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Es geht um die Nachwuchssicherung unserer Gesellschaft überhaupt. Diese Politik der<br />

gesellschaftlichen Nachwuchssicherung hat eine quantitative <strong>und</strong> selbstverständlich auch<br />

eine qualitative Dimension. Die quantitative Dimension bedeutet sehr einfach, wir müssen es<br />

anstreben <strong>und</strong> wir müssen es auch erreichen, dass in Brandenburg wieder deutlich mehr<br />

Kinder geboren werden. Wenn wir etwas verharmlosend vom „demografischen Umbruch“<br />

unseres Landes sprechen oder vielleicht realistischer schon von „der demografischen Krise“,<br />

dann geht es im Kern genau um diesen einen zentralen Punkt. Denn nicht das Älterwerden<br />

ist unser eigentliches Problem.<br />

Wenn man sich mal überlegt, dass Jahrh<strong>und</strong>erte lang Mediziner, Sozialwissenschaftler <strong>und</strong><br />

viele andere sich genau darum bemüht haben, dass Menschen möglichst aktiv, möglichst<br />

ges<strong>und</strong> ein höheres Lebensalter erreichen, dann kann man ja heute eigentlich nicht von dem<br />

Problem des Älterwerdens reden, wie wir es schon wieder tun, sondern sollte sich verstärkt<br />

Perspektiven aneignen, wie sie in anderen Gegenden der Welt eingenommen werden, z.B.<br />

in Japan. Die Japaner sprechen bei demselben Phänomen von einem „Land des langen<br />

Lebens“ <strong>und</strong> werben da<strong>für</strong>. Und so sollten wir auch an diesen Punkt herangehen. Denn es ist<br />

eigentlich eine der großartigsten Leistungen unserer gesamten Gesellschaft, dass so viele<br />

Menschen so relativ ges<strong>und</strong> heute älter werden.<br />

Also unser wirkliches Problem ist nicht die vermeintliche Überalterung unseres Landes,<br />

sondern die tatsächliche Unterjüngung unserer Gesellschaft. Dieser Begriff bedeutet, den<br />

vielen, vielen älteren <strong>und</strong> erfreulicherweise immer älter werdenden Menschen in unserem<br />

Land stehen heute zahlenmäßig ganz einfach nicht mehr genügend Jüngere, nicht mehr<br />

genügend Kinder <strong>und</strong> Nachwachsende gegenüber. Mittel <strong>und</strong> Wege zu finden, um dies<br />

wieder zu ändern, ist die wichtigste Aufgabe einer umfassend verstandenen Politik der<br />

Nachwuchssicherung.<br />

Lassen Sie mich, meine Damen <strong>und</strong> Herren, in diesem Zusammenhang der größeren<br />

Klarheit halber eine Bemerkung machen. Wir führen in Brandenburg eine ebenso breite wie<br />

ehrliche Diskussion, eine gesamtgesellschaftliche Diskussion über die demografische<br />

Zukunft unseres Landes. Wie werden wir leben angesichts schrumpfender Städte? Welche<br />

innovativen Lösungen finden wir angesichts rücklaufender Bevölkerungszahlen überhaupt,<br />

wie passen wir uns den aktuellen <strong>und</strong> bevorstehenden demografischen Veränderungen an?<br />

Diese Dimension der Demografiedebatte ist wichtig. Sie dient der Selbstverständigung<br />

unseres Landes über seine Lage, sie dient der Verständigung über die Möglichkeiten. Und<br />

ich glaube, wir haben inzwischen einen sehr vernünftigen Diskussionsstand auch im<br />

Vergleich zu anderen B<strong>und</strong>esländern hier in Brandenburg erreicht.<br />

Aber meine Damen <strong>und</strong> Herren, so wichtig <strong>und</strong> notwendig die Anpassung an veränderte <strong>und</strong><br />

sich weiter verändernde demografische Verhältnisse ist, klar muss uns zugleich immer sein,<br />

einem demografischen Fatalismus, der die laufenden Prozesse der<br />

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