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Forschung & Lehre 5 / 2013

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5|13 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> FORSCHUNG 395<br />

Krebs: Neue<br />

Risikogene<br />

entdeckt<br />

Ein internationales Team<br />

von Krebsforschern aus<br />

mehr als 70 Institutionen<br />

weltweit hat insgesamt 49<br />

neue genetische Risikofaktoren<br />

für Brustkrebs und acht<br />

neue genetische Risikofaktoren<br />

für Eierstockkrebs identifiziert.<br />

Die Wissenschaftler<br />

verglichen dazu das Vorkommen<br />

von mehr als 200 000<br />

Erbgutvarianten bei mehr als<br />

45 000 Brustkrebs-, über<br />

9 000 Eierstockkrebspatientinnen<br />

und mehr als 60 000<br />

gesunden Frauen. Die neu<br />

entdeckten Risikofaktoren<br />

seien über das ganze Erbgut<br />

verteilt, in der deutschen Bevölkerung<br />

weit verbreitet und<br />

vermittelten jeweils Risikoänderungen<br />

zwischen drei<br />

und 30 Prozent. Für diese<br />

Studie sei die Zahl bekannter<br />

genetischer Faktoren für diese<br />

beiden häufigen gynäkologischen<br />

Tumorerkrankungen<br />

mehr als verdoppelt worden<br />

(Peter A. Fasching et al., Universität<br />

Erlangen-Nürnberg).<br />

Entwicklung von Kindern<br />

Im Durchschnitt machen<br />

Kinder im Alter von zwölf<br />

Monaten ihre ersten selbstständigen<br />

Schritte. Kinder,<br />

die früher zu gehen beginnen,<br />

sind später weder intelligenter<br />

noch motorisch geschickter.<br />

Zu diesem Schluss kommen<br />

Wissenschaftler vom<br />

Kinderspital Zürich und der<br />

Universität Lausanne. Ihre<br />

Langzeit-Untersuchung mit<br />

119 Jungen und 103 Mädchen<br />

hatte ergeben, dass die<br />

Kinder im Alter zwischen etwas<br />

weniger als vier und 13<br />

Monaten – im Durchschnitt<br />

im Alter von 6,5 Monaten –<br />

erstmals aufrecht sitzen. Zu<br />

gehen beginnen sie im Alter<br />

zwischen 8,5 und 20 Monaten<br />

– im Schnitt mit zwölf<br />

Monaten. Die Streuung ist<br />

„Nahezu perfektes Universum“<br />

Das Weltraumteleskop<br />

„Planck“ hat sein erstes,<br />

vollständiges Bild des<br />

Universums geliefert. Es handelt<br />

sich um die detaillierteste<br />

Karte vom Echo des Urknalls.<br />

Die Himmelskarte der sog.<br />

Mikrowellen-Hintergrundstrahlung<br />

zeige ein „nahezu perfektes<br />

Universum“, sagte einer<br />

der beteiligten Wissenschaftler.<br />

Und noch eine Erkenntnis<br />

brachte „Planck“: Das All ist<br />

älter als bisher angenommen.<br />

Die Forscher errechneten an-<br />

den Forschern zufolge beträchtlich.<br />

Einen Zusammenhang<br />

zwischen dem Alter, in<br />

dem die Kinder diese motorischen<br />

Meilensteine erreichten,<br />

und den Leistungen, die<br />

die Kinder im Alter zwischen<br />

sieben und 18 Jahren in Bewegungs-<br />

und Intelligenztests<br />

erbrächten, hätten die Forscher<br />

nicht gefunden. Daher<br />

raten sie zu mehr Gelassenheit.<br />

Allerdings bedeuteten<br />

die Ergebnisse nicht, dass auf<br />

das Alter bei den ersten<br />

Schritten nicht mehr zu achten<br />

sei. Wenn ein Kind nach<br />

20 Monaten noch nicht<br />

selbstständig gehe, seien weitergehende<br />

medizinische Abklärungen<br />

angezeigt (Oskar<br />

G. Jenni et al., DOI: 10.<br />

1111/apa.12129).<br />

hand der neuesten Daten ein<br />

Alter von 13,82 Milliarden<br />

Jahren (statt 13,7 Milliarden<br />

Jahren). Das Weltraumteleskop<br />

„Planck“ war vor vier<br />

Jahren gestartet mit dem Ziel,<br />

eine den gesamten Himmel<br />

erfassende Aufnahme zu machen.<br />

Das erste Bild hatte die<br />

Esa 2010 präsentiert. Nun sei<br />

es den Wissenschaftlern gelungen,<br />

die hellen Emissionen<br />

im Vordergrund herauszufiltern,<br />

die den Blick auf das erste<br />

Licht des Universums bis-<br />

Laserscanner für Straßenschäden<br />

F raunhofer-Wissenschaftler<br />

haben einen Laserscanner<br />

zum Abtasten der<br />

Asphaltdecke von Straßen<br />

entwickelt. Damit sollen Unebenheiten<br />

schneller entdeckt<br />

werden. Schäden an<br />

Asphalt und Beton zu erfassen<br />

ist nach Angaben der<br />

Wissenschaftler bisher umständlich<br />

und auch teuer. Der<br />

neue Laserscanner hat die<br />

Größe eines Schuhkartons<br />

und ist in drei Metern Höhe<br />

an einem Messfahrzeug befestigt.<br />

In seinem Innern rotiert<br />

ein achtseitiger Spiegelkörper,<br />

der den Laserstrahl<br />

quer zur Fahrtrichtung über<br />

die Straße lenkt. Das Signal<br />

wird vom Asphalt zurück auf<br />

den Scanner reflektiert und<br />

trifft dort auf einen speziellen<br />

her verstellt hatten. Die Karte<br />

der Mikrowellen-Hintergrundstrahlung<br />

bestätigt den Forschern<br />

zufolge das Standardmodell<br />

der Kosmologie und<br />

legt dessen Parameter sehr<br />

genau fest. Allerdings ent-<br />

Die Planck-Karte: Es handelt sich um eine Momentaufnahme vom ältesten Licht im Universum, das ausgesandt<br />

wurde, als das Universum erst 380 000 Jahre alt war. Zu sehen sind winzige Temperaturschwankungen<br />

in Regionen mit leicht unterschiedlicher Dichte, aus denen alle zukünftigen Strukturen hervorgegangen sind:<br />

die Sterne und Galaxien von heute.<br />

deckten die Wissenschaftler<br />

auch einige Anomalien, die<br />

darauf hindeuteten, dass das<br />

Standardmodell noch nicht in<br />

allen Aspekten verstanden<br />

worden ist (dpa, 25.3.13;<br />

Foto: ESA/Planck Collaboration).<br />

Detektorchip. Aus der Laufzeit<br />

des Laserlichts lasse sich<br />

dann die Distanz zwischen<br />

Scanner und Straßenoberfläche<br />

bestimmen. Die Genauigkeit<br />

liege dabei zwischen 0,15<br />

und 0,3 Millimeter. 15 000<br />

Kilometer Autobahnen und<br />

Bundesstraßen habe der<br />

Scanner bereits untersucht.<br />

Das deutsche Straßennetz<br />

umfasst nach Fraunhofer-Angaben<br />

rund 626 000 Kilometer.<br />

Durchschnittlich halte eine<br />

Straße 30 Jahre lang. Ihre<br />

Asphaltdecke komme aber<br />

oft nur auf zwölf Jahre Lebensdauer<br />

(Alexander Reiterer<br />

et al.; dpa, 8.4.13).<br />

Vera Müller

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