Demografischer Wandel und Frauen - Denkanstöße - frauennrw.de

Diana Auth/Barbara Holland-Cunz
Alarmismus und Aktionismus.
Diskurs und Politik zum demografischen
Wandel in Deutschland1 Die Lage
Spätestens seit den 90er Jahren wird nicht mehr nur wissenschaftlich, sondern
auch gesellschafts-öffentlich und politisch über den demografischen Wandel
sowie seine sozialen und ökonomischen Folgen diskutiert. Zunächst stand
der Alterungsprozess der Bevölkerung im Mittelpunkt (vgl. z.B. Enquête-
Kommission Demografischer Wandel 2002), doch mittlerweile sind der
Bevölkerungsrückgang und die niedrige Geburtenrate ins Zentrum der
Aufmerksamkeit gerückt (vgl. Kaufmann 2005: 15).
In der öffentlichen Debatte dominieren dramatische Bilder von schrumpfenden
Städten, leeren Kindergärten und allein gelassenen pflegebedürftigen Alten, um
nur einige Beispiele der medialen „Endzeitstimmung“ zu nennen. Prognosen und
Modellrechnungen zum demografischen Wandel haben Hochkonjunktur. Die
1 Der Artikel basiert auf einem Vortrag, den wir im Oktober 2005 auf unserer Tagung „Strategien und Diskurse demographischer
Steuerung – wie wirksam ist Bevölkerungspolitik?“ an der Universität Gießen gehalten haben.
Erweiterte Fassungen dieses Artikel können nachgelesen werden in: Diana Auth/Barbara Holland-Cunz (Hrsg.):
Grenzen der Bevölkerungspolitik. Strategien und Diskurse demographischer Steuerung, Opladen: Barbara Budrich
2007, i.E.
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