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Vergleich von Patienten mit subjektiver und objektiver Insomnie ...

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dium 3. Eine geringe Schlafeffizienz korrelierte auf dem 0,001-Signifikanzniveau <strong>mit</strong> einer längeren<br />

Einschlaflatenz.<br />

Die subjektive Einschätzung des Schlafes unterschied sich zwischen den <strong>Insomnie</strong>gruppen in nur<br />

wenigen Punkten: <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> <strong>objektiver</strong> <strong>Insomnie</strong> beschrieben größere Schwierigkeiten einzuschlafen.<br />

Hingegen gaben die subjektiven Insomniker eine größere Tagesmüdigkeit an. Die subjektive<br />

Belastung durch einen gestörten Schlaf wurde <strong>von</strong> den <strong>Patienten</strong> beider <strong>Insomnie</strong>gruppen<br />

<strong>mit</strong>telgradig schwer eingeschätzt.<br />

Es konnten keine Differenzen der klassischen Persönlichkeitsfaktoren („Big Five“) gef<strong>und</strong>en<br />

werden. Allerdings erlaubten die Daten keinen <strong>Vergleich</strong> zu einer Normpopulation, es konnten<br />

keine Aussagen zu einer postulierten Besonderheit <strong>von</strong> Persönlichkeitsparametern (insbesondere<br />

Neurotizismus) der <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> Schlafstörungen im <strong>Vergleich</strong> <strong>mit</strong> normalen Schläfern abgeleitet<br />

werden. Die <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> <strong>subjektiver</strong> <strong>Insomnie</strong> beschrieben eine höhere Risiko- <strong>und</strong> Kampfbereitschaft,<br />

Suche nach Wettbewerb als die objektiven Insomniker; hierbei handelt es sich nicht<br />

um einen Alterseffekt.<br />

Die <strong>Insomnie</strong>gruppen unterschieden sich nicht hinsichtlich der Depressivität. Das Ausmaß der<br />

Depressivität entsprach in der Gesamtstichprobe einer mild bis <strong>mit</strong>tel ausgeprägten depressiven<br />

Symptomatik.<br />

Bei 137 der 150 <strong>Patienten</strong> der Gesamtstichprobe konnte anhand ihrer Angaben im Morgenprotokoll<br />

eine vergleichende Untersuchung der Beurteilung des Schlafes <strong>und</strong> der polysomnographisch<br />

erfassten Schlafparameter erfolgen. Die Besonderheiten der individuellen Wahrnehmung<br />

<strong>von</strong> Einschlaflatenz <strong>und</strong> Schlafeffizienz wurden anhand eines Fehlbeurteilungsquotienten<br />

ausgedrückt. Der Median des Fehlbeurteilungsquotienten lag bei 1,422, d.h. die Hälfte der<br />

<strong>Patienten</strong> schätzte ihren Schlaf mehr als 42,2% schlechter ein, als er polysomnographisch erfasst<br />

wurde. Anhand eines Medianschnitts wurden die <strong>Patienten</strong> in „gute“ <strong>und</strong> „schlechte“ Schlafbeurteiler<br />

unterteilt: Ein Fehlbeurteilungsquotient ≤1,422 wurde als „keine Fehlbeurteilung“ definiert,<br />

ein Fehlbeurteilungsquotient >1,422 entsprach einer relevanten Fehlbeurteilung. Die Fehlbeurteilung<br />

des Schlafes war unabhängig vom Alter <strong>und</strong> Geschlecht der Untersuchungsstichprobe. Die<br />

Fehlbeurteilung (misperception) des Schlafes war kein typischer Bef<strong>und</strong>, der ausschließlich bei<br />

<strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> subjektiven Schlafstörungen zu identifizieren ist; die <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> pathologischem<br />

Schlafmuster wiesen in ähnlichem Maße Fehlbeurteilung des Schlafes auf. Subjektive Insomniker<br />

überschätzten jedoch ihre Einschlaflatenz deutlicher. <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> primärer <strong>Insomnie</strong> überschätzten<br />

ihre Schlafstörung in höherem Maße als <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> <strong>Insomnie</strong> bei psychischer Störung.<br />

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