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Vergleich von Patienten mit subjektiver und objektiver Insomnie ...

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Schlafeffizienz auf. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Fehlbeurteilung des<br />

Schlafes in beiden Gruppen über 40% lag. Für eine weiterführende Untersuchung wäre hier die<br />

Erhebung der Fehlbeurteilung des Schlafes bei ges<strong>und</strong>en Schläfern eine interessant.<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage der Fehlbeurteilung wurden die <strong>Insomnie</strong>gruppen nochmals unterteilt, es<br />

wurden subjektive bzw. objektive <strong>Insomnie</strong>n <strong>mit</strong> bzw. ohne Fehlbeurteilung er<strong>mit</strong>telt. Die Analyse<br />

dieser <strong>Insomnie</strong>subgruppen hinsichtlich <strong>subjektiver</strong> Schlafbeschwerden, Persönlichkeitsvariablen<br />

<strong>und</strong> Depressivität zeigte einige Gruppenunterschiede, welche auf Besonderheiten der <strong>Patienten</strong><br />

hinweisen. Die Interpretation der Daten der <strong>Insomnie</strong>subgruppen sollte auf Gr<strong>und</strong> einer ungleichen<br />

Altersverteilung nur unter der Berücksichtigung des Alterseffektes erfolgen. Schlussfolgernd<br />

lassen sich die <strong>Insomnie</strong>gruppen anhand typischer Schlafmuster <strong>und</strong> schlafspezifischer<br />

Selbsteinschätzungen, Persönlichkeitsparameter <strong>und</strong> Depressivität beschreiben.<br />

Interessant erscheint die Gruppe der <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> <strong>subjektiver</strong> <strong>Insomnie</strong> ohne Fehlbeurteilung<br />

des Schlafes: Bei diesen <strong>Patienten</strong> stellt sich die Frage, warum sie ein Schlaflabor aufsuchen <strong>und</strong><br />

in einem Interview über Schlafstörungen berichten, welche jedoch weder polysomnographisch<br />

erfasst noch in den Untersuchungsnächten <strong>von</strong> den <strong>Patienten</strong> berichtet wurden. Diese <strong>Patienten</strong><br />

waren im Durchschnitt jünger als die <strong>Patienten</strong> anderer <strong>Insomnie</strong>subgruppen <strong>und</strong> berichteten<br />

größere Tagesmüdigkeit, höhere Risiko- <strong>und</strong> Kampfbereitschaft <strong>und</strong> wiesen deutlichere depressive<br />

Symptome auf. Hypothetisch kann abgeleitet werden, dass es sich bei dieser Gruppe um <strong>Patienten</strong><br />

<strong>mit</strong> einer depressiven Störung handelte, auch wenn die Diagnose der <strong>Insomnie</strong> bei psychischer<br />

Störung nicht häufiger vergeben wurde als bei anderen Subgruppen.<br />

Zusammenfassend stellten sich Unterschiede der untersuchten <strong>Insomnie</strong>patienten bezüglich ihrer<br />

polysomnographisch erhobenen Schlafdaten <strong>und</strong> dem berichteten Ausmaß der Schlafschwierigkeiten<br />

dar, welche eine differentielle Betrachtung der <strong>Insomnie</strong> im Schlaflabor unter Berücksichtigung<br />

der Schlafbeurteilung notwendig machen, um die Interventionsmaßnahmen <strong>und</strong> Therapieschwerpunkte<br />

identifizieren <strong>und</strong> umsetzen zu können, da<strong>mit</strong> die objektiven <strong>und</strong> subjektiven Beschwerden<br />

der <strong>Patienten</strong> eine adäquate Behandlung erfahren.<br />

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