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Vergleich von Patienten mit subjektiver und objektiver Insomnie ...

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möglicht, zeigt die Altersdifferenz, dass ältere Menschen eher an <strong>objektiver</strong> <strong>Insomnie</strong> <strong>und</strong> jüngere<br />

Menschen eher an <strong>subjektiver</strong> <strong>Insomnie</strong> leiden.<br />

Die Gruppenzuteilung anhand der polysomnographisch erfassten Parameter „Einschlaflatenz“<br />

<strong>und</strong> „Schlafeffizienz“ erscheint valide: Die <strong>Insomnie</strong>gruppen unterschieden sich auch in anderen<br />

relevanten Parametern signifikant. Der objektiv gestörte Schlaf unterlag einem spezifischen Muster<br />

<strong>mit</strong> verlängerter Einschlaflatenz, geringer Gesamtschlafzeit, geringer Dauer an REM-Schlaf<br />

sowie einer kürzeren Dauer <strong>von</strong> Schlafstadium 2 <strong>und</strong> Schlafstadium 3. Objektive <strong>und</strong> subjektive<br />

Insomniker konnten unter der Berücksichtigung ihrer polysomnographischen Daten in die Gruppen<br />

unterschieden werden. Dieser Bef<strong>und</strong> entspricht der Charakterisierung des gestörten Schlafes<br />

<strong>von</strong> Morin & Espie (2003).<br />

4.2.2 Subjektive Schlafbeschwerden der <strong>Insomnie</strong>gruppen<br />

Die subjektive Belastung durch einen gestörten Schlaf war bei den <strong>Patienten</strong> beider <strong>Insomnie</strong>gruppen<br />

als <strong>mit</strong>telgradig schwer zu bewerten. Dabei zeigten sich unter der Beachtung der <strong>Insomnie</strong>gruppe<br />

keine Unterschiede in der Stärke des Leidens. Die eingesetzten Verfahren zur Erfassung<br />

<strong>subjektiver</strong> Beurteilung der Schlafqualität <strong>und</strong> -quantität sind statistisch gut abgesicherte<br />

Erhebungsinstrumente.<br />

Bastien et al. (2001) validierten den Insomnia Severity Index (ISI). Sie zeigten, dass der ISI ein<br />

reliables <strong>und</strong> valides Instrument zur Quantifizierung wahrgenommener Schlafstörungen ist. Die<br />

Einschätzungen im ISI entsprechen einer <strong>mit</strong>telgradigen klinischen <strong>Insomnie</strong>.<br />

Der PSQI ist ein seit über 15 Jahren weit verbreitetes <strong>und</strong> häufig untersuchtes Erhebungsinstrument,<br />

welches 2002 <strong>von</strong> Backhaus <strong>und</strong> Mitarbeitern an 80 <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> primärer <strong>Insomnie</strong> <strong>und</strong><br />

45 ges<strong>und</strong>en Kontrollen evaluiert wurde. Sie konnten nachweisen, dass ein PSQI-Gesamtscore<br />

>5 <strong>mit</strong> einer Sensitivität <strong>von</strong> 98,7 <strong>und</strong> einer Spezifität <strong>von</strong> 84,4 ein Marker für eine Schlafstörung<br />

ist <strong>und</strong> so<strong>mit</strong> „gute“ <strong>und</strong> „schlechte Schläfer“ zuverlässig trennt. Der PSQI-Gesamtwert der <strong>Insomnie</strong>patienten<br />

dieser Arbeit zeigte einen Wert <strong>von</strong> 13,39 deutlich über dem angegebenen Cutoff-Wert.<br />

Objektive <strong>und</strong> subjektive Insomniker fühlten sich gleichermaßen durch die Schlafstörung<br />

belastet.<br />

Diese Bef<strong>und</strong>e unterstützen die Auffassung, dass es sich auch bei den objektiv nicht gestörten<br />

Schläfern um <strong>Patienten</strong> handelt, die einen hohen Leidensdruck haben.<br />

Die Angaben der <strong>Patienten</strong> bezüglich ihrer Tagesschläfrigkeit widersprechen der nahe liegenden<br />

Erwartung, dass <strong>Patienten</strong>, die objektiv schlecht schlafen (objektive <strong>Insomnie</strong>) unter einer erhöhten<br />

Müdigkeit am Tage leiden, dieser Bef<strong>und</strong> jedoch nicht auf subjektive Schlafgestörte zutrifft,<br />

da sie in der Nacht <strong>mit</strong> ungestörter Qualität <strong>und</strong> Quantität schlafen. Überraschenderweise gaben<br />

in der vorliegenden Untersuchung die <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> <strong>subjektiver</strong> <strong>Insomnie</strong> signifikant mehr Ta-<br />

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