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download - Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie ...

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müssen wir uns vor allen Dingen überlegen, wie wir das Sinnvolle stabilisieren <strong>und</strong> dabei<br />

auch Platz schaffen, um das Aussichtsreiche neu zu installieren. Wir brauchen eine Balance.<br />

Das war Konsens bei uns. Es geht nicht weiter darum, <strong>für</strong> alle möglichen Projekte <strong>für</strong> eine<br />

befristete Zeit vielleicht gar Geld bereit zu stellen, sondern das gehört auch zu dieser<br />

Strategie, dass wir hier Schwerpunkte setzen.<br />

Die dritte These könnte man überschreiben mit „Vorrang <strong>für</strong> Hilfebedürftige“. Natürlich muss<br />

man, <strong>und</strong> das ist der übergreifende Prozess, die Zielgruppen von Angeboten bestimmen <strong>und</strong><br />

dabei in Rechnung stellen, wie Herr Prof. Bertram heute sagte, dass sich <strong>Familie</strong>n viel weiter<br />

ausdifferenzieren, <strong>Familie</strong>nformen pluralisieren. Und das bedeutet ganz einfach, dass die<br />

Zielgruppen zunehmen. Wir müssen also unsere Angebote zuschneiden, von vornherein <strong>und</strong><br />

nicht blindlings darauf vertrauen, dass irgendjemand sie schon nutzen wird. Auf der anderen<br />

Seite zwingen uns auch die knappen Ressourcen <strong>und</strong> die sozialen Notwendigkeiten, diese<br />

<strong>Familie</strong>nbildung immer auch auf die extrem Bedürftigen zu kaprizieren. Es war darüber<br />

gesprochen worden, ob man materielle Anreizsysteme da<strong>für</strong> etablieren muss oder nicht. Wir<br />

sind zu keiner Antwort gekommen. Aber man muss wohl weiterhin darüber nachdenken.<br />

Die letzte These bezieht sich sehr stark auf die Rolle der Kindertageseinrichtungen in diesem<br />

Prozess der Förderung von <strong>Familie</strong>nbildung. Wir haben sie überschrieben mit „Qualität plus<br />

Quantität“. Ich will nicht verhehlen, dass irgendjemand auch vorgeschlagen hat, Qualität statt<br />

Quantität, aber darauf konnten wir uns nicht verständigen. Wir glauben, dass es gut ist, dass<br />

dieses breite Angebot hier im Land Brandenburg <strong>für</strong> die Kindertagesbetreuung existiert. Wir<br />

haben noch gewisse Zweifel, ob man nicht hier oder da hinsichtlich der pädagogischen<br />

Qualität etwas optimieren kann. Hier haben wir Beispiele gehört von Early Excellence-<br />

Zentren. Und davon, dass diese Zentren in neuer Art <strong>und</strong> Weise Betreuung, Bildung <strong>und</strong><br />

<strong>Familie</strong>nbildung vereinen. Wir haben auch gehört, dass es nicht ganz einfach ist, diese<br />

Zentren zu etablieren, weil es bedeutet, dass man Personalressourcen, Zeitressourcen neu<br />

einsetzen muss, neu organisieren muss. Aber wir halten das <strong>für</strong> einen wichtigen Vorgang<br />

<strong>und</strong> glauben – schon allein auch der Not geschuldet –, dass die Kindertageseinrichtungen<br />

vielfach die sozialen Ressourcen vor Ort sind. Wir glauben, dass Kindertageseinrichtungen<br />

auf diesem Weg eine substanzielle Hilfe sein können <strong>und</strong> dass man dort anknüpfen muss in<br />

einem Flächenland wie Brandenburg. Ich möchte noch mal betonen, dass das überhaupt gar<br />

nicht die erste These beeinträchtigt. <strong>Familie</strong>nbildung muss, auch wenn sie Strategien folgt, in<br />

gewisser Weise bunt bleiben, weil die <strong>Familie</strong>n natürlich immer bunter werden. Vielen Dank.<br />

Applaus<br />

Moderatorin Judith Grümmer<br />

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