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Demografischer Wandel und Frauen - Denkanstöße - frauennrw.de

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<strong>de</strong>n Vorstandsetagen aus: Hier fin<strong>de</strong>n sich überhaupt nur in 4 von<br />

87 Unternehmen auch <strong>Frauen</strong>; von <strong>de</strong>n 525 Vorstandsmitglie<strong>de</strong>rn sind nur<br />

7 <strong>Frauen</strong>, das entspricht einem durchschnittlichen Anteil von 1,3%. In <strong>de</strong>n<br />

Dachverbän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Wirtschaft, <strong>de</strong>n Arbeitgeberverbän<strong>de</strong>n zeigt sich ein<br />

entsprechen<strong>de</strong>s Geschlechterverhältnis. Einzig in <strong>de</strong>n Gewerkschaften fin<strong>de</strong>n<br />

wir ein günstigeres Verhältnis vor: Hier sind <strong>Frauen</strong> durchschnittlich<br />

mit 19% in Vorstän<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Geschäftsführungen vertreten, davon in drei<br />

Fällen (GEW, DBSH 6 , VHW 7 ) als Präsi<strong>de</strong>ntin o<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> – das bestätigt<br />

die dominieren<strong>de</strong> Rolle <strong>de</strong>r Frau im Erziehungs-, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Bildungswesen.<br />

Im 16. Deutschen B<strong>und</strong>estag hat sich <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>anteil von 32,5% (2002)<br />

auf 31,6% leicht verringert. In <strong>de</strong>n einzelnen Parteien zeigt sich ein sehr<br />

unterschiedliches Bild: So ist das Bündnis 90 / Die Grünen mit einem<br />

<strong>Frauen</strong>anteil von 56,9% die einzige Partei, in <strong>de</strong>nen die <strong>Frauen</strong> im<br />

B<strong>und</strong>estag überwiegen. In <strong>de</strong>r Linken ist das Verhältnis mit 46,3% <strong>Frauen</strong><br />

zu 53,7% Männern nahezu ausgewogen. Die SPD-Fraktion setzt sich zu<br />

einem Drittel aus <strong>Frauen</strong>, zu zwei Dritteln aus Männern zusammen<br />

(36%:64%). FDP (24,5%:75,5%) <strong>und</strong> CDU/CSU (20%:80%) haben bei<strong>de</strong><br />

unterdurchschnittliche <strong>Frauen</strong>anteile aufzuweisen. Das entsprechen<strong>de</strong> Bild<br />

zeigt sich in Lan<strong>de</strong>sregierungen <strong>und</strong> Landtagen. Für die kommunalen<br />

Regierungen <strong>und</strong> Parlamente lassen sich keine repräsentativen Zahlen nennen,<br />

da mangels umfassen<strong>de</strong>r Erhebungen entsprechen<strong>de</strong> Daten fehlen bzw.<br />

lückenhaft sind. Eine Auswertung <strong>de</strong>r Kommunalwahlen von Ba<strong>de</strong>n-<br />

Württemberg (Sozialministerium Ba<strong>de</strong>n-Württemberg 1999) zeigt, dass<br />

<strong>Frauen</strong> in <strong>de</strong>n Großstädten erfolgreicher sind als in Klein- <strong>und</strong> Mittelstädten.<br />

So konnten <strong>Frauen</strong> in Gemein<strong>de</strong>n bis 20.000 Ew zu 17,6%, über<br />

20.000 bis 100.000 Ew zu 22,1% <strong>und</strong> über 100.000 Ew zu 34,7% in die<br />

Kommunalparlamente einziehen (Demel / Werner 2000: 3f.).<br />

Für die Betrachtung <strong>de</strong>s gesellschaftlichen Tätigkeits- <strong>und</strong> Entscheidungsbereichs<br />

wer<strong>de</strong>n einige Stichproben aus <strong>de</strong>m Bildungs- <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

herangezogen, da <strong>Frauen</strong> hier zum einen traditionell eine wichtige<br />

Rolle einnehmen, zum an<strong>de</strong>ren hier auch wichtige Potentiale für eine<br />

nachhaltige Zukunftsbewältigung liegen:<br />

Im Bildungsbereich sind es <strong>Frauen</strong>, die <strong>de</strong>n größeren Anteil am<br />

Lehrpersonal in Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Hauptschulen stellen; in <strong>de</strong>n weiterführen<strong>de</strong>n<br />

Schulen nimmt ihr Anteil sukzessive ab. Gleichzeitig sind es überwiegend<br />

Männer, die die Schulen leiten <strong>und</strong> nach außen vertreten; dies ist auch dort<br />

<strong>de</strong>r Fall, wo <strong>Frauen</strong> weit in <strong>de</strong>r Überzahl sind. An <strong>de</strong>n Hochschulen setzt<br />

sich diese pyrami<strong>de</strong>nartige Struktur fort: Fin<strong>de</strong>n sich unter <strong>de</strong>n Studien-<br />

6 Deutscher Berufsverband für Sozialarbeit, Sozialpädagogik <strong>und</strong> Heilpädagogik<br />

7 Verband Hochschule <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

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