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daran, was wir <strong>für</strong> einen Stand an Qualifikation <strong>und</strong> an Fachkräften haben müssen, damit<br />
eine kreative Wirtschaft in unserem Land existiert.<br />
Deshalb müssen wir versuchen, diese jungen Menschen auf einen höheren Bildungsstand<br />
zu bringen als wir bisher die jungen Menschen gebracht haben. Wenn wir sozusagen nur<br />
halb so viele Kinder haben, aber in Zukunft genauso kreativ sein wollen wie bisher, müssen<br />
wir im Gr<strong>und</strong>e genommen da<strong>für</strong> sorgen, dass die Kinder doppelt so kreativ sind wie bisher.<br />
Das ist zwar eine Vision <strong>und</strong> Utopie, die wir nicht erreichen werden. Aber wir müssen<br />
trotzdem versuchen, niemanden zurückzulassen <strong>und</strong> möglichst niemanden mehr zu haben,<br />
der ohne Schulabschluss bleibt, <strong>und</strong> dabei möglichst viele zu einem hohen Schulabschluss<br />
zu bringen.<br />
Da besteht nun die Frage, wie schaffen wir das? Das schaffen wir nicht allein durch den<br />
Bereich Kindertagesstätte <strong>und</strong> nicht allein durch den Bereich Schule. Bildung <strong>und</strong> Erziehung<br />
finden natürlich noch in ganz anderen Bereichen statt: vor allen Dingen im Bereich <strong>Familie</strong>.<br />
Dies geschieht in besonderem Maße, bevor die Kindertagesstätte besucht wird, aber<br />
natürlich findet Bildung dann bis zum 16., 17., 18. Lebensjahr weiterhin in der <strong>Familie</strong> statt,<br />
wenn auch dann abnehmend. Genauso wichtig sind Peergroups, d.h. Jugendliche in<br />
gleichaltrigen Gruppen, die dort eine ganze Menge von ihren Fre<strong>und</strong>en lernen. Und dann<br />
leider auch die Medien, die einen sehr hohen Einfluss schon bei Kindern in ganz jungem<br />
Alter haben. Darauf muss man sich einstellen, das muss man wissen. Insofern spielt dann,<br />
wenn man über Bildung redet <strong>und</strong> möglichst alle zu einem möglichst hohen Abschluss führen<br />
will, auch eine Rolle, wie wir das organisieren <strong>und</strong> wie wir da die <strong>Familie</strong>n unterstützen<br />
können. Wie können wir Einfluss nehmen auf Peergroups? Beispielsweise durch<br />
außerschulische Jugendarbeit, indem wir Jugendorganisationen unterstützen, z.B. die<br />
Sportjugend oder die Feuerwehrjugend. Natürlich besteht auch die Frage, wie wir<br />
Medienerziehung, Medienbildung, Medienberatung organisieren. Das ist der erste wichtige<br />
Themenkomplex aus unserer Sicht.<br />
Zu unserem zweiten Punkt muss ich nicht viel sagen, denn das ist ja gerade durch das<br />
Beispiel aus Vetschau hervorragend dargestellt worden. Die Frage ist, wie organisieren wir<br />
solche Angebote <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n wirklich niedrigschwellig, wie kriegen wir tatsächlich die Eltern<br />
dorthin, die wir wirklich da haben wollen: die <strong>Familie</strong>n, bei denen es<br />
Erziehungsschwierigkeiten gibt, die sich in sozial schwierigen Situationen befinden. Und da<br />
ist aus unserer Sicht zumindest die Kita ein hervorragender Ort. Sicherlich nicht der einzige,<br />
aber ein besonders geeigneter Ort, weil wir ja gerade bei den 3- bis 6-jährigen Kindern eine<br />
Betreuungsquote von 95 % haben, d.h. die Väter oder Mütter gehen in die Kita, bringen dort<br />
ihr Kind hin <strong>und</strong> holen es auch wieder ab. Insofern ist es ein Ort, an dem die Eltern sich<br />
sowieso schon teilweise aufhalten. Wenn man dann versucht, dort Angebote in Bezug auf<br />
Erziehungsunterstützung, <strong>Familie</strong>nbildungsangebote zu organisieren, ist das hervorragend.<br />
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