Demografischer Wandel und Frauen - Denkanstöße - frauennrw.de

Jahrzehnten zugunsten der Frauen verändert, Bischöfinnen gibt es und auch
Rabinerinnen. Aber noch immer sind im Christentum Frauen nicht in allen
Konfessionen in allen Funktionen als gleichwertig und gleichberechtigt anerkannt.
Biblisch-theologisch liegen keine Gründe für einen Ausschluss von Frauen
vom Priesteramt vor, aber praktiziert wird er. Dasselbe gilt für das Judentum. Im
Islam wird die Frau als gleichwertig, aber nicht als gleichberechtigt angesehen.
In vielen Kulturen herrscht ein patriarchales System mit ethischen Defiziten, das
Frauen nicht nur rechtlos, sondern systematisch auch zu Opfern von Gewalt
macht. Die genitale Verstümmelung von Frauen, häusliche Gewalt, Vergewaltigung
als Kriegswaffe – all das ist auch im 21. Jahrhundert Realität.
Gerade in Zeiten größerer kultureller Vielfalt ist dafür Sorge zu tragen, dass die
erkämpften Rechte keine Papiertiger bleiben, sondern für alle Frauen gleichermaßen
gelten. Zuallererst gilt das im eigenen Land. Allzu lange hat die deutsche
Mehrheitsgesellschaft ignoriert, was in den „Ghettos“ der Zuwanderung gelebt
wurde. Die Verfassung aber gilt für alle Menschen im Land.
Unsere Zeit hat Frauen viele Lebensoptionen eröffnet. Viel ist erreicht. Aber es
gilt noch mehr zu erreichen: auch und – wie beschrieben – gerade angesichts der
Veränderungen in Zeiten des demografischen Wandels.
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