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Daten zur probabilistischen Sicherheitsanalyse für Kernkraftwerke ...

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der Benutzer festzulegen hat. Außerdem ergibt sich eine Streubreite aus den zu einem<br />

Kernschadenszustand zusammengefassten Sequenzen, die sich, etwa in Lecklage,<br />

Leckorientierung oder einzelnen Operatormaßnahmen unterscheiden können. Daraus folgt, dass<br />

schon die Eingangsdaten <strong>zur</strong> Ermittlung der entsprechenden Lasten nur als Bandbreite angegeben<br />

werden können. Eine generelle Methode, aus vorausgegangenen deterministischen Rechnungen<br />

und deren Ergebnissen, nämlich Zeiten, Mengen, und dergleichen, Wahrscheinlichkeiten unter<br />

Berücksichtigung der aus den oben erwähnten Unsicherheiten herrührenden Bandbreiten zu<br />

ermitteln, besteht in der Anwendung des „Monte-Carlo“-Verfahrens. Dabei werden die <strong>für</strong> die<br />

Verzweigungswahrscheinlichkeiten relevanten unsicheren Größen in einem die Unsicherheiten<br />

widerspiegelnden Bereich unter Verwendung von Zufallszahlen variiert. Voraussetzung ist, dass<br />

<strong>für</strong> die unsicheren Parameter eine Wahrscheinlichkeitsverteilung vorliegt bzw. angenommen wird.<br />

Mit den so definierten Eingangsgrößen werden die eigentlichen Lastverteilungen unter<br />

Verwendung geeigneter Rechenprogramme ermittelt. Dabei können auch die Bandbreiten<br />

unsicherer Parameter dieser Programme berücksichtigt werden. Die so ermittelte Lastverteilung<br />

gestattet dann eine Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, dass diese Last abgetragen werden<br />

kann.<br />

7.2 DRUCKENTLASTUNG DES REAKTORKÜHLKREISLAUFS<br />

7.2.1 Beschreibung<br />

Kernschmelzabläufe können unter hohem Druck im RDB (Hochdruckfälle) ablaufen. Zur Ermittlung<br />

des weiteren Verlaufs sind zunächst mögliche aktive Maßnahmen und passive Vorgänge, die zu<br />

einer Druckentlastung (DWR) bzw. Druckbegrenzung (SWR) führen, zu berücksichtigen. Ferner<br />

sind die Folgen des Versagens <strong>für</strong> den weiteren Unfallablauf zu ermitteln.<br />

Die aktive Absenkung des Kühlmitteldruckes über dem Reaktorkern während eines<br />

Kernschmelzablaufes – sofern keine andere (z.B. sekundärseitige) Möglichkeit der<br />

Druckabsenkung mehr besteht – soll dazu dienen:<br />

−<br />

ein Versagen des RDB unter hohem Innendruck zu vermeiden und<br />

− eine Wiederflutung bzw. Wiederkühlung des teilzerstörten Kerns bei verfügbarer<br />

Sicherheitseinspeisung zu ermöglichen (vgl. Abschnitt 7.3).<br />

Da die Druckentlastung manuell vorzunehmen ist, sind <strong>zur</strong> Bewertung der<br />

Erfolgswahrscheinlichkeit der Einleitung dieser Maßnahme die Zeit, die der Operator da<strong>für</strong> <strong>zur</strong><br />

Verfügung hat, und die Stress-Situation zu berücksichtigen.<br />

Passives Versagen von an den RDB angeschlossenen Rohrleitungen (einschließlich der<br />

Dampferzeuger-Heizrohre) kann infolge<br />

−<br />

−<br />

der während der Kernzerstörung auftretenden sehr hohen Temperaturen und<br />

des zugleich sowohl stetig (bei Hochdruckfällen) oder vorübergehend (bei heftigen Vorgängen<br />

im RDB) herrschenden hohen Drucks<br />

eintreten.<br />

Die dabei auftretenden Wandtemperaturen hängen ab:<br />

−<br />

−<br />

−<br />

von den Bedingungen der Konvektion (kaltseitiges Leck oder Gegenströmung im Rohr),<br />

von der etwaigen Schmelzendispersion,<br />

vom Kernschmelzablauf.<br />

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