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Diplomarbeit als pdf (2.3 MB) - Bleiberechtsbüro

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gefördert wird, vermittelt.<br />

„Eine schulische Ausbildung ist die einzige Möglichkeit, <strong>als</strong>o dass man überhaupt<br />

eine Chance hat. Das darf man machen. […] Ich hab eineinhalb Jahre eine schulische<br />

Ausbildung <strong>als</strong> Elektriker gemacht. Dann hab ich von dieser Maßnahme gehört<br />

und dann hab ich damit aufgehört und mit dieser Krankenpflegerausbildung<br />

angefangen. […] Die Elektrikerausbildung hab ich nur gemacht, um nicht zu Hause<br />

herumzusitzen. Um irgendeine Beschäftigung für mich zu finden“ (Herr Diyar).<br />

Zugang zur betrieblichen Ausbildung<br />

Wie bereits erwähnt, benötigen Personen mit Duldung eine Arbeitserlaubnis, um<br />

eine betriebliche Ausbildung aufnehmen zu können. Zwei Interviewpartner bemühten<br />

sich erfolglos um eine betriebliche Ausbildung. Herr Jiyan wurde von<br />

einer sozialen Einrichtung unterstützt, die Flüchtlingen hilft, einen Ausbildungsplatz<br />

zu finden. Trotz der Unterstützung dieser Einrichtung fand er keinen Ausbildungsplatz.<br />

Herr Diyar wurde zu vielen Vorstellungsgesprächen eingeladen. Als<br />

schwierig empfand er es, die Arbeitgeber_innen über seine Duldung aufzuklären:<br />

„Das Problem ist, in ein Gespräch zu gehen und die ein bisschen über deine Situation<br />

aufzuklären. Dass der Aufenthalt für sechs Monate reicht. Und ob sie vielleicht<br />

einen Brief an Ausländerbehörde schicken könnten, dass wenn er einen Aufenthalt<br />

bekommt, dann kriegt er eine Ausbildung. Die Situation zu erklären. Das ist<br />

richtig schwierig und manche kapieren es überhaupt nicht. Die wissen überhaupt<br />

nicht, um was es geht. Die wissen nicht immer, was eine Duldung ist“ (Herr<br />

Diyar).<br />

Als Ablehnungsgründe geben Herr Jiyan und Herr Diyar den fehlenden Pass, die<br />

beschränkte Aufenthaltsdauer durch die Duldung und die Duldungsauflage „Erwerbstätigkeit<br />

nicht gestattet“ an.<br />

„Ich hab keine Ausbildungsplätze gefunden, weil ich kein Papier oder Pass habe<br />

oder was weiß ich“ (Herr Jiyan).<br />

„Und dann einmal hatte ich es fast geschafft, da meinten die: ‚Dürfen wir deinen<br />

Pass kopieren?’ Dann haben sie mich angeschaut und gesagt: ‚Oh nee, tut mir<br />

leid, das geht nicht, weil da steht ‚Erwerbstätigkeit nicht gestattet’. Der Aufenthalt<br />

ist auch nur für sechs Monate. Wir wissen nicht, ob du hier bleibst oder nicht und<br />

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