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Vergleich von Patienten mit subjektiver und objektiver Insomnie ...

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4.2 Objektive <strong>und</strong> subjektive <strong>Insomnie</strong><br />

4.2.1 Besonderheiten der polysomnographischen Daten <strong>objektiver</strong> <strong>und</strong> <strong>subjektiver</strong> Insomniker<br />

Die Unterscheidung der <strong>Patienten</strong> in objektive <strong>und</strong> subjektive Insomniker erfolgte auf der<br />

Gr<strong>und</strong>lage polysomnographisch erfasster Schlaflatenzen <strong>und</strong> -effizienzen. Ausgegangen wurde<br />

<strong>von</strong> der Annahme, dass der Schlaf dann als objektiv gestört einzuschätzen ist, wenn die Einschlafdauer<br />

mehr als 30 Minuten beträgt <strong>und</strong>/oder die Schlafeffizienz altersabhängig unter 85%<br />

bzw. 80% liegt (Edinger et al. 2000, Morin & Espie 2003). Andere Forschungsgruppen verwenden<br />

zum Teil hier<strong>von</strong> abweichende Definitionen einer objektiven <strong>Insomnie</strong>. Lichstein et al.<br />

(1994) gehen bei der Schlafeffizienz bereits ab einem Wert unter 90% <strong>von</strong> einer objektiven Störung<br />

aus. Kohn & Espie (2005) unterschieden objektive <strong>und</strong> subjektive Insomniker auf der<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Einschlaflatenz, der Schlafeffizienz <strong>und</strong> der nächtlichen Wachzeit. Morin & Espie<br />

(2003) fassen die folgende Kriterien für die <strong>Insomnie</strong>definition zusammen: Es liegt dann eine<br />

objektive <strong>Insomnie</strong> vor, wenn die Einschlafdauer, die nächtliche Wachzeit <strong>und</strong>/oder das vorzeitige<br />

Aufwachen am Morgen mehr als 30 Minuten beträgt <strong>und</strong>/oder das Aufwachen mehr als 30<br />

Minuten vor einer Gesamtschlafzeit 6,5 St<strong>und</strong>en erfolgt <strong>und</strong>/oder die Schlafeffizienz geringer als<br />

85% ist.<br />

Bei der Gruppenbildung wurde die altersbedingte erhöhte Fragmentierung des Schlafes durch<br />

eine altersabhängige Definition der Schlafeffizienz beachtet. Bei <strong>Patienten</strong> ab dem 60. Lebensjahr<br />

wurden in Anlehnung an die Untersuchung <strong>von</strong> Edinger et al. (2000) der cut-off-Wert der objektiven<br />

<strong>Insomnie</strong> <strong>von</strong> einer Schlafeffizienz <strong>von</strong> 85% auf eine Schlafeffizienz <strong>von</strong> 80% korrigiert.<br />

Würde man dieser Altersanpassung nicht durchführen, wäre bei sieben älteren <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> <strong>subjektiver</strong><br />

<strong>Insomnie</strong> stattdessen eine objektive <strong>Insomnie</strong> zu diagnostizieren. Das <strong>mit</strong>tlere Alter der<br />

<strong>Patienten</strong> in den <strong>Insomnie</strong>gruppen war (trotz der Altersanpassung) signifikant unterschiedlich:<br />

Die Gruppe der objektiven Insomniker war im Mittel zehn Jahre älter als die subjektive <strong>Insomnie</strong>gruppe.<br />

Es ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass Schlafeffizienz <strong>und</strong> die Einschlaflatenz auf einem Kontinuum liegen<br />

<strong>und</strong> durch die Gruppenbildung eine „künstliche“ Trennung vorgenommen wurde. In diesem<br />

Sinne ist die vorweggenommene Alterskategorisierung als Kompromiss zu verstehen. Vorzuziehen<br />

wären differenzierte laborspezifische Normwerte, die das Alter als kontinuierliche Variable<br />

berücksichtigen. Solche Normwerte standen für die vorliegende Untersuchung allerdings nicht<br />

zur Verfügung.<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage der Untersuchungsergebnisse kann keine eindeutige Interpretation des Altersunterschiedes<br />

in den Gruppen gegeben werden. Geht man <strong>von</strong> der Annahme aus, dass die<br />

hier durchgeführte altersabhängige Gruppenaufteilung eine „wahre“ Gruppenzugehörigkeit er-<br />

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