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Vergleich von Patienten mit subjektiver und objektiver Insomnie ...

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Diskutiert wird der Einfluss der bekannten höheren Prävalenz <strong>von</strong> Angst- <strong>und</strong> depressiven Erkrankungen<br />

auf das vermehrte Auftreten insomnischer Beschwerden bei Frauen, wobei Voderholzer<br />

et al. (2003) in einer Untersuchung an 86 <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> primärer <strong>Insomnie</strong> <strong>und</strong> 86 ges<strong>und</strong>en<br />

Kontrollen keine geschlechtspezifischen Unterschiede der erfassten Schlafparameter fanden.<br />

Andere Arbeiten (Ehlers & Kupfer 1997, Hume et al. 1998, Metaanalyse <strong>von</strong> Zhang & Wing<br />

2006) wiesen auf einen geringfügig schlechteren Schlaf in der männlichen Population hin.<br />

Altersverteilung<br />

Der Altersdurchschnitt der Untersuchungsgruppe lag bei 52,2 Jahren <strong>mit</strong> einer großen Spannbreite:<br />

Der jüngste Patient war 18 Jahre, der älteste 85 Jahre alt. Eine Häufung <strong>von</strong> Schlafstörungen<br />

im höheren Lebensalter wird in der Literatur berichtet (u.a. Spiegel 1992, Carskadon & Dement<br />

2000). Polysomnographische Veränderungen des Schlafes bestehen altersbedingt in einer Zunahme<br />

der Schlaffragmentierung bei häufigerem Schlaf am Tage („nap“), einer Abnahme <strong>von</strong><br />

Tiefschlaf <strong>und</strong> einer Zunahme <strong>von</strong> Schlafstadium 1 <strong>und</strong> 2 im höheren Lebensalter (Morin &<br />

Espie 2003). Auf der Gr<strong>und</strong>lage des wissenschaftlichen Kenntnisstandes zur Veränderung der<br />

Schlafarchitektur über das Lebensalter hinweg wurden in der vorliegenden Studie die Kriterien<br />

einer objektiven <strong>Insomnie</strong> bei älteren Probanden angepasst: Im <strong>Vergleich</strong> zu den jüngeren <strong>Patienten</strong><br />

werden <strong>Patienten</strong> ab 60 Jahre erst dann in die objektive <strong>Insomnie</strong>gruppe eingeschlossen,<br />

wenn ihre Schlafeffizienz geringer als 80% war (unter 60 Jahre: geringer als 85%).<br />

Es sollte kritisch diskutiert werden, ob die älteren <strong>Patienten</strong> zu einer größeren Unzufriedenheit<br />

<strong>mit</strong> ihrem - im eigentlichen Sinne entwicklungspsychologisch ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong> altersentsprechenden<br />

- veränderten Schlaf neigen. Dem entgegen steht eine Untersuchung <strong>von</strong> Vitiello et al. (2004) an<br />

150 ges<strong>und</strong>en älteren Probanden (Altersdurchschnitt 67,5 Jahre +/-0,5). Die Studie zeigt einen<br />

objektiv schlechten Schlaf (längere Einschlaflatenz, geringere Gesamtschlafzeit, geringere Schlafeffizienz)<br />

bei denjenigen Probanden, die den Schlaf subjektiv als gestört einschätzen (PSQI-<br />

Werte über 5).<br />

<strong>Insomnie</strong>diagnosen nach DSM-IV<br />

Es wurden <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> den <strong>Insomnie</strong>diagnosen „Psychophysiologische (Primäre) <strong>Insomnie</strong>“<br />

<strong>und</strong> „<strong>Insomnie</strong> bei psychischer Erkrankung“ nach DSM-IV in die Untersuchung eingeschlossen.<br />

Die Unterscheidung, ob eine Schlafstörung im Rahmen einer psychischen Erkrankung auftritt,<br />

oder aber, ob eine Schlafstörung psychische Störungen - insbesondere Depressionen - nach sich<br />

zieht, wird in der Literatur diskutiert. Simon & <strong>von</strong>Korff (1997) zeigten am Beispiel des Zusammenhangs<br />

<strong>von</strong> <strong>Insomnie</strong>, depressiven Symptomen <strong>und</strong> Behinderungen alternative lineare Kausalverbindungen,<br />

welche die Ableitung depressiver Symptome aus dem Auftreten insomnischer<br />

Beschwerden zulassen, oder aber die <strong>Insomnie</strong> als eine mögliche Folge der Depression beschreiben.<br />

Im DSM-IV (APA 2000) wird eine primäre <strong>Insomnie</strong>diagnose dann gestellt, wenn die Beein-<br />

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