Diplomarbeit als pdf (2.3 MB) - Bleiberechtsbüro
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„Und wir hatten die Möglichkeit, nach vier Jahren umzuziehen. Wir waren aber<br />
dann noch im Wohnheim, ich glaube, noch ein dreiviertel Jahr, weil wir haben ein<br />
dreiviertel Jahr nach einer Wohnung suchen müssen. Weil <strong>als</strong>o das war ganz ganz<br />
schwer, ganz ganz schwer eine Wohnung für sieben Personen zu finden, erstens.<br />
Dann, wenn es Ausländer sind, dann ist es eh noch schwieriger, mit fünf Kindern<br />
noch dazu, ist es fast unmöglich. […] Aber ständig kam: ‚Ach so, Sie haben eine<br />
Duldung. Nee, das geht nicht. Sie brauchen mindestens eine Aufenthaltserlaubnis<br />
von zwei Jahren, weil es kann ja sein, dass Sie in der Zeit abgeschoben werden“<br />
(Herr Ahmed).<br />
Nach einem Dreivierteljahr fand die Familie von Herrn Ahmed schließlich eine<br />
Wohnung.<br />
„Es hat dann geklappt, weil die Wohnung, die wir haben wollten, war schon seit<br />
langem gar nicht benutzt und der Hausvermieter die unbedingt loswerden wollte.<br />
Und wir haben dann - das ist eine mit vier Zimmern und die ist aber vergleichsweise<br />
teuer. Und deswegen hat’ s dann auch geklappt praktisch“ (Herr Ahmed).<br />
Zwei Interviewpartner berichteten, dass sie keinerlei Unterstützung erhielten. Ein<br />
anderer Interviewpartner (Herr Erol) holte sich Hilfe bei einer sozialen Einrichtung,<br />
aber auch sie konnte ihm irgendwann nicht mehr weiterhelfen. Ein weiterer<br />
(Herr Jiyan) bekam seine Wohnung über eine Freundin vermittelt.<br />
„Und da ist man dann auch so enttäuscht und deprimiert zugleich. Man denkt irgendwie:<br />
‚Überall, überall Abweisung.’ Und dann braucht man in dem Moment<br />
auch Unterstützung. Und da war gar nichts. Obwohl man auch ganz genau weiß,<br />
<strong>als</strong>o man ist hier fremd auch nach drei Jahren ist man hier eh fremd. Weil die ganzen<br />
Leute zeigen auch, dass du hier nicht willkommen bist. Und ständig überall<br />
Abweisung. Und dann fühlt man sich so ganz allein in so einer Riesenwelt“ (Herr<br />
Ahmed).<br />
Herr Ratnam wohnt seit vielen Jahren bei einem Freund.<br />
„Die meiste Zeit habe ich mit ihm zusammen gewohnt. Und er hat mir viel geholfen.<br />
Ohne ihn wäre das eine Katastrophe“ (Herr Ratnam).<br />
Trotzdem ist seine Wohnsituation für ihn sehr belastend:<br />
„Dann musste ich mit meinem Kumpel leben, das ist auch nervig manchmal. Also<br />
das ist auch kein schönes Leben“ (Herr Ratnam).<br />
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