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Genussmagazin 3/2011 - Genussakademie

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Wein und Essen<br />

WOLFGANGS WEISSE<br />

WEIN-NÄCHTE<br />

Ein Gericht,<br />

drei Weine<br />

Wolfgang Feierfeil ist<br />

Wein-<br />

berater, betreibt gemeinsam mit<br />

seinem Geschäftspartner Gernot<br />

Dorsch das Weinfachgeschäft<br />

„Frankfurt/Wein“ und<br />

gibt auch<br />

Workshops in Sachen<br />

Wein.<br />

Ein sommerlich-leichtes Gericht braucht ebensolche<br />

Weine – Sebastian Mac Lachlan Müller<br />

vom Schloßhotel Kronberg hat drei Tipps zu<br />

einem Rezept von Küchenchef Oliver Preding.<br />

Und jährlich grüßt der<br />

Sommerwein<br />

Nun ist wieder die Zeit gekommen, in der manche Gastronomen und<br />

Weinhändler bei Ihren Angeboten gerne mit dem Begriff Sommerwein<br />

kokettieren. Aber was versteckt sich eigentlich hinter dieser Vokabel?<br />

Auf jeden Fall keine vom Deutschen Weingesetz definierte Aussage.<br />

Entsprechend breit gefächert ist die Palette an – manchmal auch<br />

fragwürdigen – Produkten, die sich bei unterschiedlichen Anbietern<br />

unter dem Synonym Sommerwein wiederfinden. Deshalb seien hier ein<br />

paar grundsätzliche Eigenschaften genannt, die ein Wein für die warme<br />

Jahreszeit mitbringen sollte: Er ist zunächst in jedem Falle ein „Leichtgewicht“,<br />

das bedeutet eher zurückhaltend in Sachen Alkoholgehalt.<br />

Außerdem schmeckt er frisch und belebend, was eine ausgewogene<br />

Balance zwischen knackiger Säure und saftiger Frucht erfordert.<br />

Dieses diffizile Gleichgewicht macht ihn elegant und filigran zugleich.<br />

Um das zu erreichen, werden die Trauben gelesen kurz bevor sie den<br />

Höhepunkt der physiologischen Reife erreicht haben. Danach wird der<br />

daraus gewonnene Most temperaturgesteuert vergoren und reduktiv<br />

(also ohne Luftkontakt) im Stahltank ausgebaut. Diese Methode erhält<br />

die Frische im Wein, der dann in der Regel als Kabinettqualität in den<br />

Handel kommt. Seine Bestimmung ist der Genuss im jungen Stadium.<br />

Die besten Voraussetzungen für diese Variante des Weinmachens findet<br />

man bei den Weißweinen. Geeignete Rebsorten hierfür sind beispielsweise<br />

Weißburgunder, Silvaner, Grüner Veltliner, Muscadet oder auch<br />

ein Sauvignon Blanc, der auch bei den deutschen Winzern immer mehr<br />

Freunde findet. Meine Favoriten sind jedoch eindeutig der Riesling,<br />

gerne auch feinherb, oder ein trocken ausgebauter Muskateller, der<br />

mit seinem üppigen Duft und präsenten Aromen ideal zu sommerlichen<br />

Gerichten passt. Am Ende entscheidet allerdings immer Ihr persönlicher<br />

Geschmack – und nicht jeder Tag im Sommer hat 30 Grad im<br />

Schatten. Also warum nicht auch einmal einen Chardonnay aus dem<br />

Chablisien zum Grillfest oder eine stoffige Spätlese aus dem großen<br />

Holzfass als Essensbegleiter wählen? Nur die im Barrique ausgebauten<br />

Weine sollten Sie sich definitiv für Herbst und Winter aufbewahren.<br />

Ihr Wolfgang Feierfeil<br />

Steckbrief:<br />

Sebastian Mac Lachlan Müller ist der<br />

geborene Gastgeber. „Ich wollte schon<br />

immer die Gäste begeistern“, sagt er.<br />

„Ein Restaurantbesuch mit einem<br />

fantastischen Essen und tollen Weinen<br />

soll mit einer anspruchsvollen Servicekultur<br />

einhergehen und den Gästen<br />

ein emotionales Erlebnis bieten, das<br />

lange positiv in Erinnerung bleibt. Dann<br />

haben wir alles richtig gemacht.“ Seine<br />

Leidenschaft für Wein entdeckte er früh und konnte so seine Passion<br />

zum Beruf machen. Schnell gewann er erste Preise und belegte beim<br />

2. Concours National des Jeunes Sommeliers der Chaîne des Rôtisseurs<br />

im Juni 2008 in Coburg den ersten Platz. Beim internationalen<br />

Wettbewerb der Sommeliers in Wien wurde er im gleichen Jahr als<br />

„Professionnel du Vin Sommelier“ von der Association Mondiale de la<br />

Gastronomie, Paris und Bailliage National d´Allemagne e. V. ernannt.<br />

Nach Stationen im Ausland und im Restaurant „Ente“ im Nassauer Hof<br />

in Wiesbaden heuerte er im Schlosshotel Kronberg an.<br />

KULINARISCHE BETRIEBSANLEITUNG<br />

Cantaloup Melonencreme mit Spargelragout und<br />

gebratenen Kaisergranaten — von Oliver Preding<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

3 geschälte Kaisergranate<br />

500 g Cantaloupmelone<br />

30 ml Trockener Sherry<br />

30 ml Weißer Portwein<br />

30 ml Heller Balsamiko<br />

150 g Weißer Spargel<br />

150 g Grüner Spargel<br />

2 Zitronen<br />

30 g Butter<br />

Bund Blattpetersilie<br />

1 Zehe Knoblauch<br />

2 Zweige Thymian<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zubereitung:<br />

Die Melone schälen und das<br />

Kerngehäuse entfernen. Danach<br />

die Frucht in grobe Würfel<br />

schneiden. Die Melone mit<br />

dem Sherry, dem Portwein und<br />

etwas Balsamiko marinieren. Mit<br />

Zucker und etwas Salz würzen<br />

und anschließend zu einer<br />

cremigen Masse pürieren. Nun<br />

den weißen Spargel schälen,<br />

bei dem grünen Spargel die Blütenblätter<br />

zupfen und in feine<br />

Scheiben schneiden. Die Köpfe<br />

Fotos: privat, Axel Gross<br />

48 GenussMAGAZIN 3 /<strong>2011</strong>

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