Anfangsverformungs- und Alterungsverhalten von Dual-Phasen Stahl
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Bild 4.8: Bei Temperaturen über 0 K ist zum Losreißen der Versetzung eine niedrigere Kraft<br />
F 1 < F max nötig.<br />
Dabei ist T die Temperatur des Materials, also hier Raumtemperatur <strong>und</strong> T 0 die Temperatur,<br />
bei der kein Verankern (Pinning) der Versetzungen durch Kohlenstoffatome mehr festzustellen<br />
ist, also auch kein Portevin-LeChatelier-Effekt. Dies ist bei Eisen etwa bei T 0 = 600 K<br />
der Fall [40]. F ist dann die bei der Temperatur T tatsächlich benötigte Kraft um eine<br />
Versetzung <strong>von</strong> einer Cottrell-Wolke loszureißen.<br />
4.3 Ergebnisse<br />
Aufgr<strong>und</strong> der verschiedenen Verläufe der Interaktionsenergien <strong>von</strong> Kohlenstoffatomen mit<br />
einer Schrauben- bzw. einer Stufenversetzung unterscheidet sich das Diffusionsverhalten der<br />
Fremdatome in den Spannungsfeldern dieser Versetzungen. In den Bildern 4.9 bis 4.11 ist der<br />
Massenfluss der Kohlenstoffatome dargestellt. Die Größe der Modelle beträgt etwa 500 · 500<br />
Burgers-Vektoren. Die Netzverfeinerung in Richtung des Versetzungskerns in der Mitte ist<br />
deutlich zu erkennen.<br />
Bei der Schraubenversetzung diff<strong>und</strong>ieren die Kohlenstoffatome in Richtung der Positionen<br />
der drei Energieminima, die um den Versetzungskern im Winkel <strong>von</strong> jeweils 120 ◦ angeordnet<br />
sind, Bild 4.9. Der innere Bereich um den Versetzungskern ist noch einmal vergrößert in<br />
Bild 4.10 abgebildet, auch hier sind die drei Einzugsbereiche zu sehen.<br />
Bei der Stufenversetzung diff<strong>und</strong>ieren die Fremdatome <strong>von</strong> oberhalb der Gleitebene, dort wo<br />
die Extra-Halbebene ist, auf die Unterseite der Gleitebene <strong>und</strong> außerdem auf der gesamten<br />
Unterseite <strong>und</strong> in der Gleitebene zur Versetzung, siehe Bild 4.11. In Bild 4.12 ist die berechnete<br />
Kohlenstoffkonzentration um eine Stufenversetzung nach einem Tag dargestellt. Man<br />
erkennt, dass die Kohlenstoffatome auf vier Keulen konzentriert sind, die Lage der Keulen<br />
entspricht der Lage der Energieminima in Bild 4.6. Zwei der Keulen liegen genau in der<br />
Gleitebene, d. h. viele der Kohlenstoffatome in der Nähe einer Stufenversetzung sind knapp<br />
über oder unter der Gleitebene seitlich des Versetzungskerns angeordnet.<br />
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