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Forschung & Lehre 5 / 2013

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396 LESERFORUM <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5|13<br />

Zustimmung<br />

und Widerspruch<br />

Heft 2/13: Politische<br />

Klasse<br />

Motive<br />

Im Text von Günther<br />

Lottes (S. 128f.) wird<br />

die Grenze auch eines<br />

harten universitären<br />

Diskurses überschritten.<br />

Es wäre hilfreich,<br />

tiefer über die etwaigen<br />

Motive zur Übernahme<br />

des Amtes in der Hochschulleitung nachzudenken,<br />

als dieses mit reinem Streben<br />

nach „Macht“ abzutun.<br />

Vielleicht könnte man bei der Reflektion<br />

darüber ja zu der Erkenntnis kommen,<br />

dass die Mitglieder einer Hochschulleitung<br />

nach einer i.d.R. erfolgreich<br />

verlaufenen Wissenschaftskarriere die erworbenen<br />

Fähigkeiten u.a. auch dafür<br />

einsetzen wollen, dass die nachwachsende<br />

Generation von Hochschullehrern in<br />

der akademischen Welt erfolgreich sein<br />

kann? Dass man die Eitelkeiten z.B. eines<br />

großen Oeuvres mit vielen Erstautorenschaften<br />

nicht mehr braucht und lieber<br />

hilft, die Nachwuchsforscher individuell,<br />

insbesondere aber auch strukturell,<br />

in einer immer stärker entindividualisierten<br />

Hochschulwelt zu unterstützen, ihren<br />

eigenen Weg zu finden? Dass das gewonnene<br />

Wissen helfen kann, mit den von<br />

den „richtigen“ (Berufs-) Wissenschaftspolitikern<br />

beschlossenen Gesetzen und<br />

Rahmenverordnungen auf möglichst wissenschaftsaffine<br />

Art umzugehen bzw.<br />

schon auf die Gesetzgebung proaktiv einzuwirken?<br />

Dass es somit Leute braucht,<br />

die sich in führender Position für die Freiheit<br />

von <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> einsetzen,<br />

die versuchen, die akuten wie latenten<br />

Angriffe auf die Autonomie der Hochschule<br />

abzuwehren und somit auch der<br />

Universität mit ihrem Proprium ein Überleben<br />

zu sichern? Und vielleicht könnte<br />

man sich auch die zahlreichen Beispiele<br />

anschauen, wo an Hochschulen konstruktiv,<br />

demokratisch und transparent<br />

Entscheidungen getroffen werden, die<br />

mehrheitlich getragen werden?<br />

Professor Dr. Ulrich Radtke, Rektor der Universität<br />

Duisburg-Essen<br />

Heft 3/13: Plagiatsfall<br />

Schavan<br />

Dr. plag.<br />

Ich kann mir vorstellen,<br />

dass etliche Kollegen<br />

angesichts zu vieler<br />

Doktoranden überfordert<br />

sein müssen.<br />

Die Universitäten sollten<br />

vermeiden, dass<br />

solche Überforderungen<br />

eintreten, denn als Naturwissenschaftler<br />

bin ich der Meinung, dass eine<br />

Dissertation, die auf einer Anerkennung<br />

einer fehlerhaften schriftlichen Arbeit<br />

beruht, auf einem Kunstfehler des Doktorvaters<br />

und der Gutachter beruht.<br />

Wenn ein Doktorand es darauf anlegt,<br />

rasch mit „Copy und Paste“ etwas zusammenzuzimmern,<br />

ist es die Pflicht<br />

des Betreuers, dies herauszufinden und<br />

es zu rügen. Immerhin obliegt es ihm<br />

und nicht dem Doktoranden, die Befähigung<br />

zum Tragen des Doktortitels<br />

vorzuschlagen und vor der Fakultät zu<br />

verantworten. Es ist eine blamable Situation,<br />

dass „Datenfreaks“ mit ihren<br />

Methoden das Beurteilungsvermögen<br />

von Fachleuten aushebeln.<br />

Professor em. Dr. Ludger Kappen, Dassel<br />

Heft 4/13: International<br />

English<br />

Wissenschaftssprache<br />

Die Argumentation<br />

des Beitrags von Inez<br />

De Florio-Hansen (S.<br />

292f.) lässt sich wie<br />

folgt zusammenfassen:<br />

Problemlösendes Denken<br />

ist sprachunabhängig.<br />

Zur Kommunikation der Resultate<br />

dieses Denkens sollte eine effiziente<br />

Sprache genutzt werden. Das Englische<br />

ist effizienter als Deutsch oder<br />

Französisch, mithin sollte das Englische,<br />

und zwar in der Varietät des „International<br />

English“, als Wissenschafts-<br />

sprache genutzt werden. Hierzu ist Folgendes<br />

zu sagen: 1. Auch wenn Denken<br />

sich unsprachlich vollziehen kann: Die<br />

Fragestellungen sind – wie De Florio-<br />

Hansen selbst sagt – sprachlich, und<br />

mithin einzelsprachlich, gebunden.<br />

2. Nach De Florio-Hansen ist u.a. feste<br />

Wortstellung ein Kennzeichen sprachlicher<br />

Effizienz. In Sprachen, die syntaktische<br />

Funktionen durch Kasus vereindeutigen,<br />

kann Wortstellung aber zur<br />

Kommunikation etwa der thematischen<br />

Gewichtung genutzt werden – was ist<br />

daran bitteschön ineffizient? Auch ist<br />

die linguistische <strong>Forschung</strong> zur Wissenschaftssprache<br />

nicht berücksichtigt: Die<br />

– ihrer Existenz nach sowieso fragliche<br />

– Varietät „International English“ ist<br />

eben gerade eines nicht: eine ausgebaute<br />

Wissenschaftssprache, die geeignet<br />

ist, überfachlich das wissenschaftliche<br />

Geschäft zu kommunizieren, die Strittigkeit<br />

neuen wissenschaftlichen Wissens<br />

zu bearbeiten und die Erkenntnisfindung<br />

und -fixierung anzuleiten.<br />

Denn hierzu sind, wie die Geschichte<br />

wissenschaftlichen Sprachausbaus<br />

zeigt, wissenschaftliche Varietäten erforderlich,<br />

die auf gesamtgesellschaftlich<br />

vorgehaltenen Gemeinsprachen<br />

aufruhen und aus diesen schöpfen können.<br />

Professor Dr. Winfried Thielmann, TU Chemnitz<br />

Heft 4/13: Fundsache:<br />

Gipfelstürmer<br />

Autoren<br />

Der zweite Teil der<br />

Fundsache (S. 267)<br />

stammt von Professor<br />

Holger Lyre. Die zitierte<br />

Stelle ist einem<br />

Artikel über die Gründungstagung<br />

der Gesellschaft<br />

für Wissenschaftsphilosophie<br />

(GWP) entnommen.<br />

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