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Psychotherapeutenjournal 3/2005 (.pdf)

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Mitteilungen der Psychotherapeutenkammer<br />

Der Vorstand hat sich mit Blick auf die<br />

Verfahrensordnung des G-BA, die auch die<br />

Prüfung von Psychotherapie-Verfahren impliziert,<br />

an Dr. Ulrich Orlowski (BMGS) und<br />

an Dr. Hess, Vorsitzenden des G-BA, an den<br />

Vorstand der BPtK und an die Patientenvertretung<br />

gewandt und nimmt Bezug auf<br />

eine Stellungnahme des Gesprächskreises<br />

II (Zusammenschluss von 34 psychotherapeutischen<br />

Fach- und Berufsverbänden).<br />

Bemängelt wird die Ausrichtung auf die<br />

Evidenzstufe 1 bei wissenschaftlichen Untersuchungen<br />

durch den G-BA. Als der Psychotherapie<br />

unangemessen wird die fehlende<br />

Unterscheidung zwischen Behandlungsmethoden<br />

und Psychotherapieverfahren.<br />

angesehen. Kritisiert wird auch,<br />

dass die Kammern bei der Erstellung der<br />

Verfahrensordnung nicht beteiligt sind (s.<br />

Homepage unter ‚Aktuelles’).<br />

Heinrich Bertram<br />

Kommissarischer Präsident<br />

2. Delegiertenversammlung der Psychotherapeutenkammer<br />

Berlin gewählt<br />

Berlin<br />

Die Mitglieder der Kammer für Psychologische<br />

Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten<br />

im Land Berlin<br />

haben 45 Delegierte für die 2. Delegiertenversammlung<br />

gewählt. Die Wahlbeteiligung<br />

lag mit 1.889 eingegangenen<br />

Wählerbriefen bei 58,6% (2001: 64,8%).<br />

Das Berliner Bündnis für Psychische Gesundheit<br />

ist mit 13 Mandaten erneut stärkste Liste.<br />

Zweitstärkste Liste wurde das Berliner<br />

Forum Psychotherapie und Psychoanalyse<br />

(10 Sitze), gefolgt von der Liste Berliner Psychotherapeuten<br />

(9 Sitze), der Liste Kinderund<br />

Jugendlichenpsychotherapie Berlin (6<br />

Sitze) und der Liste Kontext (3 Sitze). Die<br />

erstmals angetretene Liste Innovative Psychotherapie<br />

Berlin erreichte 4 Mandate.<br />

Wahlergebnis <strong>2005</strong> (2001)<br />

Name Stimmen % Mandate<br />

Berliner Bündnis für Psychische Gesundheit 533 (874) 28,9 (45,7) 13 (21)<br />

Berliner Forum Psychotherapie u. Psychoanalyse 420 (365) 22,8 (19,1) 10 (9)<br />

Liste Kontext 124 (86) 6,7 (4,5) 3 (2)<br />

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Berlin 233 (230) 12,6 (12) 6 (5)<br />

Innovative Psychotherapie Berlin<br />

(stand 2001 nicht zur Wahl)<br />

163 () 8,8 () 4 ()<br />

Liste Berliner Psychotherapeuten 369 (358) 20,0 (18,7) 9 (8)<br />

Summe: 1.842 (1.913) 100 (100) 45 (45)<br />

Bei der Wahl 2001 war der Deutsche Psychotherapeutenverband<br />

(DPTV e. V.) Mitglied<br />

des „Berliner Bündnis für Psychische<br />

Gesundheit“. 2004 haben DPTV–VertreterInnen<br />

auf einer eigenen Liste „Innovative<br />

Psychotherapie Berlin“ kandidiert. In der<br />

konstituierenden Sitzung am 26. September<br />

werden die Delegierten den neuen<br />

Vorstand wählen.<br />

Berliner Delegiertenversammlung beschließt Resolution zu den geplanten Qualitätsmanagementmaßnahmen<br />

des G-BA<br />

Der Entwurf des G-BA über ein einrichtungsinternes<br />

Qualitätsmanagement (QM) für<br />

ambulante psychotherapeutische Praxen<br />

liegt seit Juli <strong>2005</strong> vor. Die Stellungnahme<br />

der BPtK muss bis zum 17.08. erfolgen.<br />

Über den Vorentwurf des G-BA hat der<br />

Ausschuss „Wissenschaft, Forschung, Qualitätssicherung“<br />

und die DV am 09.06.<strong>2005</strong><br />

intensiv und kontrovers diskutiert. Prof. Dr.<br />

Thomas Fydrich (HU-Berlin) als Vertreter<br />

der Hochschulen in der DV unterstützte das<br />

geplante QM, denn die Qualität der psychotherapeutischen<br />

Arbeit und Praxisführung<br />

ließe sich so noch besser nach<br />

außen dokumentieren. Anne Springer (Ausschuss<br />

„Wissenschaft, Forschung, Qualitätssicherung“)<br />

vom „Berliner Forum Psychotherapie<br />

und Psychoanalyse“ sprach sich<br />

gegen eine Überregulierung aus, hielt aber<br />

die geplanten Maßnahmen in ihrer Grundtendenz<br />

für vertretbar.<br />

Bernd Fliegener (Sprecher des Ausschusses<br />

„Wissenschaft, Forschung, Qualitätssicherung“)<br />

und Dr. Manfred Thielen (VS-<br />

Mitglied) vom „Bündnis für psychische<br />

Gesundheit“ hatten eine Resolution erarbeitet,<br />

die das geplante QM umfassend<br />

kritisiert. Sie wandten sich u. a. gegen die<br />

Tendenz zur bürokratischen Kontrolle von<br />

psychotherapeutischen Praxen, die fünf<br />

Jahre nach Einführung der QM-Maßnahmen<br />

eine Bewertung durch Außenkontrolleure<br />

erlauben soll. Ihre wichtigsten<br />

Kritikpunkte sind in der verabschiedeten<br />

Resolution enthalten. Dr. Renate<br />

Degner (Ausschuss „Wissenschaft, Forschung,<br />

Qualitätssicherung“) von der „Liste<br />

Berliner Psychotherapeuten“ teilte eine<br />

Reihe der geäußerten Kritikpunkte, zog<br />

daraus jedoch andere Konsequenzen und<br />

stimmte nicht gegen das geplante QM.<br />

Michael Schmude (VS-Mitglied), „Liste<br />

Kontext“, kam aufgrund seiner langjährigen<br />

Erfahrung mit QM- und QS-Maßnahmen<br />

in Institutionen zu der Einschätzung,<br />

dass sie sinnvoll sind, wenn sie Schwachstellen<br />

der bisherigen Arbeit deutlich machen.<br />

Er befürchtet jedoch, dass sie sich<br />

verselbständigen können und Aufwand<br />

und Nutzen dann in keinem Verhältnis<br />

mehr zueinander stehen.<br />

Die Listen „Kontext“ und „Bündnis für psychische<br />

Gesundheit“ einigten sich auf eine<br />

gemeinsame Resolution, die mit knapper<br />

Mehrheit gegen das Votum der übrigen<br />

Listen – „Berliner Forum Psychotherapie<br />

und Psychoanalyse“, „Berliner Psychotherapeuten“<br />

und der „Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie<br />

Berlin“ – verabschiedet<br />

wurde. Der Vorstand der Kammer hat<br />

die Resolution an die BPtK geschickt, damit<br />

sie in ihre Stellungnahme Eingang<br />

findet.<br />

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<strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 3/<strong>2005</strong>

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