Psychotherapeutenjournal 3/2005 (.pdf)
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Mitteilungen der Psychotherapeutenkammer<br />
wortungsvolles Aufgabenfeld dar. Katastrophen<br />
ereignen sich zum Glück nicht jeden<br />
Tag. Im Falle eines Falles wäre es jedoch<br />
schön, wenn sich unsere Berufsgruppe dieser<br />
Aufgabe und Verantwortung stellt. Ich<br />
kann deshalb an dieser Stelle meine Kolleginnen<br />
und Kollegen nur ermuntern, sich<br />
für diese Aufgabe fortzubilden und beim<br />
Aufbau der notfallpsychologischen/notfallpsychotherapeutischen<br />
Versorgungsstrukturen<br />
mitzumachen.<br />
Literatur:<br />
■ Beerlage, Irmtraud (2004): Entwicklung<br />
von Standards und Empfehlungen<br />
für ein Netzwerk zur bundesweiten<br />
Strukturierung und Organisation psychosozialer<br />
Notfallversorgung – Kurztitel<br />
„Netzwerk psychosoziale Notfallversorgung“,<br />
Forschungsprojekt im Auftrag<br />
des Bundesministerium des Inneren,<br />
Bundesverwaltungsamt – Zentralstelle<br />
für Zivilschutz – Projekt-Nr.: B<br />
1.11-101/02, Laufzeit 12/02 – 7/04,<br />
Endbericht Juli 2004, www.psycho<br />
soziale-notfallversorgung.de<br />
Landesgesetz über den Brandschutz, die<br />
Allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz<br />
(Brand- und Katastrophenschutzgesetz<br />
– LBKG-) vom 2. November 1981<br />
(GVBI. S. 247), zuletzt geändert durch Artikel<br />
1 des Gesetzes vom 5. April <strong>2005</strong><br />
(GVBI. S.104), BS 213-50<br />
Psychoonkologie<br />
Rheinland-<br />
Pfalz<br />
Am 5. Juli <strong>2005</strong> fand im Sozialministerium<br />
in Mainz ein Gespräch zur psychoonkologischen<br />
Versorgung in den rheinland-pfälzischen<br />
Brustkrebszentren statt, an dem<br />
von Kammerseite Dr. Annelie Scharfenstein<br />
und Birgit Heinrich teilnahmen. Der Leiter<br />
des Tumorzentrums, Dr. Andreas Werner,<br />
stellte den anwesenden Krankenkassenvertretern,<br />
den Psychoonkologen mehrerer<br />
Brustzentren und dem Vertreter des<br />
MASFG ein von ihm entwickeltes Konzept<br />
zur interdisziplinären psychoonkologischen<br />
Versorgung in Brustzentren vor. Er schlug<br />
einen dreijährigen Modellversuch unter<br />
Leitung des Tumorzentrums vor. Dazu hatte<br />
er einen aktuellen Status der rheinlandpfälzischen<br />
Brustzentren erstellt – 3 von 5<br />
sind bereits von der Deutschen Krebsgesellschaft<br />
zertifiziert. Dr. Werner konnte<br />
deutlich machen, dass keines der Zentren<br />
eine Rezertifizierung erlangen würde, weil<br />
die Bedingungen des Landeskrankenhausplanes<br />
zur psychoonkologischen Versorgung<br />
nicht eingehalten werden. Eine hinreichende<br />
Personaldecke wird offenbar<br />
immer nur im Zuge des Zertifizierungsprozesses<br />
vorgehalten, indem für die Psychoonkologie<br />
psychologische Leistungen<br />
aus einem anderen Bereich für kurze Zeit<br />
„umgelagert” werden.<br />
Am Zertifizierungsantrantrag des Brustzentrums<br />
Koblenz wird der Mangel an qualifiziertem<br />
psychoonkologischem Personal<br />
besonders deutlich. Das Zentrum besteht<br />
nämlich aus einem Krankenhausverbund,<br />
der räumlich nicht eng zusammenhängt,<br />
sondern die Häuser in Mayen, Andernach,<br />
Dernbach, Neuwied und das katholische<br />
Klinikum Koblenz einschließt. Teilweise<br />
werden an den Häusern Kooperationen mit<br />
niedergelassenen Psychoonkologen angegeben,<br />
doch die tatsächlich aufgewandten<br />
Zeiteinheiten für die konsiliarische Tätigkeit<br />
werden nicht belegt.<br />
Die Krankenkassen vertraten in der Sitzung<br />
die Ansicht, dass die Häuser, die Brustzentren<br />
werden wollen, ein Interesse haben<br />
müssen, die Psychoonkologie auch<br />
nachzuweisen. Daher müsste diese aus<br />
den vorhandenen Mitteln, auch wenn sie<br />
nicht in der DRG-Pauschale einberechnet<br />
ist, bezahlt werden!<br />
Einem Projekt nach §§ 140 a ff. SGB V (Integrierte<br />
Versorgung mit „Anschubfinanzierung”)<br />
konnten die Krankenkassenvertreter<br />
nichts abgewinnen. Sie betonten,<br />
dass die §§ 140 a ff. SGB V den Wettbewerb<br />
unter den einzelnen Krankenkassen<br />
befördern sollen und sich deshalb nicht als<br />
Grundlage für ein möglichst flächendeckendes<br />
Versorgungskonzept „Psychoonkologie”<br />
eignen. Lediglich der Vertreter des<br />
VdAK ging näher auf die vorgetragenen<br />
Argumente von Dr. Werner für eine<br />
qualitätsgesicherte psychoonkologische<br />
Versorgung ein.<br />
Die Vertreterinnen der LPK betonten, dass<br />
der Vorstand das Konzept von Dr. Werner<br />
befürwortet, wonach die psychoonkologische<br />
Betreuung in den einzelnen Brustzentren<br />
mit Kooperationsverträgen und Angabe<br />
des zeitlichen Umfangs nachzuweisen<br />
ist. Dies hat der Präsident der Ministerin<br />
bereits direkt in einem Schreiben<br />
mitgeteilt. Die ambulante psychoonkologische<br />
Betreuung sollte ohne Bindung an<br />
die Richtlinienverfahren gewährleistet und<br />
z. B. durch die Dokumentation der Konsiliar-und<br />
Liäsondienste in der Öffentlichkeit<br />
bekannt gemacht werden.<br />
An diesen Seiten arbeiteten mit:<br />
Matthias Heidt, Birgit Heinrich, Barbara<br />
Kaleta, Dr. Annelie Scharfenstein<br />
Geschäftsstelle<br />
Wilhelm-Theodor-Römheld-Str. 30<br />
55130 Mainz<br />
Tel. 06131 / 5703813<br />
Fax 06131 / 5700663<br />
service@lpk-rlp.de<br />
www.lpk-rlp.de<br />
Mo-Fr 10.00 – 12.30 Uhr<br />
Di und Do 14.00 – 16.00 Uhr<br />
300<br />
<strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 3/<strong>2005</strong>