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Vergleich von Patienten mit subjektiver und objektiver Insomnie ...

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1.2 Epidemiologie<br />

1.2.1 Prävalenzraten<br />

Die Erfassung <strong>von</strong> zuverlässigen Prävalenzraten der primären <strong>Insomnie</strong> ist auf Gr<strong>und</strong> mangelnder<br />

Repräsentativität klinischer Stichproben <strong>und</strong> unzureichender Anzahl epidemiologischer Studien<br />

erschwert. Die in der Forschung angewandten Untersuchungsmethoden sind uneinheitlich<br />

(Diagnosestellung nach subjektiven Angaben der <strong>Patienten</strong> versus polysomnographische Messungen).<br />

Die Ergebnisse epidemiologischer Untersuchungen aus den letzten beiden Jahrzehnten weisen<br />

darauf hin, dass die <strong>Insomnie</strong> ein häufiges Ges<strong>und</strong>heitsproblem in den westlichen Industrieländern<br />

darstellt. Die Angaben <strong>von</strong> Prävalenzraten der <strong>Insomnie</strong> schwanken zwischen 14% <strong>und</strong><br />

48% der erwachsenen Bevölkerung. Bei den behandlungsbedürftigen <strong>und</strong> chronischen Schlafstörungen<br />

liegt die berichtete Prävalenzrate bei 4% bis 12% (Hajak et al. 1992, Nowell et al. 1997,<br />

Wittchen et al. 2001, Espie 2002). Genaue Angaben zum Verhältnis primärer <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>ärer<br />

<strong>Insomnie</strong>n sind bislang auf Gr<strong>und</strong> der unzureichenden Datenlage nicht möglich.<br />

Nowell et al. (1997) berichten in einer Zusammenschau, dass Schlafstörungen im Zusammenhang<br />

<strong>mit</strong> psychischen Erkrankungen die am häufigsten erfassten <strong>Insomnie</strong>n (46%) sind; am zweithäufigsten<br />

wurde eine primäre <strong>Insomnie</strong> diagnostiziert (22%). Fraglich ist, ob es sich hierbei um ein<br />

Artefakt handelt, da <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> psychischen Störungen auf Gr<strong>und</strong> der psychopathologischen<br />

Symptomatik eher Hilfe suchen <strong>und</strong> so<strong>mit</strong> <strong>mit</strong> einer höheren Wahrscheinlichkeit diagnostiziert<br />

werden können.<br />

Als Risikofaktoren der <strong>Insomnie</strong> kristallisieren sich in den oben erwähnten Studien ein hohes<br />

Alter <strong>und</strong> weibliches Geschlecht heraus.<br />

1.2.2 Altersverteilung<br />

Das Alter ist die wichtigste schlafdeterminierende Variable. Es zeigt im <strong>Vergleich</strong> zu anderen<br />

möglichen Variablen die höchste Korrelation zu den Schlafstörungen <strong>und</strong> hat Auswirkungen auf<br />

die Schlafdauer <strong>und</strong> -architektur (Carskadon & Dement 2000). Während Neugeborene zwischen<br />

16 <strong>und</strong> 18 St<strong>und</strong>en Schlaf in unterbrochenen Episoden am Tag <strong>und</strong> in der Nacht benötigen, entwickeln<br />

sich die Schlaf-Wach-Zyklen <strong>von</strong> der frühen Kindheit bis in die Adoleszenz hin zu einer<br />

alleinigen nächtlichen Schlafepisode <strong>von</strong> ca. 9,5 St<strong>und</strong>en. Im frühen Erwachsenenalter nimmt die<br />

totale Schlafzeit bis zu einer Dauer <strong>von</strong> 7 bis 8,5 St<strong>und</strong>en pro Nacht ab. Die Änderungen der<br />

Schlafarchitektur verlaufen graduell <strong>und</strong> begleiten den gesamten Reifungsprozess des Individuums.<br />

Die bedeutendsten Änderungen <strong>mit</strong> dem Alter betreffen den REM-Schlaf, welcher bei<br />

Neugeborenen ca. 50-60% der totalen Schlafzeit ausmacht <strong>und</strong> bei jungen Erwachsenen ca. 25%<br />

beträgt (Schläfke & Schäfer 1992, Morin & Espie 2003).<br />

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