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Demografischer Wandel und Frauen - Denkanstöße - frauennrw.de

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Die Flexibilisierung <strong>de</strong>r Arbeit, die durch <strong>de</strong>n ökonomischen<br />

Strukturwan<strong>de</strong>l hervorgerufen wird, führt zu einer immer ungleicheren<br />

Verteilung von Einkommen <strong>und</strong> Wohlstand. Folge ist zum einen eine sozialräumliche<br />

Polarisierung zwischen <strong>de</strong>nen, die dauerhaft arbeitslos sind<br />

o<strong>de</strong>r mit wechseln<strong>de</strong>n Jobs am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Existenzminimums leben, <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>nen, die immer mehr Arbeit <strong>und</strong> immer mehr Geld haben. Dies hat auch<br />

Konsequenzen für die soziale Polarisierung zwischen Wohnstandorten<br />

<strong>und</strong> Konsumgewohnheiten. Gleichzeitig stellen die immer schnelleren<br />

Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Arbeitswelt Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n individuellen<br />

Umgang mit erwerbslosen Zeiten wie mit wechseln<strong>de</strong>n Arbeitsverhältnissen.<br />

Auf flexible Lösungen <strong>und</strong> Verän<strong>de</strong>rung sind <strong>Frauen</strong> traditionell<br />

besser vorbereitet als Männer: Sie haben in ihren Biographien schon immer<br />

wechseln müssen zwischen Zeiten mit <strong>und</strong> ohne Berufstätigkeit, mit <strong>und</strong><br />

ohne Familie o<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r, so dass ihnen <strong>de</strong>r Wechsel von Konstellationen,<br />

auch zwischen mehreren Jobs <strong>und</strong> im Spagat zwischen Heim- <strong>und</strong><br />

Büroarbeit, leichter fallen dürfte.<br />

Die neuen Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien bergen schließlich<br />

Chancen <strong>und</strong> Risiken zugleich: Sie bieten neue Optionen, auch ohne<br />

Ortsverän<strong>de</strong>rung mit <strong>de</strong>n Entwicklungen mithalten zu können, dies ist<br />

gera<strong>de</strong> für Mütter bzw. Eltern, Hochbetagte o<strong>de</strong>r Menschen mit<br />

Behin<strong>de</strong>rungen, relevant. Sie bieten also Chancen auf soziale Integration,<br />

bergen aber gleichzeitig das Risiko <strong>de</strong>r Vereinsamung <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Ausgrenzung<br />

<strong>de</strong>rer, die sich <strong>de</strong>n Anschluss nicht leisten können bzw. wollen o<strong>de</strong>r die mit<br />

<strong>de</strong>m dynamischen technologischen <strong>Wan<strong>de</strong>l</strong> nicht mithalten können.<br />

3 Geschlechterverhältnisse im Raum<br />

Die Geschlechterverhältnisse (= soziale Strukturen) schlagen sich auch nie<strong>de</strong>r im<br />

gebauten Raum <strong>de</strong>r Siedlungslandschaften. Die seit <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Stadtentwicklung<br />

im Industriezeitalter entstan<strong>de</strong>nen monofunktionalen Strukturen aus<br />

Wohn- <strong>und</strong> Gewerbe- / Industriegebieten, Büro- <strong>und</strong> Einkaufsstandorten haben –<br />

zusammen mit <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>npreisgefälle von innen nach außen zu Verteilungen im<br />

Raum geführt, die <strong>Frauen</strong> eher an <strong>de</strong>n Rand verweisen (vgl. Dörhöfer 1990: 15;<br />

Zibell 1995; von Sal<strong>de</strong>rn/Zibell 2006). Aufgr<strong>und</strong> ihrer traditionellen Rolle in<br />

Haushalt <strong>und</strong> Familie sind sie die Bewohnerinnen <strong>de</strong>r Wohnsiedlungen gewor<strong>de</strong>n,<br />

die im androzentrischen Planungsjargon bald als „Schlafstädte“ bezeichnet wur<strong>de</strong>n,<br />

in Verkennung <strong>de</strong>r Tatsache, dass <strong>Frauen</strong> hier regelmäßig vielfältige Arbeiten<br />

in Wohnung <strong>und</strong> Wohnumfeld verrichten, dass Kin<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Jugendliche hier zur<br />

Schule gehen <strong>und</strong> ihre Hausaufgaben machen etc..<br />

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