch <strong>de</strong>r Geschlechter, kann kaum Erfolg versprechend<br />

sein, wenn sie (nur) an einer Seite <strong>de</strong>r Medaille ansetzt, <strong>de</strong>nn: Wie viel<br />

Integration im Erwerbsprozess ist durch die zunehmen<strong>de</strong> Qualifikation <strong>de</strong>r<br />

<strong>Frauen</strong> tatsächlich erreicht wor<strong>de</strong>n? Und wie viel durch Partizipation in<br />

Planungsprozessen? Voraussetzung für eine weiter gehen<strong>de</strong> Integration <strong>de</strong>r<br />

Geschlechter – <strong>Frauen</strong> in Wirtschaft <strong>und</strong> Politik, Männer in Familie <strong>und</strong><br />

Wohnumfeld bzw. im Sozial- <strong>und</strong> Versorgungsbereich – wäre eine Überwindung<br />

<strong>de</strong>r traditionellen geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Forschungsprojektes Stadt+Um+Land Region Braunschweig<br />

2030, das sich vor <strong>de</strong>m Hintergr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen <strong>Wan<strong>de</strong>l</strong>s u.a. mit <strong>de</strong>r<br />

Zukunft von Wohnen <strong>und</strong> Versorgung beschäftigte, wur<strong>de</strong> die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r sog.<br />

„Schule im Stadtteil“ verfolgt. Diese könnte über die primäre Bildung von<br />

SchülerInnen hinaus – insbeson<strong>de</strong>re wenn sie als solche nicht mehr gebraucht<br />

wird, weil <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong> Nachwuchs fehlt – eine offene Institution sein mit<br />

kulturellen Angeboten aller Art, sozialen Servicefunktionen, öffentlich zugänglichen<br />

Internet-Terminals usw. (vgl. Zibell/ Jürjens/ Krüger 2004; vgl. auch: May<br />

2006). Eine so verstan<strong>de</strong>ne Schule für alle könnte <strong>de</strong>n vielfältigen Bedürfnissen<br />

im Stadtteil 13 <strong>und</strong> gleichzeitig <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen an lebenslanges Lernen auf<br />

intergenerative Weise gerecht wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> die erfor<strong>de</strong>rliche Integration von zwei<br />

Seiten aus vollziehen: von <strong>de</strong>r lokalen Ebene, aber auch von Seiten <strong>de</strong>r Gesellschaft,<br />

<strong>de</strong>r Politik sowie <strong>de</strong>r Unternehmen, die ein Interesse an qualifizierten<br />

Arbeitskräften haben dürften <strong>und</strong> mit <strong>de</strong>r Unterstützung entsprechen<strong>de</strong>r Angebote<br />

in die gesellschaftliche Verantwortung eingeb<strong>und</strong>en wer<strong>de</strong>n könnten.<br />

Es kann beim Thema <strong>de</strong>r sozialen Integration nicht nur um die Fokussierung <strong>de</strong>r<br />

Sozialräume gehen, die in <strong>de</strong>r Tradition <strong>de</strong>s Sozialraumkonzeptes an <strong>de</strong>r lokalen<br />

Basis <strong>und</strong> insbeson<strong>de</strong>re in unterprivilegierten Milieus angesie<strong>de</strong>lt sind (vgl. z.B.<br />

Riege / Schubert 2002), son<strong>de</strong>rn auch um die Netzwerke, welche bisher in <strong>de</strong>r<br />

theoretischen Reflexion vor allem als abgehobene Akteursnetzwerke gedacht <strong>und</strong><br />

strukturiert sind (vgl. z.B. Fürst / Schubert 1998), zu <strong>de</strong>nen <strong>Frauen</strong> nicht dieselben<br />

Zugangsmöglichkeiten haben. Dies lässt sich am Beispiel <strong>de</strong>r neuen<br />

13 Der Begriff „Stadtteil“ wird hier gr<strong>und</strong>sätzlich auf jegliche Raumeinheiten in einer urban überformten<br />

Siedlungslandschaft angewen<strong>de</strong>t, umfasst also auch einzelne Dörfer o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Siedlungsteile im ländlichen<br />

Raum.<br />

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