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Vergleich von Patienten mit subjektiver und objektiver Insomnie ...

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gesmüdigkeit im ESS an. Johns zeigte 1991 einen durchschnittlichen ESS-Gesamtwert bei lediglich<br />

18 Insomnikern <strong>von</strong> 2,2 (+/-2,0) <strong>und</strong> bei 30 ges<strong>und</strong>en Kontrollen <strong>von</strong> 5,9 (+/-2,2). Die<br />

deutsche Validierung (Bloch et al. 1999) kam zu vergleichbaren Ergebnissen bei einen durchschnittlichen<br />

ESS-Gesamtscore <strong>von</strong> 5,7 (+/-3,0) bei 159 ges<strong>und</strong>en Kontrollen. Die Tagesschläfrigkeit<br />

<strong>von</strong> <strong>Insomnie</strong>patienten wurde in der Validierung nicht explizit untersucht.<br />

Beide <strong>Insomnie</strong>gruppen der vorliegenden Untersuchung lagen unter dem <strong>von</strong> Bloch et al. (1999)<br />

Bereich <strong>von</strong> >10, für den eine signifikante exzessive Tagesmüdigkeit definiert wurde (objektive<br />

Insomniker 5,6; subjektive Insomniker 8,1). Allerdings unterschieden sich die subjektiven Insomniker<br />

nicht nur durch höhere ESS-Werte <strong>von</strong> den objektiven Insomnikern, sondern lagen auch<br />

oberhalb des Mittelwertes einer ges<strong>und</strong>en Kontrollgruppe (Bloch et al. 1999).<br />

Die subjektiven Insomniker der vorliegenden Untersuchung schätzten ihre Tagesschläfrigkeit<br />

höher ein, es kann vermutet werden, dass <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> <strong>subjektiver</strong> <strong>Insomnie</strong> allgemein zu einer<br />

erhöhten Aufmerksamkeit auf Beschwerden neigen <strong>und</strong> bei der Beurteilung der Tagesmüdigkeit<br />

eine andere Bewertungsschwelle im <strong>Vergleich</strong> zu ges<strong>und</strong>en Personen ansetzen bzw. die Toleranz<br />

<strong>von</strong> Müdigkeit in dieser <strong>Insomnie</strong>gruppe geringer ist.<br />

Dysfunktionale Überzeugungen zum Schlaf werden als Ursache <strong>und</strong> aufrechterhaltende Bedingung<br />

<strong>von</strong> Schlafstörungen diskutiert. Die <strong>von</strong> Morin 1993 entwickelte Skala (DBAS) wird in der<br />

Forschung häufig angewandt <strong>und</strong> erwies sich als ebenso wie die 10-Item-Kurzversion als ein valides<br />

Messinstrument, welches sensitiv gegenüber insomnischen Erkrankungen ist (Espie et al.<br />

2000).<br />

Die vorliegende Untersuchung dysfunktionaler Überzeugungen zum Schlaf anhand des DBAS-16<br />

zeigte keinerlei Gruppendifferenzen. Dysfunktionale Überzeugungen waren bei <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>objektiver</strong> <strong>Insomnie</strong> in gleichem Maße vorhanden wie bei <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> <strong>subjektiver</strong> <strong>Insomnie</strong>.<br />

Kohn & Espie (2005) verwendeten in einer Untersuchung an <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> primärer <strong>Insomnie</strong>,<br />

<strong>Insomnie</strong> bei psychischer Störung <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en Kontrollen, die durch einen objektiv ungestörten<br />

Schlaf definiert waren, die 10-Item-Kurzform <strong>und</strong> stellten fest, dass beide <strong>Insomnie</strong>gruppen<br />

signifikant höhere Werte als die ges<strong>und</strong>e Kontrollgruppe aufwiesen, sich aber nicht <strong>von</strong>einander<br />

unterschieden. Carney & Edinger (2006) fanden heraus, dass die 16-Item-Version des DBAS <strong>Patienten</strong><br />

<strong>mit</strong> primärer <strong>Insomnie</strong> <strong>von</strong> <strong>Patienten</strong>, die nicht an einer primären <strong>Insomnie</strong> leiden, durch<br />

einen höheren Gesamtscore unterscheidet. Diese Bef<strong>und</strong>e können nur unter Vorbehalt auf die<br />

vorliegenden Ergebnisse übertragen werden, da die berichteten Forschungen keine Unterscheidung<br />

<strong>von</strong> <strong>objektiver</strong> <strong>und</strong> <strong>subjektiver</strong> <strong>Insomnie</strong> trafen. <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> objektiv ungestörten Schlafparametern<br />

wurden als ges<strong>und</strong>e Kontrolle in die Studie einbezogen.<br />

Kohn & Espie (2005) geben einen durchschnittlichen Itemwert <strong>von</strong> 4,77 bei <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> primärer<br />

<strong>Insomnie</strong>, 5,49 bei <strong>Insomnie</strong> bei psychischer Störung <strong>und</strong> 3,01 bei ges<strong>und</strong>en Kontrollen an.<br />

In der vorliegenden Studie lag der <strong>mit</strong>tlere Itemwert bei 5,46 (Summenscore 87,40/ Itemanzahl<br />

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