Forschung & Lehre 5 / 2013
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5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFTLICHER NACHWUCHS 377<br />
tierungen annähernd die gleiche Größenordnung<br />
erreichen, übertrifft die<br />
Anzahl der Habilitationen in den Fächergruppen<br />
Sport, Agrar-, Forst- und<br />
Ernährungswissenschaften sowie Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften<br />
die der altersbedingt frei werdenden<br />
Professuren um ein Vielfaches.<br />
Bis 2020 werden an deutschen Universitäten<br />
und Kunsthochschulen voraussichtlich<br />
rund 6.600 Professoren<br />
(auf Dauer) altersbedingt ausscheiden.<br />
Es handelt sich um einen relativ kontinuierlich<br />
verlaufenden Prozess, eine<br />
Emeritierungswelle ist nicht zu erwarten.<br />
Bezogen auf den Bestand an Professorinnen<br />
und Professoren 2010 an<br />
Universitäten und Kunsthochschulen<br />
entspräche dies einer Emeritierungsquote<br />
von insgesamt mehr als einem<br />
Drittel (36 Prozent) im Zeitraum 2011<br />
bis 2020. Die höchsten Anteile weisen<br />
mit gut zwei Fünfteln die Fächergruppen<br />
Sport, Kunst, Kunstwissenschaft so-<br />
»Bis 2020 werden an deutschen<br />
Universitäten und Kunsthochschulen<br />
rund 6 600 Professoren altersbedingt<br />
ausscheiden.«<br />
wie Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften<br />
(jeweils 42 Prozent) auf. Im<br />
Vergleich der Fächergruppen (ohne zentrale<br />
Einrichtungen) fällt die Emeritierungsquote<br />
in den Rechts-, Wirtschaftsund<br />
Sozialwissenschaften (29 Prozent)<br />
am geringsten aus (s. Tabelle 3).<br />
Im Jahr 2010 wurden für die Besetzung<br />
einer Universitätsprofessur durchschnittlich<br />
21 Bewerbungen eingereicht.<br />
Dabei steigt die Zahl der Bewerbungen<br />
je zu besetzender Stelle mit der Höhe<br />
der Besoldungsgruppe kontinuierlich<br />
an (Tab. A3-19).<br />
Entwicklung des Durchschnittsalters<br />
Im Berichtsjahr 2010 sind die Studienanfängerinnen<br />
und -anfänger an Universitäten<br />
im Durchschnitt 21,3 Jahre<br />
alt. Das Durchschnittsalter der Studierenden<br />
beträgt 25,5 Jahre, und ein<br />
Hochschulabschluss wird im Durchschnitt<br />
mit 27,6 Jahren erworben. Das<br />
Durchschnittsalter der Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
und -wissenschaftler,<br />
die 2010 promoviert haben, liegt bei<br />
32,7 Jahren, zum Zeitpunkt der Habilitation<br />
ist der Durchschnitt 40,8 Jahre<br />
alt. Die neu berufenen Professoren an<br />
Tabelle 1: Neuberufungsquoten* nach ausgewählten Fächergruppen und Geschlecht<br />
(Relation Habilitationen zu Neuberufungen**, zeitversetzt, 3-Jahresdurchschnitt)<br />
Fächergruppen<br />
Habilitationen<br />
Jahresdurchschnitt<br />
2005–<br />
2007 (in Pers.)<br />
Universitäten (einschließlich Juniorprofessur)<br />
sind 2010 im Durchschnitt 41<br />
Jahre alt, darunter am jüngsten sind neu<br />
berufene Junior-<br />
professorinnen<br />
und Juniorprofessoren<br />
mit durchschnittlich<br />
35,3<br />
Jahren. W2-Professorinnen<br />
und -<br />
Professoren sind<br />
bei Neuberufung<br />
im Durchschnitt sechs Jahre älter (41,4<br />
Jahre). Neu berufene W3-Professorinnen<br />
und -Professoren weisen wiederum ein<br />
Neuberufungen<br />
Jahresdurchschnitt<br />
2008–<br />
2010 (in Pers.)<br />
Neuberufungsquoten<br />
Neuberufungsquoten<br />
Frauen<br />
Neuberufungsquoten<br />
Männer<br />
Sprach- und Kulturwiss., Sport 366 171 45 49 43<br />
Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwiss. 194 123 63 70 62<br />
Mathematik, Naturwiss. 375 167 45 45 45<br />
Humanmedizin/Gesundheitswiss. 865 76 9 8 9<br />
Veterinärmedizin 14 4 32 18 42<br />
Agrar-, Forst- und Ernährungswiss. 33 9 27 18 31<br />
Ingenieurwiss. 72 71 99 87 101<br />
Kunst, Kunstwiss. 27 14 52 44 58<br />
Insgesamt1 1.958 647 33 35 32<br />
* An Universitäten ohne gleich gestellten Hochschulen (einschließlich GH, Pädagogische H und Theologische H)<br />
** Ohne W1-Neuberufungen<br />
1 Einschließlich Fächer außerhalb der Studienbereichsgliederung<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 4.4; Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes<br />
Fächergruppen<br />
Altersbedingt<br />
ausscheidende<br />
Professor/-innen 1<br />
2010<br />
um ein Jahr höheres Durchschnittsalter<br />
auf (42,3 Jahre).<br />
Frauen nehmen ihr Studium früher<br />
auf, schließen es eher ab und sind zum<br />
Zeitpunkt der Promotion im Durchschnitt<br />
ein Jahr jünger als Männer. Im<br />
weiteren wissenschaftlichen Qualifizierungsverlauf<br />
schwindet dieser zeitliche<br />
Vorsprung. Zum Zeitpunkt der Habilitation<br />
weisen Wissenschaftlerinnen ein<br />
höheres Durchschnittsalter auf als Wissenschaftler.<br />
Bei den Neuberufungen<br />
vertieft sich dieser Altersabstand zwischen<br />
den Geschlechtern mit aufsteigender<br />
Besoldungsgruppe von durch-<br />
Tabelle 2: Verhältnis Habilitationen zu altersbedingt ausscheidenden<br />
Professorinnen und Professoren 2010<br />
Habilitationen<br />
2010<br />
Verhältnis alters bedingt<br />
ausscheidende<br />
Professor/-innen 1 2010<br />
zu Habilita tionen 2010<br />
in Personen Verhältnis<br />
Sprach- und Kulturwissenschaften 128 318 2,5<br />
Sport 2 14 7,0<br />
Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwiss. 91 139 1,5<br />
Mathematik, Naturwissenschaften 139 295 2,1<br />
Humanmedizin/Gesundheitswiss. 85 867 10,2<br />
Veterinärmedizin 5 22 4,4<br />
Agrar-, Forst- und Ernährungswiss. 3 22 7,3<br />
Ingenieurwissenschaften 50 57 1,1<br />
Kunst, Kunstwissenschaft 78 21 0,3<br />
Zentr. Einrichtungen (o. klinikspezif.<br />
E.)<br />
13 – –<br />
Zentr. Einrichtungen d. HS-Kliniken<br />
(nur Humanmedizin)<br />
– – –<br />
Insgesamt 594 1.755 3,0<br />
1 Auf Dauer beschäftigte Professorinnen und Professoren an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen (einschließlich<br />
Pädagogische H und Theologische H) und Kunsthochschulen<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 4.4, eigene Berechnung