Anfangsverformungs- und Alterungsverhalten von Dual-Phasen Stahl
Anfangsverformungs- und Alterungsverhalten von Dual-Phasen Stahl
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Bild 2.10: Beim Eindrücken der Diamantpyramide (schwarz) des Ultramikrohärtemessgerätes<br />
in ein Ferritkorn (weiß) kann es passieren, dass sich direkt darunter ein<br />
Martensitkorn (grau) befindet <strong>und</strong> die Messung beeinflusst. Das Material wird etwa bis zur<br />
gestrichelten Linie abgetragen, um diese systematischen Messfehler auszuschließen.<br />
kel <strong>von</strong> 136 ◦ durchgeführt, die Lastkraft beträgt in allen Versuchsreihen 5 mN. Alle Proben<br />
werden vor der Versuchsdurchführung mit einer Anreißnadel angeritzt, die dabei entstehende<br />
Markierung <strong>von</strong> etwa 30 µm Breite verschwindet später beim Abtragen der obersten<br />
Schicht nicht <strong>und</strong> dient als Orientierung beim Wiederauffinden der Stellen an denen Eindrückversuche<br />
unternommen wurden. Im Kratzer werden zwei relativ tiefliegende <strong>und</strong> markante<br />
Punkte als Endpunkte für eine Referenzstrecke gewählt, <strong>von</strong> einem Ende der Strecke<br />
kann dann jeder Eindruck-Punkt in einem Polarkoordinatensystem vermessen werden, siehe<br />
Bild 2.11.<br />
Das Abtragen einer dünnen Schicht geschieht durch Schleifen für ca. 20 s bei 1000 Umdrehungen/min<br />
mit 1 µm Diamantstaub-Suspension <strong>und</strong> anschließendem Polieren für eine Minute.<br />
Dabei wird die Oberfläche gerade etwas weiter abgetragen, als ein Eindruck tief ist.<br />
Falls unter einem Eindruck Martensit auftritt, ist dies nach dem Abschleifen zu erkennen:<br />
Bild 2.12(a) zeigt eine Probe mit vermessenen Eindrückpunkten. Im Bild, das nach dem<br />
Abschleifen aufgenommen wurde (Bild 2.12(b)) sieht man deutlich, dass sich unter dem<br />
Eindruck Pa2“ Martensit befindet. Solche Messungen werden <strong>von</strong> der Ergebnisermittlung<br />
”<br />
ausgeschlossen. Die Vermutung, dass ein unter dem Eindruck liegendes Martensit-Korn die<br />
Messung beeinflusst, bestätigte sich auch; die Ergebnisse der ausgeschlossenen Messungen<br />
lagen meist weit über oder zumindest am oberen Rand des Bereiches der übrigen ermittelten<br />
Werte.<br />
Ergebnisse<br />
Die drei Versuchsreihen (F/M, F/F <strong>und</strong> F) wurden jeweils an drei Proben mit unterschiedlichem<br />
Ferrit-Gehalt (6%, 11% <strong>und</strong> 18%) durchgeführt. Jede Versuchsreihe lieferte mindestens<br />
35 Messungen, die nicht aufgr<strong>und</strong> darunter liegender Korngrenzen oder Martensit-<br />
Inklusionen ausgeschlossen werden mussten. Die Ergebnisse sind in Bild 2.13 dargestellt. Die<br />
gemessene Härte ist in den Mitten der großen Ferrit-Körner nahezu konstant für verschiede-<br />
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