download - Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie ...
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Frau Justizministerin Beate Blechinger<br />
Auch ich sehe hier Probleme. Ich sehe es auch so, dass es manchmal ein Vorwand ist, aber<br />
ich erinnere an den Fall Dennis in Cottbus, der nur deshalb lange Jahre nicht entdeckt<br />
wurde, weil es eben keinen Austausch zwischen dem Sozialamt <strong>und</strong> dem Jugendamt gab,<br />
denn im Jugendamt hatte ja die Mutter immer wieder erklärt, der Junge ist im Krankenhaus,<br />
ist zuckerkrank. Aber das Sozialamt hätte es gewusst, dass der Junge nicht im Krankenhaus<br />
ist, denn sonst hätten sie Kostenübernahmebescheinigungen bekommen. Also hier hätte<br />
zum Beispiel ein Datenabgleich relativ schnell die Lügen aufdecken können.<br />
Als ich noch in einer anderen Funktion tätig war, habe ich einen <strong>Arbeit</strong>skreis zum Schutz<br />
gegen Kindesmisshandlung gegründet, zu dem auch <strong>Familie</strong>nrichter, Kinderärzte,<br />
Jugendamtsleiter gehörten, so dass wir schon in diesem Bereich ressortübergreifend oder<br />
aus verschiedenen Blickwinkeln dieses Thema untersucht haben. Und da sagte mir der<br />
Leiter einer Kinderklinik: „Wenn ich die jungen Mütter auf den Entbindungsstationen sehe,<br />
kann ich Ihnen sagen, mit welchem Kind wir mal Probleme bekommen werden.“ Und da<br />
würde ich mir schon wünschen, dass man hier rechtzeitig Hilfen anbietet. Nicht als<br />
Stigmatisierung. Wir können aber nicht flächendeckend in alle Haushalte gehen, wo Kinder<br />
geboren werden. Aber dass man eben wirklich dort, wo Problemlagen erkennbar sind,<br />
prognostizierbar sind, rechtzeitig umfassende Hilfe anbietet. Und das hat <strong>für</strong> mich etwas mit<br />
dem Recht des Kindes auf ein ges<strong>und</strong>es Aufwachsen zu tun. Und ich glaube, da sind wir uns<br />
einig, werden wir auch mit unserer Datenschutzbeauftragten ins Gespräch kommen, dass<br />
man hier mögliche Hemmnisse beseitigt.<br />
Applaus<br />
Moderatorin Judith Grümmer<br />
Vielen Dank, Frau Blechinger. Kinder müssen ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> gewaltfrei aufwachsen. Das ist ja<br />
eines der wichtigen Leitziele. Ich bedanke mich zunächst einmal <strong>für</strong> Ihre Aufmerksamkeit<br />
dieser ersten Vormittagsr<strong>und</strong>e. (...) Während der Mittagspause gibt es auch<br />
Projektpräsentationen, hier werden sich ausgewählte Projekte aus Brandenburg vorstellen.<br />
Es besteht die Möglichkeit mit den Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertretern dieser Projekte ins<br />
Gespräch zu kommen, Kontakte zu knüpfen, Anregungen <strong>für</strong> die eigene <strong>Arbeit</strong> zu erhalten<br />
<strong>und</strong> mitzunehmen. (...) Sie sind also herzlich eingeladen.<br />
Applaus<br />
7. Präsentation der Ergebnisse aus den vier Foren <strong>und</strong> Ausblick<br />
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