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Genussmagazin 3/2011 - Genussakademie

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Einkaufstipps<br />

DER GEMÜSE-WOLFF<br />

Thomas Wolff ist Geschäftsführer<br />

der Querbeet Biofrischvermarktung<br />

GmbH und sowohl engagierter Botschafter<br />

der biologischen Landwirtschaft<br />

als auch Marathonläufer und<br />

Teamleiter der „Biorunner“.<br />

„Zwei Schale Erdbeere<br />

nur eine Euro!“<br />

5<br />

Wir befinden uns mitten in der Erdbeersaison und können endlich so<br />

richtig in den prallen und wohlgeformten Früchten schwelgen. Jetzt gilt<br />

es, die heimischen Gaben dieser tollen Jahreszeit zu nutzen und keinen<br />

Gedanken mehr an die rötlichen Importfrüchte zu verschwenden, deren<br />

Hauptmerkmal nicht etwa ihr Geschmack, sondern Transportstabilität ist.<br />

Da kann man eigentlich gleich auf einem Radiergummi kauen. Zugegeben,<br />

die Optik stimmt. Das ist auch kein Wunder, denn die Erdbeere ist ihrem<br />

botanischen Ursprung nach eine Scheinfrucht, eine sogenannte Sammelnussfrucht.<br />

Das, was wir als Erdbeerfrucht bezeichnen, ist die fleischig<br />

verdickte Blütenachse. Auf dieser sitzen außen, meist ein wenig gesenkt<br />

und mehr oder weniger zahlreich, die eigentlichen Früchte beziehungsweise<br />

Samen als winzige Nüsschen. Der kleine botanische Hinweis erklärt<br />

vielleicht, warum wir uns von dieser Schein- und Sammelfrucht regelrecht<br />

blenden lassen und in der Konsequenz auch offensichtlich minderwertige<br />

Qualität akzeptieren. Wie sonst ist es zu erklären, dass schon bei den<br />

ersten Sonnenstrahlen im März ein regelrechter Hype auf Erdbeeren<br />

losgeht? Wer weiß schon, dass die Erdbeere mehr als drei Tage Sonne zum<br />

Wachstum benötigt? Klar sind Klima und Lichtintensität in Südeuropa im<br />

Frühjahr verglichen mit dem Rhein-Main-Gebiet eine ganz andere. Doch<br />

das Warten lohnt sich, denn es geht um Geschmack genauso wie um die<br />

Schonung unserer Umwelt. Und es geht um die Menschen. Es ist inkonsequent,<br />

einerseits schon im März und April zu jedem Preis Erdbeeren aus<br />

Spanien zu kaufen und andererseits zur hiesigen Saison Billigangebote<br />

zu erwarten. Die heimischen Produzenten leiden unter dem Preisdruck:<br />

Wer macht sich schon groß Gedanken, ob die Pflücker in den Erzeugerländern<br />

ordentlich bezahlt werden? Die Trockenlegung ganzer Landstriche<br />

wegen der intensiven Wassernutzung ist ein weiteres Thema. Regionalität<br />

ist wieder „in“ und die Kunden wollen aromatische Früchte, optimal<br />

in Bioqualität. Machbar ist das schon, nur nicht zu Niedrigpreisen, die<br />

weder dem Anbau noch den sozialen Standards der Pflücker und Anbauer<br />

gerecht werden. Von nachhaltigem Einkaufsverhalten, das sich an der<br />

Saison orientiert, profitieren alle. So funktioniert aktiver Umweltschutz<br />

über den Gaumen!<br />

Ihr Thomas Wolff<br />

Platz 1<br />

Gewürz- und Teehaus Schnorr,<br />

Neue Kräme 28, 60311 Frankfurt,<br />

Tel. 284717, www.teeshop.de,<br />

Mo–Sa 9.30–18 Uhr<br />

Hier setzt man in Sachen<br />

Gewürze hauptsächlich auf<br />

eigene Mischungen. Natürlich<br />

gibt es auch „normale“<br />

Gewürze, doch lässt man sich<br />

vom zuvorkommenden Personal<br />

durch die Welt der Aromen<br />

moderieren, findet man<br />

nicht nur schnell die passende<br />

Zusammenstellung für den individuellen<br />

Geschmack, sondern<br />

auch noch spannende Ideen für<br />

zehn weitere Gerichte. Favorit<br />

der Redaktion: Melange Rouge,<br />

die ideale Pfeffermischung für<br />

eine sommerliche Grillsession<br />

auf höchstem Niveau. Eine<br />

Vielzahl kreativer Reis- und<br />

Couscousmischungen, direkt<br />

importierte Barbecuesaucen,<br />

Chutneys, Senf und natürlich<br />

ein legendäres Teesortiment<br />

machen Schnorr zum Wunderland<br />

für Gourmets.<br />

Platz 2<br />

Gewürz- und Teehaus Alsbach,<br />

An der Staufenmauer 11,<br />

60311 Frankfurt, Tel. 283312,<br />

www.alsbachgewuerze.de,<br />

Mo–Di/Do–Fr 9.30–18 Uhr,<br />

Mi 9.30–14, Sa 9.30–16 Uhr<br />

Das etwas versteckt neben<br />

der Konstablerwache liegende<br />

Geschäft bietet auf engstem<br />

Raum Gewürze aus aller<br />

Welt mit Schwerpunkt Asien<br />

und Afrika. Spannend sind<br />

sonst nur selten angebotene<br />

Mischungen wie das indische<br />

Vandouvan oder ein besonderes<br />

Gewürz für Schafskäse aus eigener<br />

Herstellung. Freunde mexikanischer<br />

Chilis finden hier<br />

heiße Ware. Gutes Sortiment<br />

an fernöstlichen Saucen und<br />

Zutaten, sehr großes Teesortiment,<br />

außerdem Balsamico,<br />

Senf, Chutneys, Steaksaucen,<br />

englische Marmelade – und<br />

schönes Teegeschirr!<br />

34 GenussMAGAZIN 3 /<strong>2011</strong>

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