Psychotherapeutenjournal 3/2005 (.pdf)
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Mitteilungen der Psychotherapeutenkammer<br />
Berlin<br />
sammenarbeit interessiert sind. Diese Liste<br />
soll um Daten der Zahnärzteberatungsstelle<br />
erweitert werden und eine Datengrundlage<br />
für die unterschiedlichen Aufgaben<br />
darstellen. Darüber hinaus soll die Einrichtung<br />
einer gemeinsamen Patientensprechstunde,<br />
die einmal im Monat angeboten<br />
werden soll, und die Planung eines<br />
Curriculums vorangetrieben werden. Die<br />
Patientensprechstunde soll jeweils am 1.<br />
Montag im Monat im Zahnärztehaus stattfinden.<br />
Jeweils ein Psychotherapeut und<br />
ein Zahnarzt sollen eine gemeinsame Beratung<br />
von Patienten durchführen, die von<br />
anderen Zahnärzten überwiesenen worden<br />
sind. Sie sollen die Problematik diagnostizieren<br />
und Empfehlungen für eine weitere<br />
Behandlung aussprechen.<br />
Eine eigene Arbeitsgruppe wird das gemeinsame<br />
Curriculum zur Fortbildung von<br />
Zahnärzten und Psychotherapeuten erstellen,<br />
das für den Spätherbst erstmals<br />
durchgeführt werden soll. Weiterhin soll<br />
bis September ein Patientenratgeber<br />
(16seitige Broschüre) im Taschenbuchformat<br />
erstellt werden, der dann in Zahnarzt-<br />
und psychotherapeutischen Praxen<br />
und anderen noch zu bestimmenden Orten<br />
ausliegen soll.<br />
Einbeziehung der Krankenkassen<br />
In Anbetracht der Aktualität des Themas<br />
„Psychosomatik“ (s. auch DAK-Artikel in<br />
der ZahnMedizin) sollen die Krankenkassen<br />
angesprochen werden, ob sie an einer<br />
Kooperation bezüglich der geplanten<br />
Patientenberatungsstelle interessiert<br />
sind. Dr. W. Schmiedel wird einen entsprechenden<br />
Brief (u. a. an VdaK, BKK,<br />
AOK) entwerfen. Nach unseren Vorstellungen<br />
sollte es zukünftig für PPT und<br />
Zahnärzte eine spezielle Abrechnungsziffer<br />
für die angesprochene Problematik<br />
geben.<br />
Und natürlich steht das Thema auf dem<br />
2. Landespsychotherapeutentag am 25./<br />
26. August in der Rubrik „Foren“ als neues<br />
Berufsfeld für Psychologische PsychotherapeutInnen<br />
auf dem Programm. Schließlich<br />
ist noch in diesem Jahr eine zweite<br />
Info-Veranstaltung für Patienten geplant,<br />
für die in der Presse geworben werden<br />
soll.<br />
Bericht über den 2. Landespsychotherapeutentag<br />
25.-26.8.05 in der Humboldt-Uni<br />
Der 2. Berliner Landespsychotherapeutentag<br />
unter dem Motto „Einheitliches Berufsbild<br />
und Vielfalt des Vorgehens“ fand nach Redaktionsschluss<br />
dieser Ausgabe statt, so dass<br />
hier nur ein kurzer Überblick über das geplante<br />
Programm möglich ist (ausführliche<br />
Berichte auf unserer Homepage und in den<br />
nächsten Veröffentlichungen der Kammer).<br />
Am ersten Tag stand die Frage der Methodenintegration<br />
im Mittelpunkt. Dazu war<br />
als Hauptreferent Prof. Dr. Jürgen Kriz (Uni<br />
Osnabrück, Mitglied des Wissenschaftlichen<br />
Beirates Psychotherapie) geladen. Er<br />
vertritt die Position, dass eine gleichberechtigten<br />
Methoden- bzw. Verfahrensintegration<br />
notwendig sei. Nach seinen Vorstellungen<br />
sollen die Grundorientierungen der<br />
Psychotherapie – Humanistische, Psychodynamische,<br />
Verhaltenstherapeutische und<br />
Systemische – zu einem ganzheitlichen<br />
Strom zusammenfließen. Die unterschiedlichen<br />
Verfahren könnten sich gegenseitig<br />
befruchten, ohne dass Dominanzverhältnisse<br />
entstehen. Als Konsequenz tritt<br />
er für eine Änderung der Richtlinien ein,<br />
die im Sinne einer Methodenintegration<br />
dringend verändert werden müssen.<br />
In einer anschließenden Podiumsdiskussion<br />
sollen Vertreter unterschiedlicher Konzepte<br />
über Ansätze der Indikationsregelung<br />
der allgemeinen Psychotherapie nach Grawe,<br />
der psychoanalytischen und der körperpsychotherapeutischen<br />
Schule diskutieren.<br />
In dieser Diskussion spielt auch das bewährte<br />
ehemalige Modell der Kostenerstattung<br />
der Techniker-Krankenkasse und die erfolgreiche<br />
Anwendung eines integrativen Vorgehens<br />
im stationären und teilstationären<br />
Bereich eine wichtige Rolle.<br />
Für die Abendveranstaltung des ersten Tages<br />
sollte Karl-Otto Hentze (Köln) konkrete<br />
Forderungen zur Reform der Psychotherapierichtlinien<br />
entwickeln. Hentze vertritt<br />
die Position, dass ihr aktueller Rahmen<br />
für Verfahren der bisherigen Nicht-Richtlinientherapien<br />
zu eng ist. Vertreter der<br />
Richtlinienverfahren sprechen sich gegen<br />
diese Position aus und sehen keinen prinzipiellen<br />
Reformbedarf.<br />
Der zweite Tag beginnt mit den Methodenvergleichenden<br />
Workshops zu „Borderline-Persönlichkeit“,<br />
„Psychotherapie bei<br />
körperlichen Erkrankungen“, „Depression“<br />
und „Psychose“. Anhand von Fallvignetten<br />
geht es um das unterschiedliche methodische<br />
Vorgehen von Vertretern der Psychoanalyse,<br />
der tiefenpsychologisch fundierten<br />
Psychotherapie, der Gesprächspsychotherapie,<br />
der systemischen Therapie/Familientherapie,<br />
der Körperpsychotherapie,<br />
der Verhaltenstherapie,<br />
der Methodenintegration u. a.<br />
Nachmittags standen die Psychotherapie<br />
in den Institutionen und die Situation der<br />
niedergelassenen freien Psychotherapeuten<br />
im Fokus. Eine Podiumsdiskussion zielte<br />
auf den konkreten Zusammenhang von<br />
Methodenintegration, Reform der Richtlinien<br />
und Novellierung des PsychThG.<br />
Abends ging es um die Psychotherapie im<br />
KJHG. An das Einführungsreferat von Prof.<br />
Dr. Wiesener schloss sich eine Podiumsdiskussion<br />
u.a. mit H. Bertram, amtierender<br />
Präsident der Berliner Kammer, an, der<br />
sich seit langem für Erhalt und Ausbau der<br />
Psychotherapie im KJHG einsetzt.<br />
Redaktionsteam<br />
M. Henkel-Gessat, H. Bertram, Dr. W.<br />
Knobbe, Dr. Th. Lecher, Ch. Stößlein, Dr.<br />
M. Thielen.<br />
Geschäftsstelle<br />
Kurfürstendamm 184<br />
10707 Berlin<br />
Tel. 030/8871 40-0, FAX -40<br />
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www.psychotherapeutenkammerberlin.de<br />
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<strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 3/<strong>2005</strong>