21.11.2013 Aufrufe

Daten zur probabilistischen Sicherheitsanalyse für Kernkraftwerke ...

Daten zur probabilistischen Sicherheitsanalyse für Kernkraftwerke ...

Daten zur probabilistischen Sicherheitsanalyse für Kernkraftwerke ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

die im SHB herrschende Temperatur in K. Dieser Faktor hat beispielsweise bei der SHB-<br />

Temperatur 423 K den Wert 0,75.<br />

Obige Werte gelten <strong>für</strong> eine vollständige Verbrennung, d.h. nach der Verbrennung ist einer der<br />

beiden Reaktionspartner völlig aufgebraucht. Gemische knapp über der Brennbarkeitsgrenze<br />

erreichen jedoch in der Realität keinen vollständigen Ausbrand. In /LOE 00/ wird angegeben, dass<br />

bei einem Wasserstoffvolumenanteil von 0,04 der Ausbrand Null ist. Der Ausbrand nähert sich<br />

asymptotisch dem Wert 1 bei Wasserstoffvolumenanteilen um 0,11. Diese Angaben gelten <strong>für</strong><br />

aufwärtsgerichtete Flammen. Um auch abwärtsgerichtete Flammen und Unsicherheiten<br />

abzudecken, soll der Volumenanteil zum Erreichen eines kompletten Ausbrandes zwischen 0,08<br />

und 0,12 variiert werden (Gleichverteilung). Zwischen 0,04 und dem Volumenanteil <strong>für</strong> einen<br />

kompletten Ausbrand nimmt der Ausbrand linear von 0,0 auf 1,0 zu. Der Druckerhöhungsfaktor<br />

wird dann entsprechend der obigen Tabelle aus dem verbrannten Wasserstoffvolumenanteil<br />

abgeleitet.<br />

Die bisherigen Angaben beruhen auf der Annahme, dass die Wasserstoffverteilung innerhalb des<br />

betrachteten Volumens gleichmäßig ist. Werden größere Raumbereiche innerhalb des SHB<br />

betrachtet, ist darin nicht mit einer gleichmäßigen Verteilung zu rechnen. Zu den oben berechneten<br />

Drücken ist folglich ein Korrekturfaktor infolge ungleichmäßiger Verteilung hinzu<strong>zur</strong>echnen. In<br />

/LOE 00/ wird das Verhältnis von minimaler zu maximaler Wasserstoffkonzentration im jeweiligen<br />

Raumbereich als Korrekturfaktor benutzt. Um unrealistisch niedrige Korrekturfaktoren bei extremen<br />

Konzentrationsunterschieden zu vermeiden, wird der Korrekturfaktor nach unten auf 0,3 begrenzt.<br />

Die bis hierhin festgelegte Vorgehensweise <strong>zur</strong> Druckberechnung gilt <strong>für</strong> deflagrative Gemische.<br />

Die Behandlung detonativer Gemische wird nachfolgend beschrieben.<br />

Detonationen verlaufen so schnell, dass die dabei entstehenden Spitzendrücke wieder abgefallen<br />

sind, bevor der SHB seine maximalen Dehnungen erreicht hat. In diesen Fällen ist der berechnete<br />

Spitzendruck <strong>zur</strong> Charakterisierung der Strukturbelastung nicht verwendbar. Zur Bestimmung der<br />

Belastung des SHB infolge einer Detonation wird deshalb ein effektiver SHB-Druck definiert und<br />

berechnet. Der effektive Druck ist derjenige quasistatische Druck, der dieselbe maximale<br />

Strukturbelastung bewirkt wie der Druck-Zeit-Verlauf der Detonation.<br />

In /BRE 95/ werden mittels eines analytischen Rechenverfahrens folgende allgemeinen Aussagen<br />

zum effektiven SHB-Druck von Wasserstoffverbrennungen hergeleitet:<br />

−<br />

−<br />

Langsame Verbrennungen (Deflagrationen) belasten den SHB (sowie Strukturen allgemein)<br />

mit dem effektiven Druck, der dem oben hergeleiteten korrigierten adiabaten isochoren<br />

Verbrennungsdruck des jeweiligen Gasgemisches entspricht.<br />

Schnelle Verbrennungen belasten einen typischen SHB, dessen Eigenfrequenz bei 5-12 Hz<br />

liegt, mit einem effektiven Druck, der dem doppelten adiabaten isochoren Verbrennungsdruck<br />

des jeweiligen Gasgemisches entspricht. Die Art der schnellen Verbrennung (Detonation,<br />

hochturbulente Deflagration, oder Übergang von Deflagration zu Detonation) sowie weitere<br />

Parameter des Druckverlaufes (z.B. Maximaldruck oder Impuls) sind <strong>für</strong> die Belastung des<br />

SHB unwesentlich.<br />

Wenn die bis hier beschriebenen Drücke infolge von Wasserstoffverbrennungen die<br />

Grenzbelastbarkeit des SHB bei Innendruckbelastung übersteigen, versagt der SHB.<br />

Zusätzlich ist zu erwägen, ob am SHB lokale Leckagen entstehen können, weil Gegenstände unter<br />

Einwirkung von Verbrennungsdrücken den SHB indirekt beschädigen. Beispielsweise ist es<br />

denkbar, dass Kabeltrassen abgerissen werden und dass die betroffenen schlagenden Kabel an<br />

ihrer Durchführung durch den SHB ein Leck verursachen. Im Rahmen einer PSA können derartige<br />

Fragen in der Regel nicht im Einzelnen geklärt werden. Um derartige Vorgänge nicht zu ignorieren,<br />

zugleich aber ihrem unwahrscheinlichen Charakter Rechnung zu tragen, wird hier mit einer<br />

116

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!