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Vergleich von Patienten mit subjektiver und objektiver Insomnie ...

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1.1 Definition <strong>und</strong> Klassifikation der <strong>Insomnie</strong><br />

1.1.1 Definition der <strong>Insomnie</strong><br />

Der Begriff „<strong>Insomnie</strong>“ bedeutet im wörtlichen Sinne komplette Schlaflosigkeit, wird jedoch in<br />

der wissenschaftlichen Betrachtung <strong>und</strong> im klinischen Sprachgebrauch deutlich weiter gefasst. In<br />

der Schlafmedizin bezeichnet er einen Mangel an Schlafqualität oder Schlafquantität, er beschreibt<br />

zumeist eine graduelle Störung <strong>und</strong> so<strong>mit</strong> eine Hyposomnie, also reduzierten Schlaf (Hajak<br />

et al. 1992). In der internationalen Literatur hat sich jedoch der <strong>Insomnie</strong>-Begriff durchgesetzt<br />

<strong>und</strong> findet in den diagnostischen Klassifikationssystemen seinen Ausdruck (z.B. American Academy<br />

of Sleep Medicine AASM 2005, American Psychiatric Association APA 2000, Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />

WHO 1993). <strong>Insomnie</strong> entsteht aus einem Missverhältnis zwischen dem Schlafbedürfnis<br />

einer Person einerseits <strong>und</strong> ihrem Schlafvermögen andererseits. Die individuelle Wahrnehmung<br />

des Schlafes durch die betroffene Person ist eine wichtige Komponente in der Diagnostik;<br />

erst die geäußerten Beschwerden des Betroffenen <strong>und</strong> die erlebte Beeinträchtigung durch<br />

den gestörten Schlaf machen den Störungscharakter aus (Hajak et al. 1992).<br />

Die Definition der APA 2000 beschreibt im DSM-IV (Diagnostic and statistical manual of mental<br />

disorders, Fourth Edition) primäre <strong>Insomnie</strong> als angemessene Diagnose, wenn die Beeinträchtigung<br />

des Schlafes die Hauptbeschwerde darstellt oder die <strong>Insomnie</strong> in andere psychische oder physische<br />

Störungen überleitet bzw. diese verschlimmert. Die Beschwerden treten innerhalb eines Monats<br />

mindestens dreimal pro Woche auf <strong>und</strong> führen beim <strong>Patienten</strong> zu Einbußen im Wohlbefinden <strong>und</strong><br />

in der Leistungsfähigkeit am Tag. Ähnliche Kriterien verwendet die WHO (1993) in ihrer Klassifikation<br />

Psychischer Störungen (ICD-10) unter dem Begriff der nicht-organischen <strong>Insomnie</strong> (Kapitel<br />

V, F 51). Als diagnostische Kriterien gelten die Klage über Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen<br />

oder eine schlechte Schlafqualität in Verbindung <strong>mit</strong> einem deutlichen Leidensdruck, Auswirkungen<br />

auf die Alltagsaktivitäten, die kognitive Einengung des <strong>Patienten</strong> auf die Beschäftigung <strong>mit</strong><br />

dem Schlaf sowie die Sorge um negative Konsequenzen des gestörten Schlafs (WHO 1993).<br />

1.1.2 Klassifikation der <strong>Insomnie</strong><br />

In der aktuellen Forschung werden Klassifikationen <strong>und</strong> Typisierungen der Schlafstörungen diskutiert.<br />

Es existieren zahlreiche Ansätze, welche eine Einteilung der <strong>Insomnie</strong> beschreiben (u.a.<br />

Edinger et al. 1996, Krystal 2005). Es wurden in unterschiedlichen Forschungsarbeiten differenzierte<br />

Klassifizierungen vorgenommen, wobei eine hohe Variation in Bezug auf die Anzahl <strong>und</strong><br />

die Struktur der gef<strong>und</strong>enen Störungen existiert.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich erfolgt die Einteilung der Schlafstörungen in primäre <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>äre <strong>Insomnie</strong>n.<br />

Als primäre <strong>Insomnie</strong> werden Schlafstörungen bezeichnet, die keine direkte Folge einer anderen<br />

psychiatrischen oder körperlichen Erkrankung sind bzw. nach Beseitigung ursprünglich auslö-<br />

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