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Anfangsverformungs- und Alterungsverhalten von Dual-Phasen Stahl

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aus 18 · 18 · 18 Finiten Elementen abgebildet [4]. Problematisch ist bei dieser Methode<br />

die nicht untersuchte Auswirkung der gestuften Ränder der Körner. Es können an den<br />

Korngrenzen Verformungsinkompatibilitäten auftreten die bei einer exakten Modellierung<br />

der Voronoi Geometrie nicht auftreten würden. Nygårds et al. [60] vernetzen Voronoi-Zellen<br />

exakt, allerdings benötigen sie aufgr<strong>und</strong> der kurzen Kanten in den Voronoi-Netzen für nur<br />

fünf Zellen bereits mehrere Tausend Tetraeder-Elemente. Dabei kommt Ihnen noch zugute,<br />

dass die Wahrscheinlichkeit extremer Kantenverhälnisse, die das Vernetzen erschweren, mit<br />

der Zellenanzahl abnimmt. Die Rechnerleistung ist die entscheidende Schranke, in naher<br />

Zukunft sind auf diesem Gebiet entscheidende Verbesserungen zu erwarten.<br />

5.2 Diffusionsberechnung<br />

Cochardt et al. [19] behaupten, wohl ohne Rechnung, dass die Stufenversetzung aufgr<strong>und</strong><br />

ihres unsymmetrischen Spannungsfelds nur etwa halb so viele Atome wie eine Schraubenversetzung<br />

fangen kann. Dies steht im Widerspruch zu dem hier errechneten Verhältnis der<br />

Sättigungslöslichkeiten <strong>von</strong> 0,86, obwohl die Berechnungen auf den Theorien <strong>von</strong> Cochardt<br />

aufbauen. Auch in den Berechnungsergebnissen ist das Verhältnis der Kohlenstoffatome um<br />

eine Stufenversetzung einerseits <strong>und</strong> eine Schraubenversetzung andererseits zu jedem Zeitpunkt<br />

etwa 0,86, siehe Bild 4.13. Von Cochardt wird angeführt, dass die Stufenversetzung im<br />

Gegensatz zur Schraubenversetzung nur unterhalb der Gleitebene Atome fängt <strong>und</strong> dass die<br />

maximale Interaktionsenergie in einem Burgers-Vektor Abstand <strong>von</strong> der Versetzung zwischen<br />

dem Spannungsfeld der Stufen- bzw. Schraubenversetzung <strong>und</strong> dem Fremdatom etwa gleich<br />

groß ist. Dabei wird allerdings übersehen, dass die Kohlenstoffatome auch auf Gitterplätzen<br />

oberhalb der Gleitebene der Stufenversetzung, also im Bereich der Extra-Halbebene, unter<br />

Verminderung der Gesamtenergie eingelagert werden können, siehe Bild 4.6. Tatsächlich<br />

können sich auf etwa 70% des gesamten Winkelspektrums um die Versetzungslinie Kohlenstoffatome<br />

anordnen. Außerdem sind die maximalen Interaktionsenergien nicht gleich,<br />

im Abstand r = b wird für die Schraubenversetzung 0,77 eV <strong>und</strong> für die Stufenversetzung<br />

0,98 eV berechnet.<br />

Die ersten lokalen Messergebnisse <strong>von</strong> Kohlenstoff-Konzentrationen in <strong>Stahl</strong> wurden <strong>von</strong><br />

Miller et al. [57] veröffentlicht, allerdings gelang es nur die Konzentrationsunterschiede an<br />

Zwillingsgrenzen <strong>und</strong> in der Nähe <strong>von</strong> Korngrenzen zu untersuchen. Chang [17] konnte die<br />

Kohlenstoff-Anreicherungen um Versetzungen darstellen, er schätzte die Anzahl der Kohlenstoffatome<br />

in einer zur Versetzungslinie senkrecht stehenden Atomebene auf etwa 5-15. Die<br />

Berechnungen mit dem hier verwendeten Modell sagen etwa 15 Atome voraus. In jüngerer<br />

Zeit gelang es Wilde et al. [89] einzelne Kohlenstoffatome um Versetzungen zu lokalisieren.<br />

Sie ermittelten 21±1 Atome pro senkrecht auf der Versetzungslinie stehenden Ebene des<br />

Wirtsgitters. In der selben Studie wird außerdem eine maximale Konzentration <strong>von</strong> 8±2<br />

Atom-% des Kohlenstoffes in Versetzungsnähe gemessen.<br />

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