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Demografischer Wandel und Frauen - Denkanstöße - frauennrw.de

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<strong>Frauen</strong>leben in <strong>de</strong>mografischer Perspektive<br />

Alter<br />

Die positive Seite <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen <strong>Wan<strong>de</strong>l</strong>s besteht in <strong>de</strong>r hohen durchschnittlichen<br />

Lebenserwartung <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> von 81 Jahren. Viele Ältere fühlen sich<br />

heute 10 Jahre jünger als es ihrem Alter entspricht. Die 70-jährigen fühlen sich<br />

eher wie 60-jährige. Als alt schätzen sich viele Menschen erst im Alter von<br />

75 – 80 Jahren ein. Viele wer<strong>de</strong>n gesün<strong>de</strong>r <strong>und</strong> aktiver alt als früher. Sie wollen<br />

nach <strong>de</strong>r Erwerbstätigkeit aktiv bleiben, wünschen sich flexiblere Renteneinstiegsalter,<br />

z.B. zwischen 63 <strong>und</strong> 68 Jahren wie in Finnland, mehr Altersteilzeit,<br />

flexiblere Arbeitszeitstrukturen. Ältere, gera<strong>de</strong> auch <strong>Frauen</strong>, ent<strong>de</strong>cken<br />

ganz neue, latent vorhan<strong>de</strong>ne Fähigkeiten. Sie nehmen schöpferische (gestalterische)<br />

Tätigkeiten wie Schreiben, Malen, Mo<strong>de</strong>llieren auf, sie sind kulturell,<br />

sportlich <strong>und</strong> sozial engagiert <strong>und</strong> immer häufiger sozial innovativ tätig.<br />

Auch die Wertschätzung <strong>de</strong>r Älteren ist stark ausgeprägt, sie stehen für Erfahrung<br />

<strong>und</strong> Kontinuität. Der Generationenkonflikt zeichnet sich bisher in <strong>de</strong>n Untersuchungen<br />

nicht ab. Das zeigt auch die jüngste Shell-Studie. Kritisch gesehen<br />

wer<strong>de</strong>n das <strong>de</strong>mografische Altern, das Übergewicht <strong>de</strong>r Älteren <strong>und</strong> die abnehmen<strong>de</strong><br />

Repräsentanz <strong>de</strong>r nachwachsen<strong>de</strong>n Generation.<br />

Familie <strong>und</strong> Kin<strong>de</strong>rwunsch<br />

Ehe <strong>und</strong> Familie haben nach wie vor einen hohen Stellenwert. Dies zeigt die 2005<br />

veröffentlichte Studie <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esinstituts für Bevölkerungsforschung (BIB):<br />

„Einstellungen zu <strong>de</strong>mografischen Trends <strong>und</strong> bevölkerungsrelevanten<br />

Politiken“. Bei <strong>de</strong>n festgestellten Wertorientierungen <strong>de</strong>r Deutschen lassen sich<br />

vier gr<strong>und</strong>legen<strong>de</strong> Dimensionen unterschei<strong>de</strong>n: 1. Partnerschaft <strong>und</strong> Kin<strong>de</strong>r;<br />

2. Selbstverwirklichung <strong>und</strong> Freizeit; 3. Gleichstellung <strong>de</strong>r Geschlechter <strong>und</strong><br />

4. Einkommen <strong>und</strong> Wohlstand.<br />

Neu sind aber die Verän<strong>de</strong>rungen in Bezug auf <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rwunsch. Die<br />

Geburtenraten liegen aktuell bei 1,34 Kin<strong>de</strong>rn je Frau. Zur Bestandserhaltung<br />

müsste dieser Wunsch bei 2,1 Kin<strong>de</strong>rn pro Frau liegen. Wir sind bisher davon ausgegangen,<br />

dass <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rwunsch doppelt so hoch ist wie die tatsächlich geborenen<br />

Kin<strong>de</strong>r. Das trifft nicht mehr zu. 1 Nach <strong>de</strong>r Untersuchung <strong>de</strong>s BIB, ist<br />

„gewünschte Kin<strong>de</strong>rlosigkeit zu einem Teil <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rwunsches gewor<strong>de</strong>n. Die<br />

allgemeine Wertschätzung von Familie setzt sich nicht mehr uneingeschränkt in<br />

Familiengründung um. Es wer<strong>de</strong>n heute nur noch wenig mehr Kin<strong>de</strong>r gewünscht,<br />

als man tatsächlich hat.“ Die Kin<strong>de</strong>rwünsche wer<strong>de</strong>n inzwischen auf einem sehr<br />

1 BiB, B<strong>und</strong>esinstitut für Bevölkerungsforschung beim Statistischen B<strong>und</strong>esamt. Dorbritz, Jürgen; Lessgerer, Andrea;<br />

Ruck<strong>de</strong>schel, Kerstin: Einstellungen zu <strong>de</strong>mographischen Trends <strong>und</strong> zu bevölkerungsrelevanten Politiken.<br />

Wiesba<strong>de</strong>n 2005<br />

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