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Daten zur probabilistischen Sicherheitsanalyse für Kernkraftwerke ...

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7.8.3 Beispiel<br />

Für einen Konvoi-DWR sind vertikale Erosionsraten von silikatischem Beton unter einer<br />

Kernmaterialschicht wie folgt angesetzt worden /LOE 00/:<br />

− Frühe Unfallphase (bis ca. 6h), ohne Wasserüberdeckung: 14 cm/h<br />

− Spätere Unfallphase (nach ca. 6h), mit Wasserüberdeckung: 0 bis 13 cm/h<br />

(Dreiecksverteilung mit Maximum bei 6 cm/h).<br />

Die Gasfreisetzungen bei der Erosion sind erheblich. Es werden beispielsweise Wasserstoff im<br />

Bereich von 100 kg/h und Kohlenmonoxid im Bereich von 200 kg/h frei. Der entsprechende<br />

Druckaufbau (einschließlich Wasserdampf) liegt um 0,1 MPa / 10 h /GRS 01/. Die Erosionsraten<br />

von calzinitischem Beton betragen etwa die Hälfte.<br />

7.8.4 Empfehlungen<br />

Für die bei bestehenden Leistungsreaktoren typischen Verhältnisse muss davon ausgegangen<br />

werden, dass Kernmaterial ohne Wasserüberdeckung das Betonfundament vollständig penetriert.<br />

Die dabei freigesetzten Gase führen in der Regel zu einem Druckaufbau, der eine Druckentlastung<br />

des SHB erforderlich macht (DWR, SWR-72), oder die zu einer hohen Brandgefährdung im<br />

Reaktorgebäude führen (SWR-69). Die Rate der Erosion und der Gasfreisetzung ist abzuschätzen<br />

(z.B. über die in den Beton gerichtete Wärmeleistung und die Zersetzungsenthalpie des Betons)<br />

oder mit integralen Rechenprogrammen oder einem speziellen Rechenprogramm <strong>für</strong> die<br />

Betonerosion zu berechnen.<br />

Bei der Penetration sollte ein großflächiges (Größenordnung 1 m 2 ) Versagen des SHB mit<br />

bodennaher Freisetzung unterstellt werden. Der damit verbundene Quellterm hängt stark vom<br />

Druck im SHB ab, d.h. davon, ob bereits eine Druckentlastung durchgeführt worden ist.<br />

Wenn eine Wasserüberdeckung besteht und ständig aufrecht erhalten werden kann, kann eine<br />

Unterbrechnung des Erosionsprozesses in Frage kommen, sobald die flächenbezogene<br />

Wärmeleistung im Bereich des o.g. EPRI-Kriteriums liegt. Wegen der bestehenden Unsicherheiten<br />

ist dieses Kriterium jedoch nicht als Punktwert zu verwenden, sondern es ist als Bestandteil einer<br />

Verteilung anzusehen. Wegen der Nähe des EPRI-Kriteriums <strong>zur</strong> Kühlbarkeitsgrenze einer<br />

Partikelschüttung kann <strong>für</strong> die Unterbrechnung der Betonerosion dasselbe Kriterium wie <strong>für</strong> die<br />

Partikelschüttung empfohlen werden:<br />

95 % Fraktile 1 MW/m²<br />

50 % Fraktile (best estimate) 0,2 MW/m²<br />

5 % Fraktile 0,05 MW/m².<br />

Wenn eine Wasserüberdeckung besteht, ohne dass eine Kühlbarkeit gegeben ist, sind<br />

Erosionsgeschwindigkeit und Gasfreisetzung in gleicher Weise wie ohne Wasserüberdeckung zu<br />

ermitteln. Die Erosionsgeschwindigkeit und die Freisetzung nichtkondensierbarer Gase sind dabei<br />

in der Regel ähnlich wie ohne Wasserüberdeckung, während aber ein zusätzlicher Dampfanteil<br />

hinzukommt.<br />

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