Diplomarbeit als pdf (2.3 MB) - Bleiberechtsbüro

Menschenrechtsverletzungen in der Türkei und in Deutschland. Ebenfalls ging er
auf seine Angst vor einer Abschiebung und auf seine situationsbedingten psychischen
Probleme ein. Der Ausspruch „Wenn man nicht stark ist, dann verliert man
sich“ bezieht sich auf sein langjähriges Leben im Wohnheim.
III. Die Inhaltsanalyse der Interviews anhand von rechtlichen
und theoretischen Rahmenbedingungen und Hintergründen
Die Interviews werden im Kontext der rechtlichen Rahmenbedingungen analysiert.
Weiterführende Literatur, die für das Verstehen des Inhalts notwenig ist,
wird ebenfalls hinzugezogen.
Die gesetzlichen Bestimmungen für Menschen mit unsicherem Aufenthaltsstatus
sind hauptsächlich im Aufenthaltsgesetz (AufenthG), im Asylbewerberleistungsgesetz
(AsylbLG) und im Asylverfahrensgesetz (AsylVfG) geregelt.
Sie bedeuten erhebliche Einschränkungen im Leben dieser Personengruppe. So
ermöglichen die Gesetze unter anderem die Durchsetzung der Residenzpflicht, die
Unterbringung in Heimen, das Verhängen von Arbeits- und Ausbildungsverboten,
die Kürzung der Sozialhilfe und die Einschränkung der Rechtsmittel und Rechtswege.
Durchführendes Organ der Bleiberechtsregelung sind die ABH, die nach
§ 71 AufenthG für aufenthaltsrechtliche und passrechtliche Maßnahmen und andere
Entscheidungen zuständig sind. Aufgaben der ABH sind beispielsweise die
Erteilung, Verlängerung oder der Widerruf der Duldung, die Zurückschiebung
und Abschiebung, die Überwachung der Passpflicht, sowie die Ausstellung der
Arbeitserlaubnis. Die praktische Anwendung der Gesetze ist für die ABH Berlin
in den „Vorläufigen Anwendungshinweisen der Ausländerbehörde Berlin (VAB)“
geregelt (vgl. Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten. Ausländerbehörde
Berlin 2007).
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