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Anfangsverformungs- und Alterungsverhalten von Dual-Phasen Stahl

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Tabelle 4.1: Umrechnung vom FE-Maßstab auf die Versetzungsdichte.<br />

scale 175 552 1745<br />

ϱ [cm −2 ] 10 10 10 9 10 8<br />

Anfangskonzentration des gelösten Kohlenstoffs<br />

Zu Beginn der Rechnung muss eine Anfangskonzentration des Kohlenstoffs im Ferrit festgelegt<br />

werden. Bei langsam abgekühlten, einphasigen ferritischen Stählen mit niedrigem<br />

Kohlenstoffgehalt ist es relativ einfach, die Konzentration des gelösten Kohlenstoffes im<br />

Gitter anzugeben: Aus dem chemischen Gleichgewicht lässt sich sofort auf den gelösten<br />

Kohlenstoff schließen, da man da<strong>von</strong> ausgehen kann, dass bei genügend langsamer Abkühlgeschwindigkeit<br />

überschüssiger Kohlenstoff in Form <strong>von</strong> Karbid ausgeschieden wird. Nach<br />

einem schnellen Abkühlprozess kann die Kohlenstoffkonzentration im Gitter deutlich über<br />

der Gleichgewichtskonzentration <strong>von</strong> etwa 1 ppm liegen, da der Kohlenstoff nicht genügend<br />

Zeit zur Karbid-Bildung hat; er ist dann im Gitter zwangsgelöst. Karbide scheiden sich bei<br />

Raumtemperatur in den hier betrachteten Zeiträumen sicher nicht in signifikanten Mengen<br />

aus.<br />

Beim <strong>Dual</strong>-<strong>Phasen</strong> <strong>Stahl</strong> kommt als weitere Unsicherheit hinzu, dass nur abgeschätzt werden<br />

kann, wie sich der Kohlenstoff über die zwei <strong>Phasen</strong> des Verb<strong>und</strong>es verteilt. Bei der<br />

Glühung im Zweiphasengebiet bei 800 ◦ C ist die Gleichgewichtslöslichkeit für Kohlenstoff<br />

im Austenit wesentlich höher als im Ferrit. Während der Abkühlung wird bei langsameren<br />

Abkühlgeschwindigkeiten nicht der gesamte Austenit in Ferrit umgewandelt, es liegt<br />

also der Schluss nahe, dass der Kohlenstoff dabei in kleiner werdenden Austenit/Martensit-<br />

Inseln höher konzentriert ist. Es ist aber auch anzunehmen, dass die Bereiche, die während<br />

der Glühung austenitisch waren <strong>und</strong> später ferritisch sind, einen höheren Anteil an zwangsgelöstem<br />

Kohlenstoff haben als die Bereiche, die während der Glühung ferritisch waren.<br />

Es muss also da<strong>von</strong> ausgegangen werden, dass Ferrit deutlich mit Kohlenstoff übersättigt<br />

ist, wobei die Kohlenstoffkonzentration in den versetzungsreichen Gebieten in der Nähe des<br />

Martensits besonders hoch sein könnte.<br />

Es wird eine Abschätzung vorgenommen <strong>und</strong> mit unterschiedlichen Kohlenstoff-Konzentrationen<br />

gerechnet, um diese Unsicherheiten zu berücksichtigen. Als Obergrenze für die<br />

maximale Löslichkeit des Ferrits für Kohlenstoff im Zweiphasengebiet nahe 723 ◦ C lässt sich<br />

etwa 20 ppm annehmen. Die Simulationen werden mit verschiedenen Anfangskonzentrationen<br />

zwischen 10 <strong>und</strong> 25 ppm durchgeführt.<br />

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