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Daten zur probabilistischen Sicherheitsanalyse für Kernkraftwerke ...

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Zum ersten Punkt sind zwei Fälle zu unterscheiden:<br />

a) In der Grube befindet sich genügend Sauerstoff so dass eine kontinuierliche Verbrennung<br />

aufrechterhalten werden kann. In diesem Falle ist die Zündwahrscheinlichkeit 1; es ist<br />

anzunehmen, dass dann auch instantan der gesamte zu diesem Zeitpunkt noch aus der<br />

früheren Phase vorhandene Wasserstoff verbrennt.<br />

b) Eine Verbrennung in der Grube ist aus Mangel an Sauerstoff nicht möglich: in diesem Fall<br />

gelangt der Wasserstoff in den oberen Bereich des SHB wo er, bei allerdings deutlich niederen<br />

Temperaturen, sich mit der dortigen Atmosphäre mischt. In diesem Falle sind die katalytischen<br />

Rekombinatoren die wahrscheinlichste Zündquelle und es kann ein Verfahren wie „vor dem<br />

RDB-Versagen“ angewandt werden, also etwa von 0 auf 1 ansteigende<br />

Zündwahrscheinlichkeit entsprechend dem neu erzeugten Wasserstoff. Hierbei ist allerdings<br />

unter Berücksichtigung des schon vorher verbrannten Wasserstoffs eine Korrektur hinsichtlich<br />

des reduzierten Sauerstoffs vorzunehmen.<br />

Alle hier genannten Zündquellen führen nur <strong>zur</strong> Zündung, wenn ein zündfähiges Gemisch vorliegt.<br />

In /MAY 88/ wird folgende Korrelation <strong>für</strong> die Zündfähigkeit eines Gemisches angegeben:<br />

H 2 O < 100 – 37,3 * exp(-0,007*H 2 ) – 518 * exp(-0,488*H 2 )<br />

Dabei sind H 2 und H 2 O die entsprechenden Volumenkonzentrationen in %.<br />

7.5.5 Beispiel zu Ermittlung der Verbrennungslasten<br />

7.5.5.1 Globale Bewertung von Verbrennungslasten<br />

Das im vorliegenden Abschnitt beschriebene Vorgehen bei der globalen Bewertung von<br />

Wasserstoffverbrennungen setzt voraus, dass der SHB in einige wenige Zonen unterteilt wird (z.B.<br />

in Betriebs- und Anlagenräume und in einen peripheren Raum) und dass <strong>für</strong> diese Zonen die<br />

mittleren Atmosphärenbedingungen (z.B. Wasserstoffvolumenanteile, Druck, Temperatur)<br />

vorliegen. Auf dieser Grundlage kann der Druck bei Wasserstoffverbrennung wie nachfolgend<br />

beschrieben ermittelt werden. Die Angaben sind ein gekürzter Auszug aus /LOE 00/.<br />

Als Grundlage <strong>für</strong> die Bestimmung von Druckerhöhungen infolge von Wasserstoffverbrennungen<br />

wird der adiabate isochore Verbrennungsdruck verwendet. Bei einer adiabaten isochoren<br />

Verbrennung wird die gesamte Reaktionsenergie verlustfrei dem Gasvolumen zugeschlagen. Aus<br />

der daraus entstehenden Temperaturerhöhung wird über die Gasgesetze die Druckerhöhung<br />

bestimmt. Lässt man dynamische Effekte durch Druckwellen zunächst außer Acht, ist der adiabate<br />

isochore Verbrennungsdruck der infolge einer Verbrennung entstehende maximal mögliche Druck.<br />

Der Druckanstieg auf Grund einer adiabaten isochoren Verbrennung wird üblicherweise in Form<br />

eines Druckerhöhungsfaktors angegeben, der das Verhältnis der Absolutdrücke nach bzw. vor der<br />

Verbrennung angibt. Beispielsweise sind in /LOE 00/ folgende Stützpunkte enthalten:<br />

verbrannter Wasserstoffvolumenanteil: 0,04 0,16 0,30 0,48 0,75<br />

Druckerhöhungsfaktor: 2,2 5,8 8,0 6,9 4,4<br />

Werte <strong>für</strong> dazwischen liegende verbrannte Wasserstoffvolumenanteile können durch Interpolation<br />

gewonnen werden.<br />

Diese Werte gelten <strong>für</strong> eine Anfangstemperatur von 298 K. Bei höheren Anfangstemperaturen, wie<br />

sie im SHB während des Unfalles herrschen, sind die Druckerhöhungsfaktoren geringer. In /BMF<br />

90, S. 627/ ist beispielsweise angegeben, dass der Druckerhöhungsfaktor bei 423 K nur etwa 75 %<br />

des Wertes bei 293 K beträgt. Die obigen Druckerhöhungsfaktoren können daher bei<br />

Anfangstemperaturen über 323 K mit dem Faktor 323/TSHB multipliziert werden. TSHB ist dabei<br />

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