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Demografischer Wandel und Frauen - Denkanstöße - frauennrw.de

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Bildungsstand <strong>de</strong>r Geschlechter: Mädchen machen die besseren Abschlüsse,<br />

Ten<strong>de</strong>nz steigend, die Jungen bleiben dahinter zurück. Es sind daher überwiegend<br />

junge <strong>Frauen</strong>, die vermehrt abwan<strong>de</strong>rn; entsprechend ist das Bild in vielen ost<strong>de</strong>utschen<br />

Regionen schon heute geprägt von „Männern ohne <strong>Frauen</strong>“ (Zürcher<br />

2003: 89 ff.).<br />

Es zeichnen sich neue Formen <strong>de</strong>s Geschlechterverhältnisses ab, die sowohl<br />

Risiken in sich bergen, möglicherweise aber auch Chancen, sofern es gelingt, die<br />

jungen <strong>Frauen</strong> mit entsprechen<strong>de</strong>n Arbeitsmöglichkeiten in <strong>de</strong>n betroffenen<br />

Regionen zu halten <strong>und</strong> <strong>de</strong>n jungen Männern einen vergleichbaren Bildungsstand<br />

zu vermitteln. Gleichzeitig wären Männer für die traditionellen <strong>Frauen</strong>arbeiten zu<br />

qualifizieren, um ihnen – auch in Zeiten <strong>de</strong>r Erwerbslosigkeit – sinnstiften<strong>de</strong><br />

Tätigkeiten bieten zu können. Voraussetzung sind auch hier jedoch Än<strong>de</strong>rungen<br />

im Geschlechterverhältnis bzw. ein Wertewan<strong>de</strong>l zwischen <strong>de</strong>n Tätigkeitsfel<strong>de</strong>rn<br />

in Familie <strong>und</strong> Beruf.<br />

Ten<strong>de</strong>nz 3: sozialräumliche Polarisierung – Zentren <strong>und</strong> Peripherien<br />

Schrumpfung <strong>und</strong> Abwan<strong>de</strong>rung sind nur die eine Seite <strong>de</strong>r Medaille, auf <strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>ren Seite entwickeln sich prosperieren<strong>de</strong> Städte zu Global Cities <strong>und</strong> zusammen<br />

mit ihren Umlän<strong>de</strong>rn zu Metropolregionen, in <strong>de</strong>nen weltweit agieren<strong>de</strong><br />

Unternehmen als Motoren <strong>de</strong>s regionalen Wohlstands mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Geschäftswelten als Gewinner hervorgehen. Hier entstehen neue Akteursnetzwerke,<br />

in aller Regel Männerwelten mit <strong>de</strong>n für <strong>Frauen</strong> beschriebenen<br />

Integrationsschwierigkeiten.<br />

<strong>Frauen</strong> mit ihren spezifischen Kompetenzen könnten hier eine – auch wirtschaftlich<br />

interessante – Rolle für die Unternehmen einnehmen; begleitend<br />

müsste jedoch ein Wertewan<strong>de</strong>l einsetzen, <strong>de</strong>r Chancengleichheit <strong>und</strong> Work-Life-<br />

Balance für ein zentrales Qualitätskriterium einer nachhaltig ausgerichteten<br />

Wissensgesellschaft hält.<br />

Um ein weiteres Auseinan<strong>de</strong>rdriften von prosperieren<strong>de</strong>n <strong>und</strong> sich entleeren<strong>de</strong>n<br />

Räumen zu verhin<strong>de</strong>rn, scheint vor <strong>de</strong>m Hintergr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Ausführungen in diesem<br />

Beitrag eine Integration <strong>de</strong>r Geschlechter unerlässlich. Dabei wären vor allem<br />

zwei sich ergänzen<strong>de</strong> Strategien einzusetzen:<br />

Sozialräume pflegen – d.h. vor allem in <strong>de</strong>n wirtschaftsschwachen<br />

Regionen unter Einbeziehung <strong>de</strong>r traditionellen Stärken <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> die<br />

Qualifikation <strong>de</strong>s (männlichen) Nachwuchses in <strong>de</strong>n Mittelpunkt stellen,<br />

eine Aufgabe von Regionalpolitik <strong>und</strong> Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung;<br />

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