Demografischer Wandel und Frauen - Denkanstöße - frauennrw.de

das Phänomen der Regression, des Zurücks in die alte Rolle der vermeintlichen
Geborgenheit, der Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau.
Die heute umfassende Verantwortlichkeit der Frauen betrifft ihre Einflussnahme
auf die Zukunftsgestaltung. Sie bezieht sich damit nicht nur auf die
Geschlechterbeziehungen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern insgesamt
auf unsere zivilisatorische Entwicklung, die Auseinandersetzung mit den
Bedürfnissen von Menschen, den Möglichkeiten und Grenzen von Belastungen
und Anforderungen an Flexibilität und Mobilität, an Selbstständigkeit, und sie
bezieht sich auf soziale Verbundenheit und Abhängigkeit. Es geht um die Zukunft
unseres Zusammenlebens ohne weiteren Verlust an Solidarität, an Verantwortung
füreinander.
Wir brauchen und wollen Leistung, aber keine Ellenbogengesellschaft. Wir brauchen
Wettbewerb, aber einen fairen. Wir brauchen starke Individuen, aber auch
starke Gemeinschaften. Diese Zukunftsgestaltung ist eine Gemeinschaftsaufgabe
von Staat und Gesellschaft. Daran sind Frauen zu gering beteiligt. Frauen sind
nicht nur passiv Betroffene des demografischen Wandels, sie müssen entscheidende
Akteure der Gestaltung sein. Die Aufgaben früherer Frauenbewegungen
finden ihre Fortsetzung in diesen neuen Aufgaben. Das ermutigt und verpflichtet.
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